Tha'Risha grummelte vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust. "Noch so was, um das ich mir gerne mehr Gedanken gemacht hätte." Dann sah sie auf. "Hm, also das einzige, was ich weiß ist, dass dort angeblich etwas verschlossen ist. Was genau...Pfft!" Tha'Risha zuckte mit den Schultern.
Nachdenklich blinzelte sie und dachte nach. "Also ich kann mich an keine solche Statue erinnern, was aber bei mir nichts heißen muss. in dem Sockel der Statue steckten doch schon einige Siegel. Dann müssten die anderen Drachen doch eigentlich wissen, was es damit auf sich hat. Ich meine, sonst würden sie nicht ihre Siegel dort einsetzen, oder?"
"Keiner weiß genau, worum es sich handelt. Es gab bestrebungen, auch Gold und Rot zu nötigen, ihre Siegel einzusetzen - was wir jedoch verhindern konnten! Bevor nciht klar ist, was da verborgen liegt, sollten wir nicht leichtfertig etwas rufen, was noch im dunkel schläft. Es könnte genausogut der oft erwähnte und nie gesehene Untote Drache sein!" warnte Sirgal leise.
Ein kurzes, prustendes Lachen brach aus ihr heraus, ehe sie sich schnell die Hand vor den Mund presste und ein weiteres Lachen unterdrückte. "Ja sicher, ein untoter Drache... Wer hat eigentlich dieses haarsträubende Gerücht in die Welt gesetzt? Nur weil das Symbol des Kupfernen ein Drachenschädel ist, vermute ich mal." Kopfschüttelnd atmete sie leicht durch, um das Kichern wieder los zu werden. "So etwas wie ein untoter Drache gehört nicht in diese Welt, ob es ihn gibt oder nicht. Und sollte er tatsächlich auftauchen, dann nur sehr kurz!" Ihr Stimme war vom kichernden kindlichen Ton zu einer kalten, scharfen Stimme gewechselt.
Irgendwie war Sirgal unendlich beruhigt, das zu hören. "Dieses Gerücht hält sich seit vielen jahren. Es wurde wohl einmal versucht, ihn zu beschwören und manifest in diese Welt zu rufen..."
"Es wird so viel in dieses Welt gerufen, dass ich mich frage, ob das so gut ist. Die Einmischung in die Zeit könnte fatale Folgen haben. Wenn ich mich nicht ganz irre, dann wäre es sogar möglich, dass die zweite Welt verschwinden wird, weil die erste doch nicht vernichtet wird. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was das für ein Durcheinander geben würde..." Grübelnd legt sie den Kopf schief und spielt mit dem Rand ihrer Teetasse. "Hätten wir dann eine Welt in zweien oder zwei in einer oder eine ganz neue?"
Tha'Risha hielt sich zurück und verkniff sich so manchen Kommentar. "Ich bezweifele, dass der Untote Drache nur ein Gerücht ist," sagte sie dazu und nahm sich etwas von dem Gebäck. "Was dieses Zeitparodoxon angeht. Ein sehr interessantes Gedankenmodell, aber Zeit ist ein so komplexes Gebilde. Eine Rettung der ersten Drachenwelt, würde unsere zweite Drachenwelt, wie wir sie kennen nicht auslöschen. Sie würde weiter existieren. Wir - wenn wir zu dem Punkt in der ersten Welt sind, könnten in unsere zweite Drachenwelt nur nicht mehr zurückkehren, da sich eine parallele ... hmmm... eine andere Entwicklung der Ereignisse aufgetan hat." Sie lächelte leicht. "Und dieses Thema verursacht ständig Kopfschmerzen."
