"Wie Katze?" Sie schaute etwas ungläubig. "Näänää, eisch schwetz vun de helle Schpitzohrische mit de schwatze Hoore. Die ware demletscht uffem Koppestään do uue. Im Gäähnsatz zu dene lo heij mit de schwatze Haud sinn die annere eschte Schläjer."
"I hob di scho vrschdanda: Du redst vo de schworze Elfn. Ond dass es no andre gibt, dia recht ogmiadlich san. Hob i des richdig vrschdanda? Obr dia helle spidzaohrige, dia bei ons do warad, dia wared id aggresiv...na, dia hand bloß zweng Muilch dronga ond wared id en dr Sonn...""
Mit einer sanften Handbewegung versuchte Sirgal, die Hand an ihrem Kopf wegzu'wischen'. "Nau - ussta D'anthe... lass es gut sein. Das geht schon." Sie öffnete die Augen nicht - ging aber davon aus, dass sich Kar'Yann ihrer angenommen hatte.
Selanaya begann zu lächeln dann meine sie auf Desineth zu Sirgal:
Usstan ssiggrin Dos orn'la tlu mzild yugho taga wun l' Thac'zilen d'lil Tagnik'zun, drill ulu lar uns'aa Tet d'anthe zhah natha lotha leza ichl mzilt usstan talinth...
(was so viel heißt wie: Ich dachte mir schon das du netter zu mir sein würdest als in den Drachenlanden, aber mich Liebling zu nennen, halte ich doch für ein wenig zu viel...)
Ein etwas unverständiges: "Velbol?" kam als leise und nuschelige Frage. Als Sirgal die Augen einen Spalt weit öffnete und Selanaya erkannte, versuchte sie, vor der Hand zurückzuweichen.
Selanayas Lächeln schwand: "bleibt ruhig liegen Sirgal, ihr habt euch den Kopf blutig geschlagen und seid bewußtlos gewesen. Eure Schulter hatte sich entzündet aber das ist nicht mehr das Problem, die Kopfwunde ist ärger, also haltet still das ich sie versorgen kann." Selanaya tränkte das Tuch erneut mit der desinfizierenden Lösung und machte mit dem Auswaschen weiter.
Sirgal war klar, dass sie auf Hilfe angewiesen war, also hielt sie still. Wenngleich zurückhaltend, musterte sie Selanaya doch aufmerksam, während diese ihre Arbeit tat. Leise fragte Sirgal sie dann: "Warum fällt es Dir so schwer, Drow zu sein?"
Selanaya schaute Sirgal direkt in die Augen, dann drehte sie sich zu Lorilir um und meinte: "Danke für deine Hilfe Liebes, ich komme hier jetzt alleine zurecht, würdest du bitte hinunter gehen und dich um Refardeon kümmern? Ich glaube der Gute hat irgendwas entgiftendes nötig, lass dir von der Wirtin Brennesseltee geben und sag ihm das er besser dran ist wenn er was von dir nimmt, als wie wenn ich mich drum kümmere..." Mit diesen Worten entließ sie Lorilir.
Selanaya hatte die Auswaschung beendet: "Sagt Sirgal bevor ich Euch die Frage beantworte, wünscht ihr das ich Eure Kopfwunde magisch heile oder soll ich sie nähen? Dann würde allerdings eine Narbe zurück bleiben... Aufmerksam sah sie Sirgal an und unterdrückte innerlich ein Seufzen: Oo Warum nur geht mir Jeder mit diesem Thema auf die Nerfen? oO
Selanaya seufzte leicht dann meinte sie: "Ich denke eine magische Heilung wäre angebracht... ihr seid eine schöne Frau Sirgal und ich werde nicht zulassen das Eurer Gesicht durch Narben verunstaltet wird..." Vorsichtig drehte sie Sirgals Kopf in ihrer Richtung nahm eine der kleinen Akkupunkturnadeln welche sie verliehen bekommen hatte. Sirgal fühlte nur noch einen leichten Stich danach war sie bewegungsunfähig, allerdings auch zum ersten Mal völlig schmerzfrei. Selanaya legte ihr die Hände auf die Stirn und begann mit ruhiger Stimme zu intronieren. Sie vertiefte sich ganz in die Heilung und achtete garnicht mehr darauf dass Sirgal sie hören konnte...
