Refardeon´s Augen wurden groß, als er die Klinge anm Hals spürte. "Ich spreche wie Sirgal gesprochen hat. Ihr sagtet mir, die große Mutter dulde keine Schwäche. Ich tue dies nur zu eurem Wohl." Refardon beitete beide Arme aus um zu zeigen, das er keine Absichten hatte etwas dagen zu unternehmen, was Tha´Risha tun würde. "Ich habe einmal den Fehler gemacht, gegen euch zu arbeiten und ich habe es bereut. Ich werde euch dienen und helfen, malla Jallil. Doch ich werde euch auch meine Meinung sagen. Aber ich sage sie zu euch, und allein."
"Refardeon treib es nicht allzu weit." Sie kam ihm näher. "Es steht dir nicht zu eine Göttin zu beurteilen, die nicht die deine ist und die dich zermalmen würde wie Ungeziefer." Ja, sie war wütend. "Und Schwäche... ich habe keine Schwäche gezeigt!"
Refardeon begann langsam zu zittern. Er wusste, er ist wieder einmal zu weit gegangen. "Malla Jallil, verzeiht mit, aber dann habe ich eure Worte wohl falsch interpretiert. Es wird nicht wieder vorkommen. Ich werde euch bis Sel´Tac´Zil nicht mehr belästigen."
Lorilirs lächeln verschwand als sie die Verfärbung sah. "auweia!!" entfuhr es ihren Lippen und sie eilte zu Sirgal. "da muss doch was gemacht werden, das ist ja ganz angeschwollen!! und die Farbe sieht auch gaaaaanz schlecht aus." Die Magd wusste nicht genau was vorgefallen war, sie verstand einfach nciht warum Sirgal nicht schon längst einen Heiler beansprucht hatte, bzw warum sie ihr nicht schon viel früher gesagt hatte das sie eine so große wunde hatte? ... aber momenteinmal.. dort war ja überhaupt keine Schnittstelle? verdutzt sah sie zu Sirgal. "aber wo ist denn der Schnitt? oder hat euch das garstige Pferd gebissen?" Mit Tieren kannte sie sich zumindest aus, und ein Biss von einem Pferd hätte durchaus so eine Verfärbung hervorrufen können...
"Ihr habt recht... geht in den Zuber entspannt euch und ich werde wenn ihr wünscht dann anschließend einen Barder rufen lassen.. oder wisst ihr jemanden aus der Gruppe, der euch helfen könnte?" Als Sirgal sich weiter auszog, drehte ihr Lorilir den Rücken zu, immernoch überlegend wer wohl am besten helfen könnte. "Was ist mit Mindorl? dem Sargtling... der kann doch auch heilen, oder?"
Lorilir drehte sich nciht um, wartet lediglich auf eine Antwort. aber auch ohne Antwort würde sie weitermachen. Sie war da recht einfach gestrickt.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte sie sich wieder um und schaute hinaus. Den Dolch hielt sie noch in der Hand. Sie hatte alle Mühe sich zu beherrschen.
Sirgal zog sich in aller Ruhe komplett aus. Einige Narben an ihrem Körper wiesen auf die unterschiedlichsten Verletzungen hin. Am auffälligsten waren die beiden genähten Einschussstellen in der rechten Flanke, die von Bolzen oder Pfeilen herrühren mussten. Als sie vorsichtig in den Zuber stieg meinte sie: "Die Wunden stammen vom Schlachtfeld des Drachenfestes. Die Schwertstreiche wurden magisch versorgt... Der am Arm muss wohl verunreinigt gewesen sein. Es war der erste Streich, der mich traf. Wer weiss, wessen Blut und Fleisch da noch an der Klinge war." Sie setzte sich so, dass der Arm nicht in das heiße Wasser kam. "Und sei Dir sicher - kein Pferd beißt mich." Sie lachte leise.
Langsame Schritte erklangen auf den polierten Eichendielen des Fußbodens. Sie kamen näher, und einen Moment später betrat Cyrgaya den Raum und streifte den Mantel ab. Die junge Frau, die ihn entgegennahm, starrte die alte Frau mit den Schuppen im Gesicht und den Hörnern auf der Stirn ängstlich aber fasziniert an. Mit einem Lächeln wandte die alte Frau sich ab und trat llangsam in den Schankraum, in dessen abgeteilter Nische der eingedeckte Tisch für die Sel Tac'Ziler Landesführung stand.
Mit gemessenen Schritten kam sie dann auf Tha'Risha zu.
Tha'Risha stand am Fenster und der Dolch war langsam in der Gürtelscheide verschwunden. Sie hörte die näherkommenden Schritte und seufzte innerlich. Noch immer war sie in einem reizbaren Zustand und knurrte:"Ich wünsche keine weitere Störung!" Es kam drohend und dunkel, nicht laut, aber bestimmt.
Ruckartig drehte sich die Halbdrow um. Mit blitzenden Augen sah sie Cyrgaya an. Die Beherrschung in Tha'Risha war noch nicht vollends da, das sah man ihr an. Noch immer schwelte die Wut in ihr, machte kaum Platz für die Freude, die alte Freundin wiederzusehen.
Die Kehle der alten Frau glomm in sacht goldenem Licht. Ruhig hielt sie dem glitzernden Blick stand und das orangene Leuchten ihrer Augen verschwand ebenso schnell, wie es bei der ruckartigen Bewegung entstanden war. Ebenso langsam sanken die Hände wieder nach unten, die fast in Richtung des Nackens der Alten gegriffen hätten, dort, wo die Griffe zweier Schwerter sichtbar waren. Etwas hatte sich veändert... Aber Cyrgaya lächelte wie immer.
Tha'Risha ging einen halben Schritt zurück und atmete tief durch. Kontrolle, die brauchte die Kontrolle wieder. Leicht schloss sie die Augen und brachte ein leises :"Vendui." heraus. Refardeon hatte sie mehr verärgert, als angenommen - oder war es mehr?