Den Kopf schief gelegt und die Tasse auf einem Finger balancierend schaute Ti'Larasu Tha'Risha an und hörte ihr aufmerksam zu. "Aber dann hättet ihr schon beim ersten Ausflug in die erste Welt nicht zurück kommen können. Die Zeitreise ist in der Tat ein ausgesprochen komplexes Thema. Jemand müsste quasi euren Zeitfaden in die zweite Welt kappen, damit ihr nicht mehr zurück kämt. Man kann sich das Ganze wie ein Sprungfeder vorstellen. Der Anker, also die Befestigung der Feder liegt in der zweiten Welt und ist dort fest. Nun braucht es eine gewisse Kraft um bis in die erste Welt zurück zu kommen. Das wäre so, als würde man die Feder spannen. Würde man als nun in der ersten Welt los lassen, so würde es einen einfach in die zweite Welt zurück ziehen. Nur anders herum müsste man den ganzen Anker noch mit ziehen, was noch mehr Kraft bräuchte und dann vermutlich ohne hin die Existens des Zeitgereisten zumindest in Mitleidenschaft ziehen würde. Das ist der Grund, warum ich nicht durch die Zeit reise. Ich würde quais ein riesiges Loch durch alle Zeitebenen reißen. Und was dann passieren würde könntet ihr euch bestimmt selbst ausmalen." In genüsslicher Ruhe trinkt sie einen Schulck Tee und stellt die Tasse wieder ab. "Deshalb ist es auch wesentlich einfacher Dinge aus der ersten Welt in die zweite Welt zu bringen."
"Wääh, ich sagte doch, davon bekommt man Kopfschmerzen!" grummelte sie und schmollte. "Es ist dieses verfluchte Paradoxon : Ich reise zurück und töte meinen Vater, damit werde ich nie geboren, kann folglich nicht zurückreisen um meinen vater zu töten, was meiner Geburt wieder sehr zuträglich wäre. Aber es ist sogar noch viel schlimmer... Jaja,... " Sie rieb sich die Nasenwurzel. "Zeit ist auch etwas sehr... hmm, wie heißt das? Individuelles. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft sind nur Begriffe, die es einem Sterblichen erlaubt, Orte in einem Fluß zu benennen, die niemals stillstehen. Es kommt immer sehr auf den Blickwinkel an. Eine reise in die erste Drachenwelt wäre vom jetztigen Standpunkt, wenn wir morgen reisen würden, meine Zukunft, wenn ich da bin, meine Gegenwart, die ich nach belieben beeinflussen kann, denn die Zukunft, also die zweite Drachenwelt, ist ja meine Vergangenheit. Und...ähm... Es würde sich an meiner zweitern Drachenwelt, wenn ich sie mal so bezeichne, nichts ändern können, denn sie ist bereits erlebte Zeit...." Sie kratzte sich am Kopf.
Sie grinste breit und kicherte leise. "Nun, dazu müsste man ja auch noch wissen, ob und was sich ändern würde. Kein Sterblicher erlebt ein und die gleiche Zeit zweimal. Das heißt, er könnte überhaupt nicht prüfen, ob etwas anders wäre, hätte er die Zeitreise nicht getan. Man erlebt es ja nicht anders."
Sie hob die Hände. "Ich gebs auf," brummte sie. "Ich habe eh schon das Gefühl, eine wildgewordene Geierfamilie tanzt in meinen Hirnwindungen Polka, da muss ich nicht noch über das Thema nachdenken."
Mit einem süffisanten Grinsen kichert sie leise: "Dann solltest du besser nicht versuchen das Chaos in all seinen Facetten zu verstehen. Es ist beinahe schon ähnlich, nur noch komplexer." Sie wendet ihren Blick an Sirgal. "Wer hat versucht ihn zu beschwören?"
Lange würde Tha'Risha nicht schmollen können, denn etwas krabbelt auf ihrer Schulter herum und kitzelt sie mit etwas feinem im Ohr. Quiekend zupft der kleine Drache ihr am Ohr, nur um dann um ihren Kopf herum zu flattern. "Oh, den hatte ich schon beinahe vergessen" kichert die Sendbotin.
Die Ohrspitzen zuckten genervt, dann sah sie dem Drachen nach und legte den Kopf schief. "Aber das Chaos muss ich nicht theoretisch diskutieren, das wird anders... ganzheitlicher wahrgenommen..." beantwortete sie die vorletzte Bemerkung Ti'Larasus.