"Ja, ich gehe. Du hast gewonnen." Es war nicht böse, nicht sarkastisch oder feindlich gemeint - lediglich resignierend. "Ich wünsche euch von Herzen alles Glück der Welt..." Sie meinte es wirklich ernst.
Die Schritte, die schnell näher kamen, waren so gut wie nicht zu hören, dann schlossen zwei Arme sie ein und zogen ihren Kopf an eine starke Schulter. Die Kleidung war weich und dunkel, roch nach Leder, Pferd und feinem Räucherwerk. Die Schulter, an der Sie lehnte, war zu weich für einen Mann... Eine warme Hand streichelte ihr über die Haare, sie wurde wortlos einfach nur festgehalten und mit sanfter Gewalt etwas weiter von Rolfs Spelunke weggezogen und in einer Nebenstraße in eine Nische geholt, wo man sie nicht mehr sehen konnte.
Dur'yl war so wütend... wie konnte Khyl'lian es wagen, ihm die Frau wegzunehmen? Er konnte jede haben. Warum ausgerechnet seine Frau? Der junge Soldat sah einfach nur noch rot und griff den Nebenbuhler plötzlich an und sprang Khyl'Lian gegen die Brust, nach dessen hals greifend. Seine Faust traf das kinn des Schattenmeisters. Es war ein sehr gefährliches Unterfangen auf dem schmalen, rutschigen Wildpfad am Abhang.
Die Arme lösten sich nicht - im Gegenteil. Ein Mantel legte sich um Tah'Rishas Schultern und verbarg sie so in den Schatten des Hauseinganges. Noch immer war die Schulter da - nah, sehr nah, ein Halt und ein Fels, den nichts erschüttern konnte...
Dur'Yl kannte weder Freund noch Feind. Er war rasend vor Wut und setzte nach, hieb mit bloßen Fäusten auf Khyl'Lian ein. Dass der sich in größter Gefahr befand, wollte und konnte der junge Drow nicht sehen. Er war nur darauf aus, den Nebenbuhler loszuwerden...