Amira nickte stumm und erstickte die Flammen, sobald Fox weg war und liess ihren Blick erneut durch die Dunkelheit streifen, ehe sie sich wieder den beiden Männern zuwendet.
Blake schlief tatsächlich mit ruhiger Atmung und kräftigem Puls- war auch besser so bei den ganzen Blessuren die er davongetragen hatte, als der Gang über ihm zusammengekracht war. Pip bibberte weiter vor sich hin und zumindest ein weiteres Steigen der Temperatur vermochte Amira noch zu verhindern, ebenso wie ein massives Dämpfen auch seiner Schmerzen war ihr möglich- sie hoffte, dass er stark genug war das durchzuhalten. Aufmerksam sucht sie immer wieder die Dunkelheit um sie herum mit Augen und Ohren ab, ob sich nicht doch irgendwo irgendwas regte oder ob gar Fox wieder zurückkam- was sie nach der kurzen Zeit allerdings für sehr unwahrscheinlich hielt...
BIs auf die Männer, ein gelegentliches leises Rieseln und das kaum wahrhehmbare Geräusch von einem Wasserrinnsal war es still.
Nach einer ganzen Weile huschte etwas auf dem Boden, prallte mit einem leisen Geräusch an Amiras Stiefel, schüttelte den kleinen Kopf und irrte dann weiter.
Amira quittierte die Anwesenheit des kleinen Tieres mit einem Fauchen und versuchte rauszufinden was es war- vielleicht was Essbares; zwar hatten sie Proviant dabei, aber wer wusste schon, wie lang sie hier unten festsitzen würden... Vor allem aber interessierte es sie, wo es hergekommen war und ob es hier noch mehr davon gab- wenn's ne Ratte oder ein anderes Säugetier war, musste das ja auch irgendwo hier reingekommen sein...
Viel kleiner. Die Maus lief in schlangenlinien durch die Höhle und verschwand dann in Richtung Ausgang unter den Steinen.
Fox hatte das Huschen in der Tiefe bei dem Licht gesehen. Es gab also tatsächlich etwas größeres hier, und es lebte im Dunkel. Sie sah sich um und spähte auch nach oben. Direkt unter der Abbruchkante verlief ein schmaler Sims. Das konnte es aber nicht sein! Enn man hier Kisten weggeschafft hatte, konnte es nicht auf diesem Weg passiert sein. Außerdem würden sie so Blake und Pip nicht wegbekommen. Fluchend hieb sie mit der Faust gegen den massiven Fels... was sie auf eine Idee brachte. Sie zog sich in den Tunnel zurück, hob einen Stein auf und begann, die Wände abzuklopfen.
Amira blickte dem kleinen Tier hinterher. "So klein müsste man sich machen können...", grummelt sie vor sich hin, als die Maus unter den Steinen verschwand. Sie wendet sich wieder den biden Männern zu. Blake lag nur halb auf dem Rücken, dass die angeknackste Schulter nicht zu arg belastet wurde, und schlief nach wie vor. Pip lag noch immer zusammengekauert auf der Seite. Er versuchte sie in der Dunkelheit zu erkennen, nahm jedoch nur ihre Anwesenheit war, als sie ein leises Kratzen auf dem Fels verursachte, als sie neben ihn kam. "Wie fühlt Ihr Euch?", wisperte Amira leise. "...Hasse...die Viecher...", war die leise Antwort, die ihr ein Lächeln entlockte. "Da sind wir schon mindestens zu dritt.", entgegnet sie und fühlte Pip's Temperatur, um dann den Beutel zu wenden- die eine Seite war schon recht warm geworden.
Fox brauchte lange, bis sie etwas fand - aber keinen Öffnungsmechanismus oder auch nur den geringsten Ansatzpunkt. Trotzig dachte sie an eine Sprengladung, doch das konnte nur der letzte ausweg sein. Dann konnte sie auch gleich versuchen, den Fels am Eingang zu sprengen. Doch sie wusste, dafür reichte das, was sie bei sich führte, nicht aus.