"Ilhar Har'dro usstan joros dos ulu plynn tarthe l' jiv'undus dal nindol j'nesst, il zhah mziln natha dalhar d' dossta gi ilhar har'dro usstan joros dos qualla nym'uer uns'aa nym'uer uns'aa..." *
* Mutter Erde, ich bitte dich die Schmerzen von dieser Frau zu nehmen, sie ist auch eines deiner Kinder, oh Mutter Erde, ich bitte dich, höre mich, höre mich...
Völlig überrascht sah Sirgal Selanaya an. 'Ich eine hübsche Frau?', dachte sie, 'seit wann das denn? Ich entspreche sicher nicht...' Dann der kleine Stich und der Schmerz war weg. Wieder sah sie Selanaya an. 'Diese Technik stammt aus den fernen Inselreichen weit im Osten... Was sagt sie da? Erde? In einem Land des Feuers? Kind, Du wirst in Sel Tac'Zil nie glücklich werden...' Sirgal schwieg. Einerseits traurig - andererseits voll Hoffnung, denn vielleicht fand diese junge Drow doch noch ihren Weg.
Selanaya vertrifte sich ganz in Sirgals Energiekörper, die Substanz welche die Wunde ausmachte leuchtete in einem wiederlich pulsierenden Rot. Sie machte sich zunächst daran die Wunde am Kopf zu schließen, als sie damit fertig war nahm sie sich Sirgals Armwunde vor. Da sie dort bemerkte, dass die Entzündung das Fieber veruhrsachte, begann sie das Energiefeld in welchem sich die Wunde befand so zu sagen auszukämmen. Die Entzündung wich und das Fieber sank zügig. Sirgal indess bekam von der Heilung Selbst kaum etwas mit und bemerkte durch die Nadel auch nichts von der schmerzhaften Hitze die sich immer einstellte wenn Selanaya magisch heilte (und die sie nicht kontrollieren konnte). Das einzige was Sigal kurz wahr nahm war das Gefühl welches ein Kind hat das von der Mutter in einen weichen und warmen Mantel gehüllt wird, schützend und beruhigend... Selanyas Stimme war in einen beschwörenden Singsang übergegangen und lansam kam sie wieder zu sich Selbst...
Unter den feinen Klängen des Gesanges sackte Sirgal weg - sie schlief ruhig ein. Ihr Körper entspannte sich vollends, bis auf einen Rest von Wachsamkeit, der die Botin ausmachte.
Selanaya öffnete die Augen, und sah die schlafende Sirgal an, sie lächelte unwillkürlich. Dann erhob sie sich und zog die Akkupunkturnadel mit einer Drehung aus der Haut wie sie es gelernt hatte und drückte die Stelle noch ein wenig mit dem Finger um eventuelle Blutungen direkt zu stoppen. Sirgal war in einem tiefen Entspannungszustand und wachte zunächst nicht auf. Selanaya deckte Sirgal zu und nahm dann ein Blatt Papier und einen Federkiel vom Tisch und schrieb Sirgal eine kurze Nachricht.
"Bin in der Schankstube und werde später noch einmal nach Euch schauen. Wenn ihr erwacht seid können wir das Gespräch gerne fortführen."
- Selanaya
Dann ging sie hinunter in den Schankraum wo sie Lorilir mit Refardeon streiten sah. Sie grinste und bestellte erst einmal bei der Wirtin ein großes Frühstück für sich. Dann setzte sie sich an einen Tisch und beobachtete die Szene amüsiert.
Der tag war weit fortgeschritten, als Sirgal wieder erwachte und diesmal einen völlig klaren Kopf hatte. Sie fühlte sich erfrischt - und nicht einmal Kopfschmerzen waren zurückgeblieben. Mit einem leisen Seufzen setzte sie sich auf - und hatte keine Probleme damit. Also erhob sie sich und zog erst einmal frische Kleidung an, denn jemand war so aufmerksam gewesen, ihre Satteltaschen mit ins Zimmer zu bringen.
Sirgal fand den zettel auf dem Tisch, las ihn und beschloss, hinunter zu gehen, um etwas zu essen. Ihr Magen knurrte vernehmlich.
Als die Botin in den Schankraum kam, sah sie sich erst einmal um.