Sirgal verzieht das Gesicht und streckt vorsichtig den Rücken. "Es zieht wie Hechtsuppe..." murmelt sie und setzt sich etwas anders, ohne Allister jedoch loszulassen. "Dann sind meine Vermutungen also richtig, dass es noch viele Welten geben kann, die uns von ganz anderer Seite bedrohen können. Wie dumm sind wir nur..."
Im Außen ist es ein leises Stöhnen, dass Sirgal hören lässt, unfähig, sich zu bewegen.
Zwar misstrauisch- es hätte ja auch vergiftet sein können-, aber dennoch sehr durstig, lässt sie es geschehen. Langsam, Schluck für Schluck lässt sie die kühle Flüssigkeit mit geschlossenen Augen ihre trockene Kehle herunterrinnen- eine wahre Wohltat. Irgendwann ist der Becher leer und der letzte Schluck getrunken- es war zwar bei Weitem nicht genug, verschaffte ihr jedoch zumindest ein wenig Linderung. Es ändert jedoch nichts an ihrer trüben Stimmung. Es schien als würde sie eine bedrückende Aura umgeben. Ein trauriges Lied geistert durch ihre Gedanken, doch sie wagt es nicht, es anzustimmen- wer wusste, was dann wieder passiert wäre. Nach wie vor liegt das Amulett durch die Rangelei offen über ihrer Kleidung...
Bei Sirgal's Stöhnen, ruckt ihr Kopf beunruhigt herum. Besorgt mustert sie ihre Freundin. Wieder schaut sie den Wächter an, ausser Stande selbst etwas zu tun. "Es ist auf diesem Boden viel zu kalt für sie.", bringt sie ruhig und sehr leise hervor. Ihre Augen blicken dunkel.
"Wir Liegen beide auf dem kalten Boden, und wenn ich es nicht besser wüsste würd ich sagen das du sehr schwach bist, und das dein Körper langsam abgiebt."
Er streicht ihr sanft mit seiner Warmen hand über die Wange.
"Ja es gibt warscheinlich mehr Verschiedene Welten als sterne am Himmel."
Amia ist klar, dass ihr das Weitere recht schnell erneute Prügel einbringen konnte, doch das war ihr egal. Für Allister konnte sie nichts mehr tun- ging sie doch nach wie vor davon aus, dass er nicht mehr war-, doch von ihren restlichen 'Gefährten' war Sirgal momentan Diejenige, die am meisten Hilfe benötigte... Angestrengt richtet sie sich soweit auf, wie es ihre Fesseln zulassen und verkneift sich die erste Erwiederung, die ihr auf der Zunge lag. "Es wäre ihr schon sehr geholfen, wenn sie näher- und vor allem geschützter- am Feuer liegen würde...Wärmer eingepackt als jetzt...", entgegnet sie stattdessen und reckt den Hals, sodass man gut an ihren Schal herankommen würde...
"Mein Körper ... was?" sie sieht ihn erst nicht verstehend, dann nachdenklich und plötzlich erschrocken an. "Du willst mir nicht grade erzählen, dass wir da herumliegen und sterben? Dass das hier das Sterben sein soll?" Ihr Blick wird unstet, als sie zwischen seinen Augen hin und her sieht. "Allister - das darf nciht sein! Ich werde Dich nicht DEM Schicksal überlassen! Ich werde nicht zulassen, dass Du zu etwas wirst, wie ...IHM!"
Der Wächter setzt den Becher ab. Sterben lassen wollte er die Frau ja nicht. Wer wusste schon, ob man sie nicht vielleicht doch brauchte. Er griff in Sirgals Beinschienen und ihren Gürtel und zog sie kurzerhand und wenig sanft näher an das Feuer, legte ihr die Decke wieder über. Dem anfangs bewußtlosen Allister hatte Sirgal selbst eine Decke untergelegt und ihn mit ihrem Mantel zugedeckt, zumal er nah am Feuer lag.
Sich jeglichen Kommentar verkneifend, der ihr beim Anblick der eher unsanften Behandlung einfiel, beobachtet Amira schweigend das Vorgehen des Wächters, meidet es jedoch, Allister zu betrachten. "Wenigstens wird sie so nicht erfrieren.", denkt sie sich. Abwartend beobachtet sie den Mann weiterhin. Irgendwie wurde Amira das Gefühl nicht los, dass das schon alles war und man sie nun ausser Acht lassen würde. Sie wünschte sich nur, sie könnte im Moment mehr für ihre Freunde tun...
"Du Missverstehst, ich bin gesund. Ich werde die Nacht überstehen, aber wie es bei dir aussieht steht aus einem anderen Blatt. Ich werde nicht werden wie er, auch da liegst du falsch Liebe freundin."
