"Ganz und gar nicht, allerdings kenne ich mich selbst zu wenig aus also ist es reine Neugierde meiner Seite, meine Kenntnisse sind auf anderen Gebieten"
"Nun, es sind zweifelsfrei sehr schöne und vor Allem alte Stücke, die ich gut wieder loswerden kann, denke ich.", antwortet Salil ruhig und lächelt wieder, "Karim- die Waage." Der junge nickt. "Ja, Herr.", um dann wieder einen Moment lang zu verschwinden.
"Die Steine kann ich Euch mit Silber aufwiegen.", findet Salil und macht eine entsprechende Geste zu Karim, welcher inzwischen mit einer Waage und einer offenbar schwer gefüllte Kiste zurückgekehrt war. Der Junge hockte sich im Schneidersitz an einen kleinen, niedrigen Tisch und stellte die Waage dort auf, um die Steine dann nach Sorten getrennt aus ihren Beuteln zu nehmen und mit bunt gemixten Silbermünzen abzuwiegen. Das Ergebnis teilt er auf zwei Lederbeutel auf und reicht diese an Salil weiter, welcher sie wiederum an Amira weiterreicht. Diese wiegt die Beutel prüfend in der Hand und schaut sich auch die eine oder andere Münze aus deren Inenren an. Sie blickt zu Salil. "Nicht schlecht.", meint sie und bleibt dabei überraschend unbeeindruckt- es ging doch nichts über eine gute Maske, "Kommt ganz darauf an, was Ihr für den Schmuck geben wollt."
Kyrillas überlies Amira die Zahlungsabwicklung. Er selbst nehm einen tiefen Zug aus der Wasserpfeife und danach genemigte er sich etwas Tee. Erst dan sah er zu Amira die wunderbar spielte.
Salil lächelt und zieht ebenfalls an seinem Schlauch. "Hmm...", macht er und scheint zu überlegen, "Was haltet Ihr von folgender Lösung. Wir werden den ganzen Schmuck komplett abwiegen und ich gebe Euch...sagen wir die eine Hälfte des Gesamtgewichtes in Silber und die andere Hälfte in Gold?" Amira isst in aller Seelenruhe eine gefüllte Dattel und schüttelt den Kopf. "Bedaure, aber nein.", antwortet sie ruhig, "Der Schmuck ist mehr wert und das wisst Ihr genau, Salil." Sie legt den Kopf schief. "Achzig Prozent in Gold und Zwanzig in Silber.", meint sie ungerührt. "Sechzig Vierzig.", kontert Salil. "Siebzig Dreissig.", entgegnet sie, "Und das ist mein letztes Angebot." Nach einer Weile nickt Salil ergeben. "Also gut, wie Ihr wünscht, Sayeeda.", stimmt er dann doch noch zu und Karim beginnt mit dem Schmuck, verschiedenen Gewichten, sowie zum Schluss mit Gold- und Silbermünzen zu hantieren. Am Ende füllt der Junge die Münzen wieder in verschiedene Lederbeutel und reicht sie an Salil, welcher sie abermals an Amira weitergibt. Diese schaut zu Kyrillas. "Bist Du auch damit einverstanden?", fragt sie.
"Ausgezeichnet.", lächelt sie und verstaut daraufhin die Beutel in der Satteltasche, während Karim den Schmuck und die Steine mitsammt der Waage fortschafft, "Es ist wie immer eine Freude mit Euch Geschäfte zu machen, Salil." Dieser antwortete mit einem höflichen Kopfnicken in ihre Richtung. "Die Freude liegt ganz meinerseits, Sayeeda." Sie nimmt noch einen Zug von der Shisha und lehnt sich entspannt auch den Kissen zurück. "Ihr spracht vorhin davon, dass viel passiert sei, seit ich das letzte Mal hier gewesen bin.", meint sie mit relativ beiläufgem Tonfall, "Gibt es etwas, was für uns gut wäre zu wissen?" "Oh, nicht direkt. Die al-Khalif Blutlinie existiert nicht mehr, seit Khaled im letzten Sommer getötet wurde und Mehdy- der verrückte Hund- ist wieder in der Stadt.", antwortet er, "Aber ansonsten nichts, was erwähnenswert wäre." Bei dem Namen 'al-Khalif' horcht Amira allerdings auf. "Khaled ist nicht mehr?", hakt sie nach. "Weiss man wie es geschah?", fragt sie weiter, obwohl sie es ganz genau wusste... Der alte Händler nickt. "Er zog aus auf den neuen Kontinent. Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, hat er immer noch die ehemalige Schülerin seines Bruders gejagdt- offenbar ist sie ihm zuvor gekommen. Zumindest hat das einer seiner Vertrauten behauptet."
Der Grabenkämpfer lehnte sich zurück. Er konnte hier nicht viel beitragen. So nahm er noch einen Zug aus der Wasserpfeife. Genüsslich zog er drann und lauschte den Worten des Alten. Er beobachtete aus den Augenwinkeln Amira.
