Langsam und ohne hektische Bewegungen, erhebt sich Amira's Gestalt geschmeidig und begibt sich zu der schlafenden Frau. Ebenso behutsam hockt sie sich im Anschluss neben ihre Freundin, berührt sie jedoch nicht, als sie sie erneut anspricht. "Sirgal?...Kannst Du mich hören?..."
Er duckt sich nicht er weicht nicht aus,er geht mitten durch den ersten durch, Füllt seine lungen mit Kälte und gefriert ihm den atem..
als er hinten austritt schlagen die schwerter und Lanzen durch ihn hindurch..
"Sehen ja spüren ja.. Treffen Nein! Rennt ihr narren solange ihr das noch Könnt. Bei meinem Grab, ich werde euch alle holen[/size]..[size=59] einen um den andern.
bei diesem leisen flüsten dreht er sich zu den andern wach um.
Als draussen der Lärm anfing und es klang als ob gar eine Schlacht anfing. Geht Viktor in Richtung Ausgang, er hoffte das sich mindestens eine Wache vom Lärm ablenken liess und das die Anderen sich auf ihn kontzentrieren wenn er sich ihnen nähert und versucht über die Schultern der Wachen zu sehen was eigentlich los war. "Habt Ihr ne Ahnung was vor sich geht?"
Sie merkt es nicht, als Viktor sich erhebt, um herauszufinden, was es mit dem Kampflärm auf sich hat, von dem Amira in ihrem derzeitigen Zustand ebenso wenig mitbekommen hat- nämlich nicht das Geringste. Der Blick auf die beiden Frauen ist nun nicht mehr wirklich versperrt...Ihre Haltung hat sich nicht im Mindesten geändert. Nach wie vor hält Amira in der wirklichen Welt eine Hand sacht auf Sirgal's Stirn und die andere auf ihrem Oberarm in Position. Immer noch ist dieses seichte Schimmern unter ihren Handflächen zu erkennen, sollte man darauf achten. Amira's Gesicht wirkt auf's Äusserste konzentriert und das Summen in ihrem Körper wird rech schnell stärker, doch diese Umstand vermag sie für den Moment noch zur Seite zu drängen- Sirgal war wichtiger! Einem Kundigen würde sofort auffallen, dass Amira gerade stark an ihren Reserven zehrt und einen Teufel tun und sie jetzt in irgendeiner Form berühren...Ein Unwissender würde eine böse Überraschung erleben, sollte er ihr auch nur eine Hand auf die Schulter legen...
Es ist nicht die schlafende Gestalt, die sich regt, sondern die Sirgal, die Amira berührt. Sie schlägt die geröteten Augen auf und sieht sie an. "Was tust Du, Amira... nicht..."
Sirgal im Tiefschlaf zu 'erwischen' war beinah ein Ding der Unmöglichkeit.
Das Bild der schlafenden verschwindet. Und so wie es sich auflöst, scheint auch der Schatten, groß, mächtig und geflügelt, zu verschwinden, der in ihrer Nähe zu sein scheint. Das gesamte Bild um Amira verschwimmt zu einer grauen, konturlosen Welt ohne Anfang und Ende, ohne Horizont oder Boden.
Was mit Allister gerade geschah, hatte Sirgal nicht mitbekommen. Sie war nur ein wenig verwundert, in Amiras Gesicht zu sehen, und nicht in Seines. Das, was sie sah, als er sie nach dem Kampf oben auf dem Weg fand, würde sie wohl nie ehr vergessen. In ihrem Blickfeld war nur der Schnee auf den Ästen der Bäume gewesen - und das besorgte Gesicht mit den unergründlichen Augen.
Amira's 'Geist' ist verwirrt. "Was geht hier vor?", murmelt ihre Gestalt zu sich selbst und versucht sich in der neuen Umgebung zu orientieren, vergeblich. Daher tut sie das Einzige, was ihr im Moment als sinnvoll erscheint- sie zieht sich behutsam aus Sirgal's Geist zurück, wofür ihr eingener Organismus sehr dankbar ist. Dass ihre Freundin sie in der wirklichen Welt angesprochen hat, war nicht zu ihr durchgedrungen. Amira öffnet die Augen und sieht auf Sirgal herab, nur um leicht perplex zu blinzeln. "...Ich...äh...wollte Dir nicht zu nahe treten...", meint sie zögernd, "...Habe ich Dir Schmerzen bereitet?"
Dann dringen auch die Geräusche von draussen an Amira's Ohr. Ihr Gesicht versteinert. "Kampf?" Amira's Blick huscht zu Kell. "In meinem Rucksack ist ein Salbentiegel- hilf' ihr ihre Prellungen zu behandeln. Nur eine dünne Schicht, das reicht. Anschliessend machst Du ihr eine feste Bandage um das kaputte Knie- es muss stabilisiert und entlastet werden.", lauten die knappen Anweisungen an den Grabenkämpfer. Dann wendet sie sich wieder Sirgal zu und ihre Stimme wird ein Tickchen sanfter. "Ich geh' nachsehen.", meint sie und quält sich verbissen auf die Beine. Ihre Augen reflektieren das spärliche Feuerlicht gespenstisch. Auch wenn ihr im Moment alle Gleider wehtaten, würde sie kämpfen, sollte es nötig werden...Diesmal würde sie nicht kuschen...
Sirgal war eigentlich nicht bereit, sich von Kell versorgen zu lassen, den sie für einen großen Jungen hielt, doch es blieb ihr im Augenblick nichts anderes übrig. "Nein, Du hast mir nicht weh getan", sagte Sirgal rauh, weil ihr die Stimme versagte.