Er erhebt sich von dem schlaflager, fliesend Nebelgleich. er Sieht sie an und sein gesicht zeigt ein traurigen ausdruck. "Ich würde gerne Bleiben aber ich muss fort."
Er wandert richtung Türe und es scheint das er sich gegen die Kraft whet die ihn zieht...
Sie sieht ihm nach, Tränen in den Augen. Streckt eine Hand nach ihm aus... wortlos... weinend... und als er wirklich geht, zieht sie die Knie an, schlingt die Arme darum, wie ein sich fürchtendes Kind.
Die Wache nimmt noch den Becher wieder auf, wirft Amira einen kurzen Blick zu und geht dann, sich selbst etwas zum Trinken holen.
Amira's Augen folgen dem Wächter und hängen dunkel in den seinen, bis er sich abwendet. Sie gestattet sich ein leichtes Lächeln, als er nicht mehr hinsieht. "Geht ja auch doch anders...", denkt sie sich. Allerdings verschwindet diese Regung ebenso schnell, wie sie erschienen war. Nun war nicht die Zeit sich zu freuen. Wieder senkt sie den Blick. Zwar passte das Lied eher zu einem Nordmann, doch Amira hielt es für die Situation durchaus angemessen. Trotz Allem fängt sie nun doch erst leise an zu summen und dann kaum hörbar an zu singen. Wie 'damals' in den Trümmern in Igraine schien es so, als würde das Lied aus dem Wind, statt von ihr, kommen...
"Das schwere Boot lag still am Ufer, mit Waffen und Fellen behängt. Von Wellen ganz sachte gehoben, von Wellen ganz sachte gesenkt. Ganz nah noch bis weit in die Ferne, auf jedem Baum und jedem Stein, dort saßen die Raben und Krähen in Scharen und grüßten ihn mit Krächzen und Schreien.
Die Wölfe trabten das Ufer entlang und heulten die ganze Nacht. So kamen sie alle zusammen, so haben sie seiner gedacht. Sie dachten dem Blut und dem Kampfe, der Kraft und der Ehre, dem Mut, sie dachten seiner Augen voll Feuer und voll der jugendlichen Glut.
Er hörte die Lügen des Kreuzes wohl, doch nie hat er ihnen geglaubt. In Treue stand er nur zu Wotan allein, vor ihm nur senkte er sein Haupt; denn er war ein Diener der Asen und für sie zu kämpfen bereit, er trug Donars Hammer voll Würde und Stolz, wie schon seine Vorfahr'n vor langer Zeit...
Die letzte Schlacht war für ihn geschlagen, man bettete ihn auf sein Boot, die Streitaxt noch fest in den Händen und edel noch bis in den Tod. Die Wölfe zerbissen die Taue, in Flammen trieb er auf das Meer und der letzte Erbe der Raben betrat Walhallas Heldenheer.
Denn er war ein Diener der Asen und für sie zu kämpfen bereit, er trug Donars Hammer voll Würde und Stolz, wie schon seine Vorfahr'n vor langer Zeit..."
Sirgals gellender Aufschrei ist im Außen nicht zu hören - nicht mit normalen Ohren. Zuerst wie gelähmt ergreift sie eine unkontrollierte Wut.
Eine Träne rinnt über Sirgals Gesicht. Kurz darauf beginnt sie zu zittern und ihr Körper krümmt sich.
Wutentbrannt springt sie auf, taumelt dem Geist entgegen. "Du hast mir schon einmal nehmen wollen, was mir lieb und teuer ist! Lass ihn!" Sie greift ohne Scheu nach den Aufschlägen des Mantels dieses Geistes. Ihre Wut kennt keine Grenzen mehr...
Amira war im Moment mehr sowas wie eine Antenne und so zuckte sie bei Sirgal's 'Schrei' gehörig zusammen, welcher in jenem Moment zu ihr durchdrang, als sie den Text beendet hatte. Ihr Kopf ruckt hoch und ihr Blick huscht hektisch durch die Gegend. Sie sieht wie Sirgal sich scheinbar unter Schmerzen zusammenkrümmt und der Anblick tut ihr weh. Wieder zerrt die Frau an ihren Fesseln, welche allählich nachzugeben scheinen- den Blick dabei fest auf Sirgal gerichtet.
Es war kein Schmerz in körperlichem Sinn, doch Ausdruck dessen, was mit ihr vorging. Die Bewegungen waren nur klein, und doch schien sie sich zu winden, irgend etwas passierte...
Auch die Wache registrierte, dass irgend etwas nicht stimmte. Strinrunzelnd sah er zu.
Ich bin da warum weiss ich doch nicht. Der geist sieht Sirgal direckt in die augen. Ich bin nicht deinet ode seinetwegen Hier und Viktor will ich auch nicht.."
Der Geist schwebt vor ihr, irgend etwas Hält ihn davon ab sich zu wehren.