So kam sie nicht weiter. Wieder kehrte sie an den Abbruch zurück.Hier gab es nicht mal eine Möglichkeit, sich mit dem Seil zu sichern! Das war immens gefährlich. 'Wenn ich da abstürze, habe ich keine Sorgen mehr', dachte sie ärgerlich. 'Und die anderen keine Chance!'
Sie reckte sich und tastete den Fels neben der Öffnung ab. Doch auch da war einfach gar nichts. Wie hatten es die anderen gemacht? Unglaublich wütend, dass ausgerechnet ihre beiden Männer verletzt worden waren, legte Fox sich auf den Bauch und schob die Beine über die Kante. Es half ja nichts. Sie musste etwas tun.
Auf der Kante stehend, die sie mit den Füßen grade erreichen konnte, schob sie sich auf dem Sims entlang, diesmal weiter tasten können. Fox verdrängte jeden Gedanken, dass das hier schief gehen konnte und konzentrierte sich auf das, was sie ertasten konnte. In Armeslänge spürte sie etwas höher eine Kante, die sie umgreifen konnte. Sie schob sich vorsichtig weiter. Ein Luftzug streifte sie. 'Was zum...' Dann riß etwas an ihrer Kleidung.
Amira horchte weiter in die Dunkelheit. Sie hörte Fox' Klopfen und musste lächeln- Geheimtüren; damit hatte sie auch einschlägige Erfahrungen gemacht. Sie hoffte, dass sie Erfolg haben würde, denn das könnte einen Weg hier raus bedeuten. Dann verstummte das Klopfen und Amira wird noch aufmerksamer, in der Hoffnung en reibendes Geräusch oder Rieseln zu hören, was auf das Öffnen eines Durchganges hingedeutet hätte...
Amira's haltug verstiefte sich und Pip richtet sich im Reflex halb auf, ebenso wie Blake. "...Fox!", kam es von Pip. Amira wandte sich ihnen zu. "Masterson- hinlegen, sofort!", wies sie ihn an, "Jenkins- passt auf ihn auf und bleibt ebenfalls hier!" Dann war sie auch schon auf den Beinen und dem Weg. Wieder quetschte sie sich durch den halb verschütteten Gang, ehe sie die Stelle erreichte, an der Fox die Raupenviecher verbruzzelt hatte. Langsam, lautlos mit geschärften Sinnen, schlich sie bis zu Abbruchkante vor...Nachtsicht war doch was Feines...
Fox war nicht zu sehen, doch weit unten in der Tiefe lag das noch immer brennende, helle Alchemistische Licht, um das sich inzwischen viele Schatten geschart hatten.
Aufmerksam blickte sie mit halb abgeschirmten Augen nach unten und versuchte die Schatten näher zu identifizieren, während sie wieder in ihre Gürteltasche greift und zwei Gegenstände angelt- die Langflinte hatte sie bei ihrem Besitzer gelassen.
Fox war auf den ersten Blick nicht zu sehen. Innerlich flucht sie. "Fox?", flüstert sie, in der Hoffnung zumindest eine Regung zu erkennen,die ihr verraten hätte, wo die Frau war. Angstrengt lauscht sie auf die Laute von dort unten. Hoffentlich war sie nicht abgestürzt...
"Ich bin hier. Warum sind sie nicht..." dann seufzte die Stimme. "Danke. Ich komme zurecht. Bleiben sie, wo sie sind und wagen sie sich nciht aus dem Tunnel." Die stimme kam von links neben Amira und war etwas gedämpft.
"Scheisse...", entfährt es Amira flüsternd, "Seid Ihr verletzt? Gibt es dort unten einen Weg hinaus?" Sie überlegte schon einfach die Höhle da unten komplett in Brand zu stecken...