Als Kyrillas den Dolch zog, stiess Amira ein tiefes kehliges Knurren aus und musste sich zwingen, sich nicht zu bewegen. Es war eine schön gearbeitete, relativ lange, gerade und schmale Klinge- augenscheinlich sehr scharf und wiederstandsfähig. Amira hingegen hatte beide Hände in den Sand gekrallt. "Sehr gut...Nimm' bitte gleich...eine...Blaue Phiole...", würgt sie mühsam beherrscht hervor, "Gib' den Inhalt...direkt auf und in...die Wunde...Wenn die Blutung...nachgelassen hat..."
Schnell tupfte er ab, nachdem der Dolch mit mühen und ziehen drausen war. Als die Blutung etwas aufgehört hatte nahm er eine der plauen Piohlen und gippte den Inhalt über die Wunde.
"Netter Dolch, ein Andenken an dein Ausflug nehm ich an. Soll ich verbinden?"
"...Nein...", knurrte Amira und krümmte sich ein wenig zusammen, als die Mixtur zu wirken begann, "...Sieh' hin..." Erst sah es fast so aus, als wäre es nur eine Art leuchtende Tinte, doch nach und nach entwickelte die Wunde eine regelrechte Hitze. Wie in Zeitlupe fing die Verletzung an sich zu schliessen...
Praktisch ja, aber offensichlich nicht sonderlich angenehm. Amira hockte da, zusammengekrümmt und in einer kehligen Sprache leise knurrend vor sich hinfluchend. Nach wenigen Minuten war der Spuk vorbei. Sie blieb trotzdem noch einen Moment lang sitzen, um wieder zu Atem zu kommen. "Die habe ich auf der Flucht mitgehen lassen.", erklärte sie und deutet auf die verbliebene Phiole, als sie sich wieder beruhigt hatte.
Sie lacht leise. "Ich weiss- ich bin eine wandelnde Katastrophe, nciht wahr?", fragt sie grinsend und rappelt sich hoch- die Schulter würde sich noch eine Weile lang so anfühlen, als hätte sie ein Pferd getreten, aber das würde innerhalb einiger Stunden auch vergehen. Sie schaut Kyrillas offen an. "Danke für Deine Hilfe."
Sie zuckt die Schultern und setzt eine Unschuldsmiene auf. "Hey- jeder muss irgendwie schauen wo er bleibt.", grinst sie schief, "Ausserdem war's eine gute Gelegenheit."
Sie legt den Kopf schief. "Gib' mir bitte mal den Dolch.", bat sie und streckt die Hand nach dem aus, was er aus ihrer Schulter geholt hatte, nachdem sie ihren eigenen wieder weggesteckt hatte.
Er schüttelte den Kopf und reichte ihn ihr. Dann nahm er sein Pistolenputzzeug aus einer der Taschen an seinem Gürtell und begann sitzend die Pistolen zu reinigen
Amira setzte sich ein wenig abseits in dem Raum im Schneidersitz auf den Boden. Dabei hatte sie die Hände waagerecht und mit den Handflächen nach oben auf ihren Beinen abgelegt- gerade so weit auseinander, dass der Wurfdolch noch aufliegen konnte. Sie schloss die Augen und 'horchte' auf die Klinge in ihren Händen. Was Kyrillas nicht wusste war, dass es eine von Matouf's Klingen war, die Amira getroffen hatte; diese versuchte nun etwas über den Besitzer herauszufinden, indem sie auf der geistigen Ebene nach ihm suchte...
Kyrillas sah kurz zu Amira dann macht er weiter. Das kleine Ledertuie enthielt alles was er brauchte um seine Waffen zu reinigen. Zum Glück war es nicht so schlimm, so das er sie nicht auseinander nehmen musste.
Natürlich wurden auch alle frisch geladen als sie geputzt waren.
Sie atmete ruhig und schickte ihre Sinne auf die Reise. Nach einer halben Ewigkeit vollkommener Stille regt sie sich wieder und öffnet die Augen. Amira schüttelt kurz den Kopf, um einen klaren Gedanken fassen zu können. "Sie sind noch da draussen.", meint sie und kommt zu Kyrillas hinüber, "Matouf ist nicht dumm- ausserdem weiss er von diesem Ort. Wenn wir Glück haben, haben wir noch drei vier Stunden."
"Die Reste vom Turban- die Hälfte hab ich eh unterwegs verloren- und das sandfarbene Übergewand.", antwortet sie; beides hatte eine zemlich grosse Grundfläche.