RE: Ein Rat für eine Novizin... Anfang Mai 9-2 - 51

Nuri stubbste jetzt Ry'Kah an.

"Nein, hab ich nicht," gab Tha'Risha zu. "Wieso`?"

"Es ist inzwischen so groß wie die Mutter und nur durch Temperament und ... Hörner von ihr zu unterscheiden. Ich lasse sie grade einreiten."

"Yaru wäre in dem Fall ein guter Ansprechpartner, falls es zu Problemen kommen sollte."

"Xas, das ist sicher eine gute Idee - zumal sie ja ganz verschossen ist in das Stütchen." Ry'Kah schmunzelte.

"Aaach, sie ist in alles verschossen, was nicht ... also was vom Chaos berührt wurde. In vielerlei Hinsicht ist sie ein neugieriges und verspieltes Kind."

"Oh ja." Ry'Kah erinnerte sich nur zu gut an das Spielchen mit der geheimnisvollen Kiste.
"Hat sie die Schachtel eigentlich je aufgemacht?" fragte sie deshalb unvermittelt.

"Wie? Welche Schachtel?"

"Die, die ich ihr mal geschickt habe, um das ungestüme Temperament mal wieder zu beruhigen..."

"Kann sein, ich weiß es gerade nicht," sagte sie nach einigem Überlegen.

Ry'Kah ließ es auf sich beruhen.
"Ich möchte nur mal wissen, wohin sich diese Frau verkrümelt hat..." sagte sie dann auf Sirgal bezogen nachdenklich.

UNterdessen hatte Sirgal angefangen zu schreiben, was sich zugetragen hatte.
Am Abend des 30. Tages des 4. Monats 9-2 erfüllte sich das, was wir geahnt haben. DAss wir dem Ruf des Grauen folgen war klar, unsere Bereitschaft auch - nur über das Wie waren wir uns nicht im Klaren.
Jetzt sind wir - Ril'afay, Tha'Risha, KaEl und ich mit vielen Anderen in Weltenwacht gestrandet.
Plötzlich, von einem moment zum Anderen, standen wir in einem Herrschaftshaus.
Ril'afay saß etwas links von mir in einem Stuhl, KaEl in gleicher haltung wie ein Silion als Wache neben einer Tür. Tha'Risha stand neben mir im Vorhof des Kaiserlichen Thronsaals und dem Ratssitz des Legats.
Dann sah ich sie - die Kaiserin - das herz von Weltenwacht - und sank auf die Knie, den Kopf gesenkt. Ganz so wie ich es schon tausende male getan hatte. Sie erkannte mich nicht. Dabei erinnere ich mich an sie, ihre dunkle Schönheit, das leuchtende Haar, die unergründlichen Augen und ihre stille Sanftheit, mit der sie die Hand über Weltenwacht hält.
Die nächste, die wir trafen, war eine schlanke, blonde Frau mit geziertem Gehabe, offensichtlich blind, die seherische Fähigkeiten hatte. An sie hatte ich, ebenso wie an den Rest des Legats, keine Erinnerungen.

Urplötzlich, wir waren uns noch nicht einmal ganz im Klaren, was genau geschehen war, denn scheinbar gab es keine Bewohner von Weltenwacht hier, außer uns Reisenden und einigen wenigen anderen, war Kampfgetümmel zu hören. Rufe von "für den Kupfernen" wurden laut - und unsere Starre löste sich. Dies war eine nur zu bekannte reale Bedrohung.
Ein Teil der mit uns angekommenen Leute spekulierte auf die Gilde der Kinetiker, jene Grauen, die das Maß verloren und skrupellos vorgingen, um aus Magie, Alchemie und Technik neue Wunder zu schaffen, die die Erste Welt noch nicht gesehen hatte.
Sie, die die Kinetiker verdächtigten, wandten sich ab, liefen dem Kampf entgegen, den Hang hinunter um einzugreifen.
Wenig später schlossen sich dem viele der Anwesenden an, um sich einen Überblick zu verschaffen was vor ging, und so leerte sich der Herrschersitz.
Auch wir gingen die Stufen hinunter - kurz nach dem eine junge Frau aus dem Orden der Tarkuun zum Haus gekommen war, um das Legat zu sprechen. Leider waren jene schon gegangen.
Wir standen unterhalb des Hauses und dirkutierten das Vorgehen, zunächst einen Lagerplatz zu suchen, bevor wir uns in Weltenwacht umsehen würden, als die Kaiserin auf die Stufen trat.
Die Silion verschafften ihr gehör, und als sie sprach, begrüßte sie uns herzlich und hieß uns willkommen. Außerdem erklärte sie, dass wir die Bewohner Weltenwachts erstezt hätten...
Das erklärte, warum Ril'afay saß oder KaEl als Wache an der Tür stand. Was aber war dann mit jenen geschehen, deren Plätze wir eingenommen hatten? Saß im Moment jemand auf meiner Stute, nicht ahnend, was geschehen war?

"Lässt du sie bereits suchen?"

"Seit gestern morgen. Xas."

'Na dann braucht es wohl nicht noch eine weitere... oder?" Tha'Risha naschte ein paar Erdbeeren. "Yaru lässt aber wirklich auf sich warten."

"Ein Trupp mit Hunden ist auf der Suche. Das sollte reichen. Aber wenn Du mit Yaru weiter speisen möchtest, werde ich mich verabschieden, Dalninil."