Das Pferd wiehert nervös und beginnt zu tänzeln, geht jedoch nicht durch. Und Amira wendet ihren Kopf in die Richtung aus der das Rumpeln kommt. "Lass' Dich nicht von ihm umhauen!", ruft sie in Allister's Richtung und sucht nach ihrer eigenen Konzentration. Amira beginnt jedes Fitzelchen ihrer Kraft an einem Punkt in sich zu sammeln, um sie bei Bedarf loszuschicken. "Mögen die Götter unseren Seelen gnädig sein.", murmelt sie leise und lässt sich in Konzentration fallen. Ihre Augen sind starr auf einen Punkt in der Ferne gerichtet, wo sie eine Bewegung zu sehen geglaubt hatte.
Als der Fels wegbricht, kann sie das Pferd einen Moment lang nicht am Aufbäumen hindern, dennoch bleibt sie fest im Sattel. Ihr Blick huscht umher- alles auf einem Haufen, Allister nicht wirklich handlungsfähig. "Ganz blöde Idee...", schiesst es Amira durch den Kopf, ehe sie das Pferd antreibt und von der Gruppe wegreitet in Richtung Landesinnere. Sie hofft die Aufmerksamkeit des Biestes zu erlangen, sodass die Anderen in Ruhe anlegen und Schiessen konnten....
"Ich muß ins Lazarett", sagt Sirgal und erhebt sich ebenfalls. "Ich habe es Amira versprochen."
Der Schuss durchschlägt den feinen, gut durchbluteten Flügel der Kreatur und ein wütendes Aufbrüllen ist die Antwort. Der Frostdrache nimmt seinen Widersacher direkt in Angriff und stürzt auf Allister zu...
"Scheisse!", flucht Amira, als ihr das Viech nicht folgt, sondern auf Allister zustürzt und zwingt das Pferd aus vollem Galopp zu stoppen und auf der Hinterhand herumzuwirbeln. Dann klinkt sie die Zügel im Sattel ein und fixiert das Biest.
Ihr Atem ist ruhig, ihre Konzentration ungebrochen. Bilder vor ihrem inneren Auge. Ein brennender Drache. "So soll es sein.", knurrt sie hinter zusammengebissenen Zähnen...dann werden ihre Augen schwarz, als sie mit dunkler, brodelnder Stimme zu singen beginnt...
"Caela sanguine in nigra Vates ignifer mortem cantat! Audite fatium pericula Vates ignifer mortem cantat!"
Es waren nicht die Worte, die sie aufgeschrieben hatte, hatten jedoch den gleichen Effekt. Die Luft knistert vor Energie und plötzlich ist der Kopf des Untiers in eine Feuerwolke gehüllt. Es stinkt nach verbranntem Fleisch. Die Kraft strömt nur so aus Amira heraus und es würde nicht sehr lang dauern, bis sie vollkommen erschöpft zusammenbrachen würde, doch sie würde diesen Punkt hinauszögern, solang es geht. Amira betet, dass es funktionieren würde, mehr konnte sie nicht bieten. Das Feuer würde man weithin sehen können...
Dann kommen schliesslich die Worte über ihre Lippen, die es von Anfang an hätten sein sollen...
"Du bist so leicht entflammbar Deine Haut ist aus Papier Und der Rest von Dir ist Zunder Meine Flamme schlägt nach Dir Meine Fingerspitzen glühen Meine Hand verbrennt selbst Stein Aufgelöst in Tausend Funken sollst Du Rauch und Asche sein Die Augen wie Rubine Schön'res wirst Du niemals sehn' Aufgelöst in Rauch und Asche sollst Du brennend untergehn' "
Dann wurden die Schmerzen zu stark. Zwar hält sie den Zauber weiterhin aufrecht, doch ein langer, lauter Schrei löst sich von Amira's Lippen und sie muss darum kämpfen weiterhin im Sattel zu bleiben...
Der Drache wird zurückgeworfen und taumelt in der Luft. Viele der Geschosse prallen an ihm ab, aber manches findet auch sein Ziel. Weidwund und voller Wut, schon wieder so gebissen zu werden, reckt der Drache den hals und will gerade seinen eisigen Atem, der Mensch und Maschine eingefroren hätte, loslassen, als Amira ihm den Strich durch die Rechnung macht.
Kyrillas würde ein grausames Bild zu sehen bekommen:
Das Brüllen geht in ein Jaulen über, als die Flammen seinen Kopf einhüllen... Sich windend schlägt der Drache mit dem kopf, inzwischen nah an den ersten Jack herangekommen. Die Salven des Zweiten durchschlagen schließlich den Leib des Drachen und brennend und um sich schlagend geht er inmitten von Männern und Maschinen nieder, alles mitreißend, was sich ihm in den Weg stellt...
