RE: In den Straßen Gullminnes - 23

Khalek nickte einmal.

"Ja, ich nehme die Einladung dankend an. Auch wenn ich mit solchen Festen nicht viel anfangen kann, da sie mir als Knabe nie näher gebracht wurden, werde ich dieses mit euch gemeinsam feiern. Aber ihr müsst mir für nichts dankbar sein! Ich habe nur meine neue Heimat verteidigt! So, da oben sehr ihr schon mein Haus."

Khalek zeigt mit der linken Hand auf sein Haus.

Eines Nachts in den Straßen von Gullminne. Die Straßen und Gassen waren leer geräumt und eine verhängnisvolle Stille lag über der Stadt. Einzele Passanten und Wachen waren nur noch zu erblicken bzw. zu hören - die einen mehr durch ihre Trunkenheit, die anderen weniger durch ihre bedächtigen Schritte. Das Kerzenlicht der Laternen erhellte nur fleckenweise die Straßen in der Dunkelheit.

Aus einer kleinen Gasse, recht nahe dem Eingang zu Gullminne, erstrahlten zwei kleine rote Augen in der Dunkelheit. Eine längliche Schnauze lugte langsam aus der Dunkelheit hervor. Sie schnupperte. Dann roch sie es.

Menschdinger

Sie zog sich wieder etwas mehr in die Dunkelheit zurück und wartete, bis die Wachen an ihr vorbeipratroullierten. Dann schnupperte sie noch einmal und befand die Lage für sicher. Sie hinterließ an der Wand ihren eigenen Urin - anscheinend eine Markierung - und lief die Schattenkegel der Nacht ausnutzend zur nächsten Gasse. Nur das geübte Auge der Drow hätte diese in dreckigen schwrazen Stoffen vermummte Gestalt wahrnehmen können. Sie bewegte sich in einer Art schnellen und trotzdem sicheren Trippelschritt. Ein haarloser Schweif half ihr wohl bei der Koordination. Immer mal wieder, wenn sie sich in Sicherheit wog, reckte sie ihre Schnauze mit den Schnurrhaaren gen Himmel und schnupperte ausdauernder. Dann roch oder besser gesagt, spürte sie es, wonach sie hier suchte. Ihre Schnurrhaare zuckten zusammen. Dann ging die unbeabsichtigte Hetztjagd von Gasse zu Gasse weiter, bis dieses Wesen Yarus Haus erreichte. Überall hinterlies sie "Markierungen". In der tiefen Dunkelheit der Nacht verborgen schnupperte sie nochmals - dieses mal sogar noch länger wie sonst.

Menschdinger ... Drowdinger ... Pferde ... Hunde ... Chaosdinger ... iek ... Dämondinger ... quiek ... Warpstein!

Die Kreatur verströmte ein weites Mal eine Körperflüssigkeit - diesesmal war es nicht ihr Urin, es war eine nach Moschus riechende Flüssigkeit. Mehr als glücklich über ihren Fund, griff sie sich einen naheliegenden fast faustgroßen Stein, kratze dort eine dreieckige Rune drauf und warf ihn auf den Garten von Yarus Anwesen, nahe der Einganstür. Dann guckte sie sich wieder ängstlich um und begann ihren Heimweg den Geruchsmarkierungen folgend aus Gullminne.

Meister Khalek ging durch die Straßen Gullmines. Währendessen verlies Aureos das Haus der Gäste um Meister Khalek aufzusuchen. Auf dem Weg zu dem Hause von Meister Khalek kam im dieser jedoch schon entgegen.

Aureos ging auf ihn zu "Entschuldigt bitte Meister Khalek" und machte eine kurze Verbeugung.

Khaleks Geistesabwesenheit wurde jäh in den Straßen Gullminnes auf dem Weg zu Yaru unterbrochen.

Argh! Wer ist das? Und was will er? Warte mal, den kenne ich doch ... Au ... Aur ... ach egal, irgendein Möchtegern-Magier.

Khalek wand sich mit einem recht finsteren Blick, da er in seinen Gedankengängen unterbrochen wurde, auf Aureos zu.

"Ja?! Für was genau entschuldigt ihr euch im Voraus, Au ... Aur ..."

"Ich wollte euch bzw einen Eurer Bediensteten gerade aufsuchen, da ich von Eurer Anzeige gelesen habe, das Ihr noch einen Lehrling sucht. Und wollte mir einen Termin geben lassen um in dieser Angelegenheit bei euch Vorzusprechen."

Khalek atmete tief ein und zog die rechte Augenbraue hoch.

Noch so ein Versager sicherlich. Obwohl er sich schon als Fähiger bewiesen hat. Vielleicht sollte ich mir die Zeit nehmen. Vielleicht ...

Khalek schüttelte nur sehr leicht mit dem Kopf.

"Ach, kommt mit!"

Er dreht sich auf der Stelle um und schreitet wieder zurück zu seinem Anwesen, auf Aureos nicht wartend.

Aureos tat wie ihm geheißen wurde und folgte Khalek zu dessen Anwesen.

Schäumend vor Wut verließ Kron´olg das Haus der Gäste, doch ließ sich nichts anmerken. Anmutig, fast schleichend, schlängelte er sich zwischen den dunkleren Gassen des Händlerviertels hindurch.

"Ugh..."

Was war das für ein abscheulicher Geruch..? Dass faule Geschäfte neuerdings tatsächlich auch so rochen war selbst Kron´olg neu. Der süßliche moschusartige Gestank schien sich wie eine Linie durch die schmalen Gänge zu ziehen..
Irritiert blickte er um sich, doch es war keine offensichtliche Quelle dieses Geruches zu erkennen. Er kniff die Augen zusammen und folgte im Schatten der Hauswände dieser Nasenbetäubenden Spur...