Draußen würde Amira nur auf kampfbereite Wachen stoßen, die sich mit einer äußerst vertrauten, aber doch grotesk entstellten Gestalt ein ungleiches Gefecht lieferten.
"Oh Sch.....!", einen Moment lang ist Amira wie erstarrt. Eine böse Vorahnung kommt in ihr hoch. Sie weiss, was sie da vor sich hat. Es sah genau so aus, wie in den Erzählungen, die sie mitbekommen hatte, genau wie die Zeichnung in Sirgal's Buch...Fremd und doch so vertraut...Kalte Wut steigt in ihr hoch, als sie zügig nach draussen in den Schnee stapft.
"Überprüf' Allister!", brüllte sie noch im gehen über ihre Schulter, ehe sie alles an Kraft zusammenzog, was sich noch in ihr befand. Nun war schlagartig so ziemlich alles egal. Zielstrebig steuert sie auf die ihr am nächsten stehende Wache zu...
Viktor erkannte, wenn vielleicht auch nicht wer, dann zumindest was das war. "Nein, das kann nicht sein. Verschwindet ihr habt keine Chance!" versucht er die Wachen zu warnen. Auch wenn sie idiotische Arschlöcher waren und einem arroganten Bastard folgten, hatten sie so einen Gegener nicht verdient. Er versuchte die Wachen weiter zu warnen als Amira an ihm vorbeirauscht ohne ihn zu beachten, und nach hinten brüllte das jemand sich Allister ansehen soll. Viktor ist hin nd hergerissen. Aber am Ende siegt sein Pflichtgefühl und er rennt zu Alliser und prüft dessen Puls und Atmung.
Allys puls ist ruhig und Kräftig, Seine Atmung tief und fest, er schläft wie ein baby, und würde das auch ohne den einsatz eines lauten geräusches auch bis zum morgen tun.
Drausen derweil beschäftigt das phantom sich eingehend mit den Wächtern, huscht hier und dort hin versetzt Tritte und stösse, streicht mit Eisfingern an wirbelsäulen entlang..
"Bastharde! Pack! Keiner unter euch der den schneid hat mich zu Fordern?"
Amira hatte die Wache beinahe erreicht. Sie kocht vor Wut, was ihr auch unschwer anzusehen war. Sie war unbewaffnet, was sich jedoch gleich ändern sollte. Ihre Augen glimmen unnatürlich, tiefschwarz ohne weiss und doch irgendwie rötlich schimmernd. Handschuhe trägt sie keine, als sie immer weiter auf den Soldaten zukommt. Amira tritt von hinten an ihn heran und packt ihn mit ihrer kalten Hand im Nacken. "Na? Wie fühlt sich das an?", fragt sie fauchend, als sie die Lebenskraft des Mannes mit erschreckender Schnelligkeit anzapft. Er würde spüren, wie er rapide schwächer würde, seine Waffe nicht mehr würde halten können und schliesslich in die Knie brechen würde...
Viktor erhebt sich von Allister's Körper und schaut Sirgal an. "Nein ihm geht es gut. Anscheinend haben die Wachen was geweckt...Ich werd mir das mal weiter ansehen. Du solltest dich ausruhen." er schaft sogar ein lächeln in ihre Richtung. "Kell, du versorgst sie gut und dann lässt du sie schlafen." Er spurtet wieder nach drausen.
Hier sieht er gerade Amira eine Wache bearbeiten, er geht zu ihr und flüstert ihr zu:"NICHT töten, wäre besser." Er sucht eine der Wachen die versucht haben gegen den Geist zu kämpfen und verloren hat: "Ich kann helfen wenn ihr mir eine meiner Waffen gebt."
Sirgal traute den Frieden nicht, wartete, bis Vitor weg war und setzte sich dann so, dass sie Allister überwachen konnte. Sanft strich sie ihm über die Stirn. "Mach mir keinen Kummer..."
Unterdessen ließ sie Kell sich an ihrem Bein versuchen - so weit er mit ihrer nassen Hose, der Beinschiene und den Chaps klarkam. Hier würde sie sich auf jeden Fall nicht ausziehen. Sirgal war noch immer völlig erschöpft, jetzt aber so weit über den Punkt der Müdigkeit hinaus, dass sie wieder wach war. So blieb sie in einem Zustand halben dösens bei Allister sitzen, das linke Bein ausgestreckt, und hielt ihn in losem Rapport einer Überwachung.
Die Wachen draußen sahen nun in Amira einen weiteren Feind,denn der Angriff war ihnen nicht entgangen. Als Viktor dazukam, wurde schnell und massiv gegen beide vorgegangen: Zwei Bogenschützen zielten, mehrere Bewaffnete kamen dazu. "Hände weg und zurück!"
Bösartig lächelnd kauert Amira neben dem Soldaten dessen Kraft sie sich genommen hatte. Er war zwar sehr geschwächt, aber lebte noch und würde sich wohl in zwei drei Tagen wieder vollständig erholt haben. "Hatte ich nicht vor.", entgegnet sie knurrend in Viktor's Richtung und greift nach dem Schwert, welches die Wache fallen gelassen hatte, um sich anschliessend wieder aufzurichten und jeden einzelnen der Hinzugekommenen ins Visier zu nehmen. "Er lebt noch und wird sich wieder erholen.", entgegnet sie mit kalter, rauher Stimme, die nicht wirklich zu ihr zu passen wollte und deutet mit der Schwertspitze auf den Mann am Boden- er hatte die Augen geöffnet und würde alles mitbekommen, konnte sich im Moment nur nicht rühren, "Und es liegt ganz an Euch, ob das auch so bleibt..."