Sirgal machte sich immer wieder zusammenzuckend bei der Geräuschkulisse schleunigst auf zum Lazarett, um eben dieses auch in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Kyrillas war zu einem der Wachtürme geeillt, die Treppen hochgeflogen und stand nun auf der Platform, wo zwei Wachen standen. Die Augen in die Ferne gerichtet. Auch Kyrillas schaut. Er zückt sein Fernrohr und beobachtet die Scenerie in der Ferne. Wenn das nur gut ging
Im Lazarett angekommen, erklärte Sirgal nicht lange, sondern befahl mit lauter Stimme die Verantwortlichen zusammen und setzte sie in Kenntnis, was sich Draußen abspielte. "Wir werden sicher mit einigen Verletzten rechnen können. Sorgt aber für genug Priatsphäre an den behandlungsplätzen - Euer Gouverneur und einige seiner Freunde stehen da Draußen mittendrin!"
Sie sah noch eine Weile zu, wie die Vorbereitungen liefen, dann ging sie hinüber zu Falk, der noch immer schlief, jetzt aber auf der Seite lag. Sie deckte ihn besser zu und setzte sich in seine Nähe.
Viktor war durch den Zauber noch leicht ausser Atem als der Drache angriff. Und das er seine Waffe noch nicht bereit hatte war auch keine Hilfe. Er warf sich in Dekung hinter eine kleinen sandhügel, hätte wohl nichts geholfen wenn Amira das Vieh nicht abgefackelt hätte. Er sah den Drachen in der Nähe runterkommen und vom Warjack unter Beschuss genommen werden. Aber der Drache lebte noch. Vikor erhebte sich und macht einige schnelle Schritte näher an den Drachenkopf heran. Er zieht seine Hexaschloss und lädt das spezielle Geschoss. Dann zielt er auf eines der Augen,hebt auch den Linke und murmelt einen Zauber. Dann meint er; "So, damit hast du genug angerichtet. Fahr zur Hölle!," und feuert die Kugel, zusammen mit seinem Spruch aus dem Lauf.
Kyrillas beschreibt den beiden Wachen was er sieht und alle starren gespannt in jene Richtung. Die Geräusche des Kampfes sind nicht zu überhören, Rauch und Feuer ist auch zu sehen. Irgendwie ist der Grabenkämpfer froh da zu sein wo er ist und nicht mitten im Getümmel.
Der sich am Boden in der Flammenlohe windende Drache reißt Männer und Maschinen um, wie Spielzeuge. Steine werden hochgerissen, der Schwanz peitscht in das Wasser und eiskalte Wellen springen an Land. Ein Flügel schlägt nach Viktor... zuckend ist der Körper noch eine ganze Zeit unberechenbar.
Halb wahnsinnig vor Schmerz sieht Amira was sich vor ihren Augen abspielt. Ihr Feuer greift weiterhin nach dem Kopf des Untiers und sucht seine Augen auszubrennen. Gierig lecken die Flammen über die schuppige Haut. Amira's Gesicht trägt einen grausamen Ausdruck. Ihre Kraft geht zur Neige, doch das war für sie nebensächlich- ihr Zauber hatte gereicht um das Mistviech in Brand zu stecken, den Rest würde das Feuer von selbst erledigen. Mit einem unmenschlichen Schrei auf den Lippen zieht die Alptraumgestalt- Amira's Augen waren durch den Zauber immer noch schwarz wie die Nacht- einen leichten Krummsäbel, der bis dahin unter ihrem Mantel verborgen gewesen war und gibt dem Pferd die Sporen. Mit erhobener Klinge und wehendem Mantel und Haaren galoppiert Amira auf den zuckenden Körper zu, um ihre Klinge sprechen zu lassen. Immer wieder lässt sie das wendige Kavallariepferd Haken schlagen, um den um sich schlagenden Gliedmassen des Drachens zu entgehen. Rache. Das war alles, was sie im Moment beseelte...
"Oh. Sch.." zu mehr hat Viktor gar keine Chance als der Flügel auf ihn zu kam. Er reist die Arme schützen vor sich und der Flügel trifft ihn hart. das Knacken geht ihm restlichen Lärm unter, Viktor fliegt einige Meter vom Drachenkörper weg und schlägt laut paltschend auf dem Meer auf. Er prallt mehrere von der Wasseroberfläche hab und stoppt erst als er an einen Felsen, der aus dem Wasser ragt, knallt. Er rutsch den Stein entlang ins Wasser und bleibt mit seinem Kopf knapp über der Flüssigkeit liegen.
Kyrillas kommentierte noch immer die Geschenisse drausen vor der Mauer, in der nähe der Küste. Die beiden andern Soldaten starrten in die Ferne in der Hoffnung ebenfalls etwas zu sehen.
"Das gibt ne menge Verletzte, wenn ihr mich fragt ich hätte ein paar Jacks geschickt"
er schüttelte den Kopf
Die Stimmung in der Festung, aber auch in der Stadt war bedrückend. Es herrschte Alarmbereitschaft und die Schützen auf den Wachtürmen und beim Tor warteten nur darauf das etwas geschah.