"Ich habe nichts dagegen, wenn du deine Fähigkeiten als Heilerin erweiterst, im Gegenteil. Ich sehe vielmehr das Problem darin, dass du nicht unter deinesgleichen bist." Es störte sie noch so einiges daran, doch sie behielt es für sich. "Du willst also beim nächsten Fest der Drachen dich beim Mash verpflichten, oder wie habe ich das zu verstehen?"
"Nau, ich habe zunächst einmal dran gedacht sie ausserhalb des Festes der Drachen kennen zu lernen. Schließlich sind sie weithin tätig... Aber das wird sich erst ergeben, wenn ich den Briefkontakt wieder aufnehme. Alerdings wollte ich das nicht tun ohne vorher mit dir gesprochen zu haben." "Weil es bedeuten würde das ich Sel'Taczil für eine Weile verlassen würde..." Nun war es herraus und Selanaya athmete auf.
Tha'Risha nahm einen langen Zug aus der Pfeife und sah Selanaya an. "Bwael, ich werde dir entgegenkommen. Doch lass uns einen Handel schließen. Ich gewähre dir alles, was du zu diesem Tun benötigst. Doch dafür hätte ich gerne eine Gegenleistung. Was hälst du davon?"
"Wenn du zurückkehrst, schuldest du mir einen Gefallen. Mehr nicht. Du hast ein Jahr Zeit. Nach dem nächsten Fest der Drachen werden wir dieses Thema erneut besprechen."
"Eine Frage, dieser Gefallen wird nichts mit...IHR...zu tun haben oder?" Dieser Punkt war Selanaya wichtig und das wußte Tha'Risha, doch sie wollte zumindest was das anging sicher gehen.
Selanaya schloss für einen Moment die Augen und horchte in sich hinein. Oo Tha'Risha, konnte ich bis jetzt immer vertrauen, nie hat sie mich belogen oder in böser Absicht getäuscht... sie ist meine Ziehmutter... sie... oO Selanaya horchte auf den Nachhall in ihrem Inneren und dann kurz auf die Verbindung die zwischen ihr und der Erde bestand und von welcher niemand etwas wußte. Doch dieses eine Mal schwieg die Stimme welche sie ansonste immer hörte. Selanaya öffnete die Augen. "ich vertraue dir Tha'Risha, ich bin einverstanden." Selanaya befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge, "sollte mich das Mash wirklich in ihren Reihen aufnehmen, werde mich bemühen und ich werde Sel'Tczil nicht noch einmal Schande berreiten, wie... auf dem Drachenfest." Sie straffte die Schultern und hob das Kinn.
"Lerne, dich wie ein Drow zu verhalten. Denn das bist du und das wirst du immer sein. Drow!" Sie stand auf. "Weißt du, es schmerzt mich zu sehen, wie du das, was dir von Geburt an geschenkt wurde, so achtlos behandelst. Ich hatte mir immer gewünscht, ein "ganzer Drow" zu sein, doch ich musste es mühsam erlernen. Ich musste mich hochkämpfen. Wirf nicht das weg, was dein ist von Geburt an. Trage dein Wesen und deine Abstammung mit Stolz. Zeige niemals Schwäche. Mehr will ich nicht. Merke dir das, was ich dir gerade gesagt habe." Damit wandte sie sich zum gehen. "Ich werde nun nach Gullminne aufbrechen. Du kannst mit Refardeon nachkommen. Selanaya, ich meine das ernst. Wirf es nicht weg, es wäre schade."
"Ich werde es mit zu Herzen nehmen und mich bemühen. Tha'Risha wir bleiben doch weiterhin in Kontakt oder? Ich werde dann zunächst Mal ein paar tage hier bleiben..." Selanaya hatte den Kopf voller Gedanken sie wußte fast nicht was sie als nächstes tun sollte.
Refardeon lag immer noch im Schankraum mit dem Kopf auf dem Tisch. Er war umgeben von mehreren leeren Karaffen und Krügen. Dumpf drang sein Name in seine Ohren. Das Gefühl in seinem Kopf war unbeschreiblich. Die kleinste Bewegung tat ihm weh. Er dröhnte, er schmerzte. Der Met die Nacht über, ließ ihm das Gefühl geben, das die ganze Welt sich dreht. oOWar da mein Name? Mein Kopf.Oo Refardeon versuchte zu sprechen, aber mehr als ein paar genuschelte und gelallte Worte kamen nicht heraus.
"Malla Jallihil, isch häb do mänen Name köhrt. Isch steh däm Reisch völlisch zur Vefüchung. Isch bass scho uf die Schabess uff. Schelalaya isch bei mir gut uffghobe." Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten, schlief er wieder ein.
Sie stand schon in der offenen Tür, als Refardeon "sprach". Tha'Risha hob die Augenbraue und meinte zu Selanaya:"Da kannst du deine Heilkünste schon mal proben... ach, und ehe ich es vergesse: Sag Cyrgaya bescheid, dass ich in Gullminne bin." Dann ging sie hinaus und schloss die Tür hinter sich.
Es war kühl an jenem Morgen und die Halbdrow machte sich auf in den Stall. Schnell hatte der Knecht ihr Pferd gesattelt, so dass sie schon wenig später auf dem Weg nach Gullminne war...
Lorilir hatte Sirgal an dem Abend allein gelassen,nachdem sie bei ihrem Gespräch endlich in einen halbwegs ruhigen Schlaf übergeglitten war. Lorilir hatte immer wieder des Nachts nach ihr gesehen, hatte sogar die meisten Zeit neben ihr auf dem kleinen Hocker gesessen. Sie war währenddessen des öfteren eingeschlafen, hatte aber erst im Morgengrauen das Zimmer verlassen um sich um endlich um den zu nähenden Saum zu kümmern.
Sie saß in ihrer kleinen Kammer, die sie sich mit dem Dienstmädchen des Hauses teilte, am Fenster und machte grade die letzten Stiche als sie die Mala Jalil davonreiten sah. verwundert legte sie Nadel und Faden beiseite und ging in die Schankstube hinab.
Dort fand sie die Mala Jabress. "Guten Morgen Mala Jabress!" sagte sie fröhlich und rieb sich kurz über die Augen. Sie bemerkte ein leichtes schnarchen aus einer Ecke der Stube und sah den auf dem Tisch, zwischen Flaschen schlafenden Refardeon. Sie grinste breit. "Ich hoffe ihr habt gut geschlafen?", meinte sie zu Selenaya.
(OT: sorry, war langezeit nciht erreichbar, weil ich viel zu arbeiten hatte. ich hoffe das die nächste woche nicht genauso stressig wird...)