Äusserlich zeigt sie keine Regung, die sie verraten hätte, doch innerlich sah es ganz anders aus. Khaled- allein schon der Klang dieses Namens liess kalte Wut in Amira hochkochen, auch wenn dieser Mann längst nicht mehr war. "Ihr sagtet gerade, dass Mehdy in der Stadt sei.", lenkt sie auf ein anderes Thema ab, "Ihr wisst nicht zufällig wo er sich herumtreibt?" Salil's Gesicht zeigt eine gewisse Überraschung. "Im dunkelten Teil von Abbadon- wie üblich.", antwortet er, "Sagt, warum möchtet Ihr das wissen, Sayeeda?" "Rein interessehalber.", antwortet sie, "Wir sind unter anderem auf der Suche nach Schusswaffen- und wir wissen beide, dass Mehdy am ehesten sagen kann, wer und wo, wenn Ihr versteht." Der Alte nickt. "Nun, in gewissen Angelegenheiten kommt man an gewissen Leuten nicht vorbei.", stimmt er zu und 'schaut' zu dem Grabenkämpfer, "Ihr sucht eigentlich danach, kann das sein, junger Freund?"
Der Alte lacht verhalten. "Eine persönliche Spielerei also.", lächelt er, "Nun, das Gefühl kenne ich nur allzu gut, mein junger Freund. Seht Euch doch nur um- ich bin alt und blind und habe nicht Besseres zu tun, als mich mit schönen Dingen zu umgeben und immer noch meinen Geschäften nachzugehen. Und warum? Weil es meine Leidenschaft, mein Leben ist." Auch Salil nimmt nun von seinem Tee und Amira legt ihm lächelnd eine Hand auf den Arm. "Ach Salil, wie Ihr Euch bewegt, seid Ihr höchstens 50 und das ist noch kein Alter.", meint sie. "Ihr schmeichelt mir.", entgegnet er und grinst, "Nun, ich will mal nicht so sein. Karim!" Er winkt den Jungen zu sich und flüstert ihm etwas ins Ohr, woraufhin er sich davon macht. "Ich werde ein gutes Wort bei Aziz für Euch einlegen.", meint er erklärend. Amira nickt dankend. "Das ist sehr grosszügig von Euch, Salil.", findet sie und blickt zu Kyrillas. "Aziz ist DER Gewürzhändler der Stadt.", erklärt sie ihm, "Sicher, es gibt hier viele von ihnen, doch nur einen, der wirklich ALLES hat. Wir werden später zu ihm gehen- ich weiss wo er zu finden ist."
Kyrillas lächelte als Amira ein schmeichelndes Kompliment machte. Der Alte schien ein irgendwie fasziniert zu sein von Amira. Die beiden kannten sich anschienend auch scon lange.
"Ich danke Ihnen, dann denke ich wir werden etwas finden."
Schon lange, oder einfach nur besonders gut? Sofern man bei einer falschen Identität von 'kennen' sprechen kann... Die Duft- und Kräuteröle würden sie dank Salil's Beziehungen Aziz unterjubeln können- in dieser Hinsicht machte Amira sich gerade keine Gedanken. Sie wirkt im Moment sehr entspannt und gelassen, auch wenn ihr tausende Gedanken durch den Kopf schossen. "Khaled hatte einen seiner Vertrauten dabei, der mich gesehen hat? Das ist nicht gut...Das ist garnicht gut...", geht es ihr durch den Kopf.
"Sagt mir bitte Salil- dieser Vertraute von Khaled- wer ist das?", fragt sie und raucht weiter an der Shisha. "Oh, einer seiner Schüler von der Akademie, soweit ich weiss ist sein Name Matouf- warum fragt Ihr, Sayeeda?" "Nur interessehalber- wenn diese 'ehemalige Schülerin' noch gesucht würde-", Amira macht eine entsprechende Geste, "-dann währe es vielleicht möglich mit ihm Geschäfte zu machen." "Matouf?! Das ist unmöglich!", schiesst es ihr bei dem Namen durch den Kopf; rein äusserlich ist davon jedoch nichts zu sehen. "Besitzt Ihr etwas, was für ihn von Interesse sein könnte?", erkundigt sich der Alte. "Ich weiss es nicht- doch wie Ihr wisst, Salil, bin ich gut darin gewünschte Waren aufzutreiben, wenn es denn verlangt wird.", antwortet sie lächelnd. Der alte Händler lacht herzlich. "Ach Sayeeda- das mag ich so an Euch- immer auf der Suche nach guten Geschäften." Sie lächelt. "Ein wahres Wort, Salil, ein wahres Wort.", meint sie und streckt sich. "Nun denn- ich möchte Eure kostbare Zeit nicht länger strapazieren. Mein Geschäftspartner und ich haben heute noch viele Wege vor uns. Es war mir wie immer eine Freude mit Euch Geschäfte zu machen, Salil.", findet sie und verbeugt sich formell, nachdem sie aufgestanden war. Der Alte lächelt. "Schade, dass Ihr schon weiter müsst, aber schaut doch bei Eurem nächsten Besuch wieder herein- hier seid Ihr und Eure Leute immer willkommen." "Vielen Dank Salil, vielen Dank. Gehabt Euch wohl und möge das Glück stets auf Eurer Seite sein.", entgegnet sie freundlich und wendet sich zum Gehen, nachdem sie ihre Satteltaschen wieder geschultert hatte und auf Kyrillas wartet.