AlyTriss nickte und ging, nachdem er sich verabschiedet hatte zurück nach hause. Izzdorl würde auf ihn warten...Nachdenklich trat er durch die Haustüre.
Kar'Yann ging wieder hinunter ins Haus der Heilung.
Zwei Tage später war Sirgal wieder zu hause. Schweigsam, langsam. Sie saß oft über das große Buch gebeugt und schrieb oder zeichnete stundenlang darin. Der Monat neigte sich dem Ende zu, als sie zu Kar'Yann meinte: "Ich möchte gern ein paar Tage weg. Ein bisschen nach Norden."
Überrascht sah der heiler auf. "Nach Norden? Nach Hamaria?"
"Nau", meinte Sirgal. "Ich habe neulich Tha'Risha getroffen. Sie will ein Fort besuchen, eine Taverne, um sich dort mit anderen magiern zu treffen. Ril'Afay wird auch mitgehen, und ich würde gern einfach etwas anderes sehen."
Kar'Yann nickte. "Wenn es Dir so weit wieder gut geht?"
"Xas. Das sind doch nur ein paar blaue Flecke..." Sie wusste ebenso wie er, dass das nicht ganz stimmte, aber der Heiler ließ das so im Raum stehen. "Ich bin mal draußen im Stall."
Er ließ sie gehen. Diese Unterhaltung war mehr, als er in den letzten Tagen von ihr zu hören bekommen hatte. Seufzend rieb er sich die Nasenwurzel. Wohin würde das alles führen? Sirgal kehrte, jetzt, wo Sha'Yann nicht mehr in der Nähe war, mehr und mehr zu ihrem alten Leben zurück - und damit auch wieder mehr in die Einsamkeit der Reisen.
Sie hatten Halruua besucht - und wie eine innere Stimme es Sirgal geflüstert hatte, war Cuirina dort gewesen. Die Botin hatte am Ende des langen Tages deren Harfe als Auftrag an sich genommen und ihr die Verzierung des Instrumentes versprochen.
Auf dem Heimweg, kurz vor Gullminne in der Stille der Nacht hatte Tha'Risha plötzlich zu ihr gesprochen. Ohne jedweden Übergang hatte sie ihr gesagt, dass Khyl'Lian gestorben war. Sirgal war wie unter einem Schlag zusammengezuckt und hatte sich in eine Minutenlange Starre zurückgezogen, die in rinnenden Tränen endete. Die Botin sprach kaum ein Wort mehr.
In Gullminne hatte sie die Drow abgesetzt - Tha'Risha war mit Ril'afay und den Sargtlinen gegangen. Sie selbst hatte das Fuhrwerk abgegeben und war dann hinauf auf die Höhe zu den Pferden gegangen. Sirgal hatte das gesicht in der Mähne ihrer Stute vergraben und mit einem gequälten Aufschrei brachen Tränen und Leid aus ihr heraus, was in der Nacht zur Dritten Stunde wohl keiner hören würde, auch wenn die kalte Luft Geräusche weit trug. Eisiger Wind und einsetzender Schnee wurden von ihr nicht bemerkt.
AlyTriss hatte einen Trup der reiftsen Rekruten übernommen die quasi in wenigen Wochen über die Abschlussprüfung gehen würden und hatte die Patrolie übernommen. Er war mit ihnen in der Nacht zufuß unterwegs das Gebiet umGulminne herum zu sichern, als er den Schrei hörte. Seine Rekrruten sicherten schlagartig, so wie er es ihnen gelehrt hatte, das Gelände und er tastete sich an das Zielgebiet heran. Dann war klar es war Sirgals Koppel und er beobachtete ob er sie dort sah. Ein handzeichen gab entwarnung. die Rekruten bildeten wieder eine geschlossene Einheit udn Triss sah derweil kurz nach. er stand am Koppelzaun und sah zu ihr hinüber. Rief aber nicht.
Sie stand eine Weile weinen an das Pferd gelehnt, dass den Kopf ihr zugedreht hatte und sie mit der Nase berührte. Dann sank sie an den Beinen des Pferdes herunter und lehnte sich an sie. Das Pferd rührte keinen Huf und senkte den Kopf.
"Nau - nichts ist in Ordnung..." brachte sie halb erstickt hervor. Noch immer war der Bereich um das rechte Auge rötlich blau, ebenso wie die rechte Halsseite. Sirgal weinte bitterlich.