Sie lag mit dem Rücken zu ihm und starrte die Wand an. Kleine Hände wischten Tränen fort und sie war bemüht, nicht weiter zu weinen. "Ja, ich höre Di... Euch, Herr."
"Du musst hier Weg kleines, die burg ist von irgend wem umstellt, versteck dich, ich hab hier ein kleines geringfügiges Problem..deshalb musst du auf mich hören und dich verstecken,. auch vor dem Mönch er glaubt du bist verhext und will dir deine Gabe austreiben... "
Er sprach sanft und leise.. Seine Inkarnation stand sanft schimmernd im Raum die Kaputze weit ins gesicht gezogen.
"Nein So einfach ist es nicht. ich also mein körper ist unten im Ferliess, Das ist aber nicht so wichtig, wichtig ist das du dich Verkrümelst bevor entweder die invasoren oder der Mönch dich erwischen.."
Mit einem ohrenbetäubenden Krachen wurde jedes Gespräch unterbrochen. Sibry schrie auf. Sie wollte sich in Panik zu dem geisterhaften Freund flüchten...
Die Mauern des Schlosses erbebten, als die zerstörerische Wucht des Sprengpulvers ein klaffendes Loch in die Außenmauer riss.
Im Kerker rieselten kleine Steine von der Decke und brachen aus dem Gewölbe.
Sie kamen. Die Burg wurde in windeseile überrant - und diesmal schleiften sie die Mauern.
Sie hatten fremde dabei, Wesen von ungeahnter Größe und dunkler Haut, die keine verständliche Sprache hatten. Man hatte hier noch nie orkische gesehen. Sie machten vor nichts halt. Töteten, pünderten, brandschatzen und nahmen sich alles, was sie kriegen konnten. Auch die Frauen und Kinder...
Eine weitere Erschütterung brach die Kerkertür aus ihren Angeln - und ließ die halbe Wand mit einstürzen.
Oben waren Schreie zu hören, Waffengeklirr und das Stöhnen Verletzter und Sterbender.
Schrilles Aufschreien von Frauen kam dazu... Der Blick in den ehemaligen Burghof, der jetzt nach einer Seite hin offen ist, zeigt ein Gemetzel und Trümmer sondergleichen.
Die Frau, die Sibrys Ziehmutter wurde, hatte das Mädchen an der hand und versuchte, sie in Sicherheit zu bringen.
Um ihn herum schlachtete ein Orkhaufen ab, was ihnen in die Finger kam. Die Burgherrin lag mit hochgeschobenen Röcken und leblos auf den Stufen zur Halle.
Dann ging alles sehr schnell. Die Ziehmutter hatte es fast mit Sibry aus den Mauern geschafft, als man die Frauen als beute klassifizierte. Sie umringten sie schnell und trieben sie vor sich her.
Die Frau wusste, dass sie keine Chance hatte. Und dann kam das, was das Mädchen auch dreißg Jahre später noch erinnern würde:
"Lauf! Lauf Kind und sieh nicht zurück!" Die Hand der Ziehmutter löste sich von Sibrys Handgelenk und das Mädchen rannte um sein Leben. In dem einfachen weißen Hemdchen huschte ein heller Fleck über die Wiese, die so hoch im Gras stand, dass das Kind oft verschwand. Sie stolperte, stürzte, rappelte sich wieder auf und schlug wieder hin... Doch sie war für die groben Gestalten uninteressant. Sie hatten ihre Freude an der sich windenden und schreienden Frau. Man konnte sehen, dass Sibry die Hände auf die Ohrenlegte und weiterlief, bis der Waldrand und sein Unterholz sie verschluckte.
Das Kind war exact in die Richtung gelaufen, wo das Tor hätte sein sollen... Doch es herrschte absolute Stille. Traz schaffte es nicht, sich erneut Zugriff zu verschaffen.
Er Quert den Pratz ob ihn ein Ork bemerkt hatte oder nicht wusste er im nachinein nichtmehr zu sagen. Er hatte alles was er an ausrüstung besass dort zurückgelassen.
Erst im feld mit dem Hohen gras kamm er wieder zur besinnung, die Blossen hände Blutig und verschammt. das gesicht verkrustet.
Als er sich sicher war da niemand sonst war begann er mit der suche nach..Ihr.
Da der Mann, der durch den Burghof taumelte, mehr tot als lebendig wirkte, und die Angreifer anderweitig ihren Spaß hatten, schoss man ihm zwar halbherzig hinterher, ließ ihn aber ansonsten laufen, als er zusammenbrach. Man nahm an, ein Pfeil hatte getroffen.
Die Burg war ein halb brennender, halb schwelender Haufen Steine, in dem am nächsten Tag niemand mehr am Leben sein würde, der nicht zur Belustigung der Eroberer diente.
Sibry lief. Sie rannte, so schnell ihre kurzen Beine sie tragen konnten. Nicht die Wege entlang, sondern querfeldein, wo ihre Spur allerdings zu finden sein würde. In dem Kiefernwäldchen rang sie einen Augenblick nach Luft - längst an einem Punkt angekommen, wo sie nicht mehr weiter konnte. Doch die gequälte Stimme der Ziehmutter in ihrem Kopf trieb und trieb sie weiter. Hände und Knie blutig, die Arme verschrammt und voller blauer Flecke lief sie taumelnd weiter, stolperte immer wieder und schlug der länge nach hin. Das tränenüberströmte Gesicht hatte inzwischen dunkle Spuren von Schmutz, aber die Fünfjährige quälte sich weiter. Sie brachte eine erstaunlich große Distanz zwischen sich und die Burg, bis ihre Beine nachgaben und sie in einem Graben zwischen Feldern liegenblieb.