"In dem Fall würde ich sagen, machen wir es uns bequem und harren der Dinge die da kommen.", schlägt sie vor, "Gross was Anderes können wir eh grad nicht tun." Amira's Blick schweift duch den Innenraum des Tempels. So viele Erinnerungen...Ihr Gesicht zeigt deutlich, dass sie wohl ein gravierendes Erlebnis mit diesem Ort verband...
Amira setzt sich daneben, wobei Dhashur ihr hinterhertrottete und dann an ausgiebig an ihr herumschnobert. Gedankenverloren streichelt sie das grosse Pferd am Kopf, wobei ihr Blick in die Ferne geht. "Es ist sowas wie eine Krypta.", erklärt sie irgendwann leise, "Das Gewölbe unter dem verlassenen Haus..."
"Hier im Tempel selbst niemand.", antwortet sie, "In der Krypta liegen Meister Bakal, sein jüngerer Bruder, die Eltern und der eigentliche Auslöser der Jagd auf ihn und damit auch mich, als meine Verbindung zu ihm den falschen Leuten bekannt wurde..."
"Das hoffe ich auch.", entgegnet sie, "Immerhin ist der Zugang in einem 'verbotenen Haus'...Viele Leute hier haben es mit Flüchen, weswegen auch diese Ruinen meist gemieden werden." Amira schüttelt hilflos den Kopf. "Himmel noch eins...Ich hätte nicht gedacht, dass diese 'Auseinandersetzung' hier damals derart weite Kreise zieht...", meint sie leise.
Sie nickt. "Der Meinung bin ich auch.", findet sie und schaut Kyrillas dann offen an. "Sollte Matouf hier hereinkommen, dann gehört er mir.", stellt sie mit kalter Stimme fest und in ihrem Blick flackerte etwas auf, was man wohl am Besten als kalte Wut bezeichnen konnte...
Die gab es tatsächlich. Wenn man auf einer der schräg umgestürzten Säulen nach oben kletterte, konnte man mit ein bisschen Geschick durch das Loch bis auf das Dach kommen.
"Nur zu- ich werde Dich nicht abhalten...Aber sei bitte vorsichtig, falls Du da hoch willst.", entgegnet sie und steht ebenfalls auf, um den Pferden ein wenig Futter und Wasser aus ihren Vorräten zu geben- mit Begeisterung macht sich Dhashur über die angebotenen Datteln her, während die Graue eher skeptisch darauf herumkaute..
Kyrillas prüfte seinen Stand und kletterte auf der umgestürzten Säule nach oben, sich stehts versichernd das sie nicht kippte. Er hielt sich fest und kletterte vorsichtig
Das umgestürzte Stück Steinmetzarbeit schien soweit stabil zu sein. Hier und da rieselte ein wenig Staub zu Boden, als Kyrillas darauf herumkletterte, aber es hielt. Amira beobachtet ihn dabei.
Er würde eine hervorragende Aussicht auf die alte Ruinenstadt haben, da er sich am höchsten Punkt eben jener befand. Die Sonne stand hoch am Himmel, da es mittlerweile bereits früher Nachmittag war. Offenbar hatte der 'Sandteufel', wie Amira den Sturm bezeichnet hatte, kräftig gewütet. Wo es vorher flach war, türmten sich nun meterhohe Sanddünen und veränderten so das Bild massgeblich. In den geschützteren Ecken der versunkenen Stadt, waren die Veränderungen weniger gravierend. Der Tempel, auf dessen Dach sich der Grabenkämpfer gerade befand, war tatsächlich zu allen Seiten hin von einer freien Fläche umgeben, ehe die Häuser errichtet worden waren. Keine Menschenseele war zu sehen und doch lag sowas wie eine Vorahnung über der Szenerie...