Der Junge nickte gequält. "uunten ist noch ..die Frau." sagte er und half sich über den Mast auf die beine, dann hupelte er zu dem Ruder und viel noch zwei mal dabei auf die Nase.
"Versuch ihn wach zu kriegen..." Der Seemann versuchte sich zu befreien, scheiterte aber ein ums andere Mal. Noch immer schlingerte das Schiff in der aufgewühlten See, und noch immer gingen große Brecher über die Bordwände. Den Steuermann hatte nur das Seil, dass seinen Körper am Ruder festhielt, bewahrt, ins Meer gerissen zu werden.
Steini zog an seinem eingeklemmten Bein, aber es wollte nicht freikommen...
Rumald war wohl noch in der besten Verfassung der Drei. Er löste mit klammen Fingern das Seil. "Junge, kannst Du eine Weile das Ruder halten, bis ich weiß, was los ist?" Er sah das Kind an.
"ich.. " er hustete. "ich werde mein Bestes tun." sagte er leise und griff nach dem Ruder. griff mit beiden Händen fest darum und versuchte es zu halten.. nicht einfach wenn man eigentlich keine Kraft mehr hatte um sich selber auf den Beinen zu halten.
Rumald keilte das Ruder fest und legte ein Seil an eine der Sprossen. "So wird es gehen. Setz Dich hin. Ich bin bald zurück!"
Er ging zu Steini hinüber, wobei er selbst einmal stürzte, denn auch seine Kraft war nicht auf der Höhe. Dennoch griff er nach einer Stange und hebelte so das Bein des Bootsmanns frei, was der mit einem abscheulichen Fluchen begleitete. Steini riß sein Halstuch ab, benutzte es als notdürftigen Verband und ließ den Bootsmann dann erst einmal im fragwürdigen Schutz der Reling sitzen. "Ich seh mich um, was noch zu retten ist!" Der blonde Mann mit dem roten Bart nickte, woraufhin Rumald sich auf die Suche nach Überlebenden machte.
Rumald lief so gut es bei Gischt, Brechern und glattem Deck ging, auf den Niedergang zu. Sie hatten nur wenige Passagiere an Bord gehabt. Eigentlich erinnerte er nur eine Frau - und das war die Heilkundige, die sich um den Steuermann gekümmert hatte, kurz bevor der starb als der Sturm losbrach.
Er fand Sirgal auf den Stufen und ohne Bewußtsein.
Der Blick die Treppe hinab machte ihm deutlich, warum das Schiff bei so rauher See so annähernd ruhig lag - es war weit voll Wasser gelaufen. Unter Deck würde es Brusthoch stehen, so seine Schätzung. Alles was tiefer lag - da würde es wohl kaum mehr Hoffnung geben, aber er musste nachsehen! Er versicherte sich, dass Sirgal lebte und atmete, dann stieg er hinunter und watete durch das Wasser. Mit erschrecken sah er das große Metallteil und bückte sich darunter hindurch - dann erst sah er den Riß in der Flanke des Schiffes. Wenn sie das Stück Metall aus dem Holz lösen konnten, würde es vielleicht für eine Reparatur hilfreich sein...
Dann hörte er das Klopfen. Er tauchte ab und fand eine Tür verkeilt, wo es zur Mannschaftsmesse ging. Er antwortete ebenso in Klopfzeichen - und musste erst wieder auftauchen zum Luftholen.