Die Burgherrin war von dem Galan angenehm überrascht. Mit fast verlegenem Lächeln bot sie ihm Platz an.
Derweil öffnete sich im Hintergrund lautlos die Tür einen Spalt weit und ein kleiner Schatten schob sich in die Halle. Die Tür wurde ebenso leise wieder geschlossen und das Kind ging blicklos ins Leere sehend mit einer leicht vor sich ausgestreckten hand auf nackten Füßen durch den großen Saal. Das Stroh knisterte leise unter ihr.
"Ich bin mit meiner Untersuchung noch nicht fertig aber ich kann mit bestimmtheit etwas über die Kleine Sagen, sie ist nicht Toll, oder Klassisch besessen."
Die Burgherrin hatte Sibry nicht bemerkt. "Aber was dann? Sie ist so sonderbar. So fremd."
Das Kind ging langsam und völlig offen an der Wand entlang durch die Halle. Sie wirkte völlig versunken und starrte auf einen unsichtbaren Punkt vor sich.
"Sie Folgt einem Ruf, das ist ungewöhnlich das es in so jungen jahren beginnt aber sie Volgt einem Nachhall eines ereignisses das sie nicht richtig versteht, nicht verstehen kann im moment."
Als Allister sie anhebt, wird das Mädchen wach. Völlig entsetzt über den fremden Mann, den sie nicht erkennt, beginnt sie haltlos zu zittern und dann zu weinen. Die grauen Augen sind riesig geweitet, als sie schlagartig in der Wirklichkeit ankommt.
"Hey es ist alles in ordnung, du bist gewandert, alles wird gut kleines..." er bleibt dabei sanft, er sucht ihre augen und versucht ein zaghaftes lächeln..
Ein Blick der Wache, ein nicken der Burgherrin, dann geht der Mann leise. Das Mädchen beruhigt sich nur langsam und liegt schließlich mit dem Kopf an Allisters Schulter.
Zitternd und so sehr gefangen in dem abrupten Riß in die wirkliche Welt, hält das Mädchen sich schließlich an ihm fest. Sie nimmt den herben Geruch von Zigarre, Schießpulver und diesem Hauch von Frucht wahr, der ihn immer umgibt - und der jetzt untrennbar mit dem Gefühl von Schutz und Sicherheit in ihrem Herzen verankert wurde. Ihre Tränen durchnässen das Hemd an seiner Schulter, kleine Hände klammern sich an dem Stoff fest.
Wenig später kommt die Wache mit der Mutter zurück. "Sibry! Schon wieder..."
Zuhause war Traz fieberhaft auf der Suche, warum das Tor im Augenblick immer wieder und so schnell schloss - und er keinen Einfluss darauf nehmen konnte. Normalerweise hatte er Allister bei seinen Reisen überwacht, aber diese war nur ein gradezu winziger Sprung. Der gator hatte nicht einmal 40 Jahre berechnet. Er kannte jetzt die Sprungzeit - nicht aber den Ort. Und noch weniger den Grund. Wieder und wieder hatte er Mechanismen geprüft, den Kristall angesehen, das Tor umrundet... Er konnte nichts finden. Grade stand Traz in sehr menschlicher Geste nach vorn auf eines der Tischchen aufgestützt, als sich etwas bewegte - doch das Tor blieb still.