Fox hatte das Problem gründlich beseitigt, Deckung gab es zwar nicht, aber das, was sie versprüht hatte, brannte sehr schnell und extrem heiß. Sie hatte zwar leicht gerötete Haut am Hals und am Kinn, doch Schaden hatte sie nicht genommen. Sie wartete, bis die letzten kleinen Flammen erloschen, schlug einige aus, um den Weg frei zu haben und verließ gebückt den Tunnel zurück in Richtung der Höhle, wo sie die anderen wusste. Sie achtete darauf, ob irgendwo noch etwas kroch und leuchtete alle Winkel aus, doch da war nichts mehr. Einzelne zertrat sie noch.
Fox schob sich durch den Abbruch zurück, denn sie konnte sich denken, dass es die anderen Interessierte, was los war.
Unten im Grund des Spaltes, regte sich etwas und kroch auf das wunderschöne glimmen zu, dass dort lag...
Amira war gerade dabei einen erneuten Versuch zu unternehmen, die Brennhaarreste aus Pip's Nacken zu entfernen, als Fox dazu kam. Pip sass halb vorn übergebeugt mit nacktem Oberkörper vor Amira, wobei diese sich an seinem Nacken und teilweise auch Rücken zu schaffen machte. Sein Gesicht war verzerrt und der Atem klang mühsam gepresst, er bekam es kaum mit, dass Fox sich wieder näherte...
Fox selbst hatte einen Taubeneigroßen Knoten am Hals und den Handschuh bekam sie nicht aus. Aber sie ignorierte es. Stirnrunzelnd besah sie sich Pip und kniete bei ihnen am Feuer nieder. "Da ist nix mehr von übrig. Die tun nie wieder jemandem etwas."
"Na das hoffe ich.", knurrte Amira, als sie wieder einen Rest erwischt hatte und diesen nun im Ganzen herauszuziehen versuchte, "Nun komm' schon Du blödes Mistding...Hab' ich Dich!" Sie hält die 'Beute' gegen das Feuerlicht und schippt es dann in die Flammen. Das ging noch einige Minuten so. Prüfend fährt sie schiesslich mit den Fingern über Pip's Nacken und Rücken. "Ich glaube das waren Alle.", meint sie und kühlt die wunden Stellen mit einem feuchten Tuch. Anschliessend legt sie Pip seinen Mantel über, damit er nicht zu sehr auskühlte und wendete sich Fox zu- der Longgunner hatte nichts gesagt und starrte mit verkrampftem Gesicht vor sich hin; es brannte wohl noch Einiges nach. "Nun zu Euch.", meinte Amira und bat Fox die Handschuhe auszuziehen.
Den Linken zog sie ohne schwierigkeiten von der Hand, beim Rechten gelang es ihr nicht. Er saß fest über dem Kleinfinger und schon durch das Leder fühlte es sich heiß an. "Ziehen sie bitte mal." bat Fox und hielt Amira die hand hin.
Amira's Gesicht wurde sogleich eine Spur ernster, als sie die Hitze schon durch das Leder fühlen konnte. Vorsichtig zog sie den Handschuh von Fox' Fingern und besah sich die Bescherung...
Amira würde viel Kraft brauchen, den Handschuh da herunter zu bekommen, denn der Kleinfinger saß stramm und prall in dem Leder. Fox hatte die Raupe von ihrem Hals mit der bloßen Hand weggewischt, dabei waren Kleinfinger und Handkante wie durchsiebt worden. Die Gelenke waren tiefrot - nur die Fingerkuppe nicht. Dort war die haut viel zu dick.
Behutsam betastete sie die angeschwollenen Stellen und grummelt irgendwas Unverständliches vor sich hin. Wie zum Henker sollte sie die feinen Brennhaare denn vollständig aus dem bereits völlig verschwollenen Gewebe bekommen, wo sie doch schon bei Pip, welcher zum Zeitpunkt des Entfernens noch keine derart extreme Reaktion gezeigt hatte, ihre liebe Not hatte?
Dann kam ihr eine Idee. "Mir fällt gerade nur eine Lösung ein, die zum Einen gründlich genug wäre und zum Anderen unter Umständen vielleicht auch funktionieren könnte.", gibt sie offen zu, "Denn mit der Pinzette komme ich da nicht mehr weit." Amira beginnt während dem Sprechen in einer ihrer Gürteltaschen zu wühlen und fördert schliesslich eine leere Phiole mit Korken hervor. "Ich hätte das Teil erhitzt und als eine Art Saugglocke genutzt, um die Fremdkörper zu entfernen- angenehm wird das nicht und ich werde oft ansetzen müssen, um alles zu erwischen...", erklärt sie und schaut Fox fragend an, "Einverstanden?" "Die andere Option wäre zu warten, bis es von selbst rauseitert- da würde ich allerdings von abraten...", fügt Amira noch hinzu, ehe Fox antworten kann.
Zögernd legt sie den Kopf schief. "Zugegeben...Es gäbe dann noch Option Nummer Drei.", erklärt sie zögerlich, "Ich könnte versuchen die Fremdkörper auf magischem Wege zu entfernen, da mir das Grundprinzip dessen halbwegs geläufig ist- allerdings weiss ich nicht, ob es funktioniert, da ich es selbst noch nie gemacht habe und ich habe keine Ahnung wieviel Kraft ich dafür aufwenden müsste und in welchem physischen Zustand ich hinterher sein werde- im schlimmsten Fall klappt es garnicht und ich bin danach dann auch für's Erste ausser Gefecht."
Blake lag nach wie vor unbewegt auf seinem Lager und hatte nun wieder die Augen geschlossen. Pip sass totenstill vonübergebeugt und ziemlich zusammengekrampft, wie Amira ihn gelassen hatte, nachdem sie ihm die Kühltücher und seinen Mantel übergelegt hatte und gab nicht einen Ton von sich- er starrte still vor sich hin und atmete gepresst.
Fox fluchte innerlich. Diese Mission war zum Scheitern verurteilt - und sie führte sie. Beide Männer entweder schwer verletzt oder außer gefecht... "Die harmloseste Variante - das Glas. Ich brauche sie für die Männer, Amira."
Diese nickt. "In Ordnung- moment kurz.", antwortet Amira und präpariert die metallene Pinzette mit einem Stückchen Stoff und etwas Wundalkohol, welchen sie dann in Brand steckte und damit dann das Glas von innen erhitzte. Das erhitzte Glas setzt sie dann als erstes an Fox' Handballen an, sodass in dem Hohlkörper ein Vakuum entsteht, welches hoffentlich stark genug war, die Brennhaare herauszusaugen...
Zunächst mal hielt das Glas auf der absolut trockenen Haut und der prallen Schwellung nicht. Fox griff in eine Gürteltasche und hielt Amira eine kleine Flasche Waffenöl hin.
Sie verstand. "Gute Idee- das müsste klappen.", meinte sie und präpariert Fox' Haut mit dem Öl, sodass der nun vorhandene leichte Schmierfilm wie eine Kontaktflüssigkeit reagieren und so das Ansaugen des Glases unterstützen würde, Glas nochmal aufheizen, draufdrücken und das Beste hoffen... "Waren ausser diesen Raupenviechern noch andere zu sehen?", fragte Amira währenddessen, "Zum Beispiel adulte Tiere?" Irgendwie drängte sich ihr gerade das Bild von einem Schwarm Riesenmotten auf...
"Wollen wir's hoffen.", meinte sie und besah sich das bisherige Erbegnis ihrer Bemühungen, "Ich meine irgendwo müssen die Viecher in diesen Massen ja hergekommen sein."