Die Worte trafen Sirgal wie eine Tracht prügel - und so reagierte sie auch. Die Legendenweberin blieb stehen, zog den Kopf ein wenig ein. Da sie mit dem Rücken zu Aly'Triss stehen blieb, konnte der nicht sehen, was in ihrem Gesicht vorging. Sirgal schloss die Augen, doch unter den Lidern liefen Tränen hervor. Als ob sie nicht wüsste, was es bedeutete. Als ob sie nicht schon genug Schwierigkeiten hatte... er tat ihr grade so unendlich weh. Sie stand noch an der selben Stelle, als Miri die Pferde um das Haus führte und Triss längst abgesessen war, unfähig, sich zu rühren. Erst war sie geneigt, wegzugehen - doch es gab eine warme Präsenz hier, die sie davon abhielt. Am liebsten hätte Sirgal Aly'Triss angeschrien, doch sie brachte keinen Ton heraus.
Eines hatte der Alte auch nicht mitbekommen - etwas, dass Kar'Yann ihm nie sagen würde. Gerade die Frau, mit der er jetzt hier war, hatte sein Interesse geweckt...
Aly'Triss hatte Sirgal nur von hinten sehen können - was vielleicht besser war. Sie stand nach wie vor dort - und seine abschließende Bitte, die bald wie ein Befehl in ihren Ohren klang, machte es ihr nicht leichter. Sie wollte sich nicht rechtfertigen. Was ging es ihn an? Sie hatte den Kopf ein wenig gesenkt, doch die Tränen hinterließen dunkle Flecke auf der Tunika. Was wusste der Alte schon. Er konnte nicht ahnen, was vorgefallen war... grade, was in Cendara passiert war. Das, was hier im Moment passierte, trieb sie fast zur Flucht. Kar'Yann würde sie ohnehin über hunderte von Jahren überleben. Und egal, was manche sagten - sie war ein Mensch, keine Drow.
Lautlos und reglos weinend stand sie still und machte keine Anstalten, sich zu bewegen, auch als die Kälte in ihre dünne Tunika kroch. Das war wenigstens ein ehrliches Gefühl.
Sirgal schätzte es sehr, was Allister tat - und doch machte es den Schmerz nur noch größer. Aber sie konnte und durfte sich nicht zu ihm flüchten - jetzt erst recht nicht mehr. Es reichte schon, dass Myr'uit und Ril'afay sich ihre ganz eigenen Gedanken machten.
Es war nicht nur der Mantel, der wärmte, nicht nur der feine Geruch nach Tabak und Schießpulver. Es war genau die Geste, die Allister vollführte. Sirgal biß sich auf die Lippe, bis der Schmerz ihr den Kopf frei machte. und die Tränen verebbten. Sie zog die eiskalte Maske wieder über, die sie schon so viele Jahre getragen hatte.
"Ich möchte dich nicht krank in Sel Tac'Zil wissen..." Sie legte den Mantel ab und gab ihn zurück. "Bitte, Allister..." es war unglaublich sanft. "Außerdem soll ER das hier ruhig sehen!" Sie breitete die Arme ein wenig aus und zeigte die blutige Tunika.
Er konnte die Tränen nicht sehen, aber er konnte ihre Haltung sehen und das war umgekehrt für ihn ein Schlag in die Magengrube. Allister, welcher dazwischen trat wurde von ihm sceptisch gemustert. Wer war dieser Mann? dann sah er die Haltung, die Berührungen, die Geste und verzog kurz den Mundwinkel, ungesehen. "ich schaue erst nach dem grauen, geht ruhig vor..." klang die Enttäuschung nur für jene mit, die ihn wirklich kannten. Ohne auch nur auf ein weiteres Wort eine Geste oder einen Protest zu warten oder zu reagieren, hinkte er, sich schwer auf den Stock stüzen müssend, zum Stall hinüber und verschwand dort hinter der Türe. Was war da nur passiert das sie so verändetr hatte, er kannte sie garnicht wieder, sie war ihm gerade fremd geworden so als hätte er sie nie gekannt. Darüber nachgrübelnd und erstmal doch wieder Abstand gewinnenn wollend zog er sich zurück. Das Pferd, war nur vorwand.
Ril'afa knotterte. "was ich hier mache ist mich in aller seelen ruhe.. zu waschen.. ich bin total steif und mir fällt heut jeder Handgriff schwer, als wären meine Arme aus Blei!"
Felynlay hingegen suchte sich einen Winkel wo sie sich in den Mantel eingeschlagen hinsetzte, vorzugsweise dicht am Feuer, und schloss die Augen. Ob sioe die weiteren Gespräche oder sonst ewtas in dem Gasthaus mitbekam verriet sie in ihrer Haltung nicht.