"Auch du bist nicht mehr, als eine Ware, Kind." Alia sah sie ernst an. "Was sie tun? Du wirst hier solange am Leben bleiben, wie du dich ihnen gefügig hingibst. Denn dann verdient Yanribor an dir. Leistest du Widerstand, verursachst du nur Kosten. Ich habe hier schon mehr als eine sterben sehen, Kind. Yanribor zögert nicht."
Sie sah die Frau mit kraus gezogener Stirn an, dann schüttelte sie den Kopf und zog die Beine an sich. War hier Endstation? Sie würde sich nie irgend so einem Mistkerl hingeben NIEMALS! "nau!" war ihre leise aber feste Antwort.
"Komm zu Kräften, Kind. Komm zu Kräften..." sagte Alia und stimmte eine melancholische Melodie an. Eine alte Weise aus ihrer Heimat weit weit im Osten.
Sie nahm den Becher und trank, dann setzte sie sich entspannend, im Schneidersitz und gegen die Wand gelehnt, hin. Sie ließ ihre Hände locker in ihrem Schoß ruhen und legte den Kopf zurück. Sie schloss die Augen und ließ ihre Gedanken schweifen. Selbst wenn das hier die Endstation ihres jungen Lebens ist, sie wird sich hier nicht gefügig zeigen. Sie wird nicht diesen sabbernden, geiferden Dreckskerlen gefügig sein. Das war sie nie gewesen das hat sie sich nie nehmen lassen! Niemals.... Niemals! Was hat diese Menschenfrau gesagt? wo war sie? eine Stadt. Hundert Türme... das kann vieles sein. Städte haben die merkwürdigsten Namen. Aber was war das für ein anderer Name Sel Tac'Zil. Das war.... das war Drowsprache? War sie hier in Drowland? Das war nicht möglich! kein Drow würde es wagen!? ...nau... und doch was hatte sie noch gesagt ganz zu Anfang.... keiner von meinem Volke hier? Und wenn sie es erfahren? Ihr Herz schlug wie wild und sie frohr. "gi Lloth ussta Quar'valsharess..."flüsterte sie, "kus ulu uns'aa yorn!"* Sie entspannte sich an der Wand und betete leise nur für sich flüsternd, so das man sie kam hören und schon garnicht verstehen konnte. "Zhennu ilhar. skrel dosst rah phor uns'aa lu'sslig'ne ussta athiyk dal l'plithou rah d'lile ol anika'soil uns'aa pholor nindol lu'shlu'ta gorch ussta athiyk xuil rath'argh."** Sie spührte das ihre Kräfte in ihr rebelierten und dennoch nicht zur Entfaltung kamen. Hier war nun alles anderst. Sie hatte bis dato immer ihre Kräfte zur Verfügung gehabt, so schwach sie auch waren, sie gaben ihr immer etwas Schutz. Nun musste sie ohne sie Kämpfen und wenn sie Starb? Nau! Lieber sterben als sich einem dahergelaufenen Säufer hingeben! Diesem Wiederling, wie auch immer er jetzt heißen mag, war sie nichst schuldig! garnichts..... garnichts.... NAUBOL!
*oh Lloth my goddess...send me power **great mother. put your hand above me and defend my spirit from the hateful hand of lile it doesn't soil me on this and can stain my spirit with dishonor.
Alia verstand kein Wort, es machte aber auch nichts. Sie zog sich zurück, hatte ihre eigenen Probleme und ihr eigenes Schicksal zu tragen.
Plötzlich roch etwas ganz seltsam, es roch verbrannt. Einige der Fliesen in der Nähe der Drow wurden schlagartig warm, dann heiß. Sehr heiß sogar. Es waren Steinfliesen und im Zentrum der Stelle, wo die Hitze entstand, begann eine der Fliesen zu glühen.
Langsam ließ sie den Kopf sinken und blickte auf die Fliesen. Was nun? Sie legten den Kopf schräg und zeigte keine Furcht. Egal was kam es konnte nur besser sein als das was sie dort außerhalb dieses Raumes erwarten würde.
Die Steinfliese glühte hell rot und verbreitete eine fürchterliche Hitze. Eine Kleine Spinne ließ sich von der Decke herab. Sie war vielleicht Fingerkuppengroß, mehr nicht. Sie landete auf dem Boden und lief auf die Steinfleise zu. Ihr schien die Hitze nichts auszumachen.
Seltsamerweise reagierte Alia gar nicht. Sie saß nur da, apathisch und kämmte ihr Haar.
Ril'afay ignorierte Alia die Spinne war ihr jetzt viel wichtiger. Sie krabbelte zu der Spnne hin und legte sich neben sie, wenn es ihr die Hitze der Flisen erlaubte. Ihr war so kalt, das ihr die Wärme sehr willkommen war. "Lotha orbb. doer Pholor...:" flüsterte sie wieder sanft.
Die Fliesen waren nicht warm, die waren heiß (Herdplattenheiß) und die Spinne tappte einfach so darüber. Irgendetwas geschah. Ein zischeln war zu hören und es roch nach Kräutern, Weihrauch. Es roch irgendwie festlich.
Alia sah nur eine Drow, die sich auf den Boden legte. "Setz dich lieber hier hoch. Die Fliesen sind zu kalt."
Ril'afay legte sich so dich wie möglich daran. es war schön warm, si egenoss die Wärme und schloss, den Geruch in allen Zügen genießend, die Augen. Es duftete herrlich! Wie in einem Traum! Sie fühlte sich dort bei der Hitze und der Spinne sehr geborgen und dachte zurück an ihre Kindheit wo ihre Mutter ihr, wenn der Gedankenschinder gerade außer Haus war, ihr das Gebet der lloth vorsang. Ihre Hand ertastete ein kleines Steinchen, nicht viel mehr als der Daumennagel, und im Geiste an die Worte ihrer Mutter erinnernd und im Geiste nachrezitierend, malte sie um die kleine Spinne herum auf den Boden einen Kreis. 'Hell ist das Licht, und es blendet das Haupt, spür' die dunkle Stund. Des Niedergangs, des Neubeginns, alles in deiner Hand. Denn du bestimmst Kraft und Gabe, du besitzt die Macht. Ich biete mich an, auf ewig zu dienen, zu tun was du verlangst. Mein Körper, mein Geist ist dein allein, meine Seele und meine Kraft. Schließ' meine Augen und lausche. Suche deine Stimme zu hören, deine Gegenwart zu fühlen. Bis ich werde dir gehören und dienen, wo immer ich auch kann.' Ihre Atmung wurde ruhiger, bis sie so gleichmäßig war, das sie mit diesen Gedanken in den Schlaf verfiel.
Sie kniff die Augen zusammen und rollte sich dann instinktief von der Gefahrenquelle weg um zu sehen wer da so dämlich war. Sie kauerte auf dem Boden, den Schmerz unterdrückend sah sie auf.
Sie sah in das geifernde Maul einer riesigen Spinne. Die passte gerade so in den Raum und sah der kleinen Spinne von vorher verflucht ähnlich. Die Haare an ihrem Körper stellten sich und raschelten bedrohlich. Ihre Augen lagen fordend auf der Drow.