So breit war der Bach nicht, sie hätte ihn zur Not überspringen können. Aber es gab Steine genug.
Am Horizont war das gelände an einer Stelle sonderbar flach und schien so nciht natürlich zu sein... Aus dieser Richtung kam das Wasser. Als der Wind drehte, konnte man Klopfgeräusche von Metall auf Stein hören.
Überspringen mit der nicht wirklich ausbalancierten Last ihres Bündels wollte sie nicht riskieren als nahm sie die Steine und näherte sich langsam dieser Wunde im Erdreich an. Das Gift im Wasser sprach für eine ungesunde Angelegenheit für die Schürfer. Ein Grund mehr die Kriegerin da heraus zu holen... Langsam begann sich so etwas wie ein Plan in ihre Gedanken zu schleichen und sie sah sich sorgsam nach einem möglichst unverseuchten Versteck um...
Auf der anderen Seite des Steinbruchs würde sie unversehrten Wald vorfinden, und ein Stück weiter auch klares Wasser.
Man brachte Lukarde in den Steinbruch, warf sie zu Boden und legte ihr eiserne Ketten um die Füße. Dann folgte ein Eimer des stinkenden Wassers - und sie war nach Luft ringend und hustend wieder wach. Ohne ihr Zeit zu lassen, auch nur eine Frage zu stellen, wurde sie mit Knute und Peitsche auf die Beine geholt und zu den anderen getrieben, wo sie mit bloßen Händen Steine schleppen musste... Was sie bei sich geführt hatte, war in Händen ihrer Häscher.
Lorrinde schlug einen großen Bogen um den Steinbruch verkniff sich einen näheren Blick darauf..in besagtem Wald fand sie mehr durch Zufall eine Höhlung unter den Wurzeln eines alten Baumes. Sie stolperte regelrecht drüber. Sich den wehen Knöchel reibend dachte sie noch mal nach warf einen Blick hinauf zum Himmel...Sternenlicht war geeigneter als Sonne für das was sie vor hatte..aber das Erforschen stand eh an erster Stelle und davor ....
Sie löste ihren Gürtel von der Tunika und verband ihn mit dem Bündel so waren alle ihre Schätze bei einander. Summend löste sie den Anhänger mit der Spinne von ihrem Hals, band ihn an das Bündel...ihr Anker und Richtschnur....
Die Vertiefung nahm das Bündel ohne Probleme auf..alte Blätter drüber und es war nicht mehr sichtbar und doch spürte es Lorrinde in ihrem Geist. Sie entfernte sich von dem Baum wanderte noch ein Stückchen tiefer liess sich dort nieder..die Augen schliessen rief sie leise singend den Wind der ihre Spuren verwehen liess ehe sie das Traumlied zu weben begann.
Stück für Stück löste sie sich von ihrem weltlichen Körper betrat das Grenzland zwischen Traum und Feenreich ohne eines von beiden zu betreten.. ihr Ziel lag wo anders....ein Ort von dem ein dunkles krankhaftes Pulsieren ausging- die Mine.
Mit der einsetzenden Dunkelheit kam die bodenlose Erschöpfung. Niemand traute sich zu sprechen. Lukarde hatte wundgescheuerte Fußgelenke und die Haut der Hände war rissig und rauh - schon nach einem tag. Ihr Rücken, der sowieso noch nciht ganz wieder erholt war, war eine einzige brennende schmerzhafte Wunde. Als man Nachtruhe befahl, ließ sie sich einfach irgendwo fallen und schlief auf dem kalten Boden augenblicklichin tiefer Erschöpfung ein.
Weit entfernt lief das Pferd scheinbar ziellos umher, fand dann eine Richtung und rannte... immer weiter... nach nordosten.
Lorrindes Geist wanderte unbehelligt zwischen den eh nicht wirklich aufmerksamen Wachen hindurch und betrachtete sich das Gelände.. ihre hier auf ganz andre Art sensibilisierten Sinne wurden fast taub vom unterschwelligen Leid das sie umwogte. Nur mühsam verbiss sie sich gleich wieder zu verschwinden mahte sich statt dessen auf die Suche nach der Kriegerin.
Sie war zwischen den Steinhaufen, die sie aufgeschichtet hatte, zusammengesunken und lag dort schlafend am Boden. Die ehemals weiße Tunika hatte rote Spuren auf dem Rücken und die schwarze Hose löcher an den Knien... nach nur einem Tag.
Lorrinde verharrte und starrte auf sie hinab..blickte sich um um den Ort ein zu prägen und zum ersten mal seit langer Zeit wünschte sie wieder ein Schwert herbei. Langsam vollendete sie die Runde und beobachtete das Verhalten der anderen Gefangenen und das der Wachen....
Die Wachen waren immer zu zweit oder zu Dritt unterwegs und hatten das gelände gut im Blick.
Die anderen gefangenen waren zum Teil ebenso wie Luka einfach dort umgefallen wo sie gestanden hatten, andere hatten sich zu Grüppchen zusammengefunden, die sich schweigend aneinanderkuschelten um mit wenistend etwas Wärme zu schlafen. Angst alg wie bitterer Geschmack über der ganzen Szene.
Lorrinde zog sich zurück..ihr Körper war trotz des Umhangs in den sie sich gewickelt hatte kalt und steif und es dauerte länger als erwartet bis sie wieder halbwegs beweglichwar und sich nachdenklich an den Baum lehnen konnte.
Ein schlechter Ort um von dort die Ebenen zu wechseln, zu krank.. sie würde sich was anders einfallen lassen müssen ... so ganz ohne Waffen.. nuja sichtbare Waffen
Die Nacht brachte beissende Kälte mit sich und weckte Luka aus ihrem bodenlosen Schlaf. Voller Schmerzen und Kälte erhob sie sich in kniende Position und legte die Hände aneinander. Sie ließ sich trotz allem in den Trost des Gebetes sinken und sprach den Segen des Schutzes über sich und die Mitgefangenen. Sie bat um Kraft und Mut. Nach einer Weile schweiften ihre Gedanken ab... zu einem Freund...
Lorrinde nutze den Großteil der Nacht um im Wald einen Kreuzpfad zu finden....eine Schnittstelle der Feenmagie..sorgsam legte sie den Steinkreis..notierte ein paar Zeilen was hier los war und was sie vorhatte und liess den Brief in einer Kugel blauen Feenlichts verschwinden. Mac würde das alles nicht gefallen..aber er war ihre beste Versicherung... bei diesem verrücktem Plan.
Langsam zeigte sich erste lichte Stellen un die Frühaufsteher unter den Vögeln liessen es sich nicht nehmen den Wald mit ihrem Gesang zu erfüllen- hier war noch alles in Ordnung. Die Bardin folgt dem Wasserrauschen und trank sich satt ehe sie sorgsam eine Handvoll Kiesel aus dem Flussbett auswählte in denen das Wasser sang. Mit den Steinen in der Rocktasche und einen sinnlosem Kinderlied auf den Lippen tappste sie von dieser Seite auf die Mine zu- den wachen Geist sorgsam hinter leerem Blick verborgen.
Sie hielt stolpernd inne.. die eh schon wirren Haare fielen ins schmutzige Gesicht als sie den Kopf schief legte und die Wache strahlend anlächelte " ich hab einen Schatz magst du mal sehen?"
Der Wachmann warf seinem Begleiter einen vielsagenden Blick zu und machte eine geste im Sinne von 'Die ist doch nicht ganz richtig im Kopf'. "Was willst Du hier?"