In dem Fall ging es Zim nicht um Blake speziell - es ging darum, dass sich drei Kameraden - zudem noch im Dienst - an einem anderen vergriffen hatten. Einer, allein gegen Blake wäre zu dulden gewesen. Aber drei... Dieser Spießrutenlauf würde die Hölle werden. Zim hatte sich über Blake informiert und stand zu seiner Entscheidung. Außerdem würde er die Drei hinterher anklagen, Bericht beim Gouverneur abgeben. Er war in gewisser Hinsicht mit Schuld.
Als sie kamen, war auch Falk dabei, den man sofort auf die Seite nahm und umgehend zurückschickte.
Es folgte ein Gang durch die Hölle, die einer der Drei nicht überlebte. Sie wurden alle nach einer halben Stunde in Richtung Lazarett abtransportiert. Zim hatte dabeigestanden und wandte sich jetzt zum Gehen. Er würde beim Gouverneur vorsprechen.
Charly sass nach wie vor stumm an Blake's Bett, behielt den Freund im Auge und sinnierte darüber, wie die ganze Sache wohl ausgehen würde. Pip blieb schweigend an Fox' Seite und wartete auf Sirgal's Rückkehr- sie meinte ja, sich würde sich kümmern, dass man Fox weiterversorgte. Hin und wieder warf er einen Blick zum Nachbarbett- das war absolut haarscharf gewesen...
Während Viktor noch die Karte studierte, rang Amira mit sich selbst. Sie wusste, was er ihr da eingetrichtert hatte und auch, was das Zeug für eine Wirkung haben würde...Ihrer momentanen Einschätzung nach zu urteilen, würden sie wohl beide zeitgleich aus den Latschen kippen, wenn es ganz dumm lief und das konnte sie nicht zulassen. Langsam und von dem Gunmage unbemerkt, steckte sie sich einen Finger in den Hals und erbrach kurzerhand auch die letzte Pastille, ehe diese ihre Wirkung entfalten konnte- nun, das Geräusch würde er wohl hören und Amira hoffte, dass Viktor ihr Erbrechen auf die 'Wunde' zurückführen würde...
Als Amira anfängt zu erbrechen, ist Viktor schnell wieder bei ihr. "Alles in Ordnung. Das wird schon wieder. Komm spühl dir den Mund aus." und er hält ihr den Wasserschlauch hin. "Komm, wir müssen weiter. Das Tor sollte in dieser Richtung liegen und wir sollten abstand zwischen uns und die Kerle bringen." Viktor zeigt auf die in der Entfernung liegenden Gestallten.
Wie stellte Viktor sich das vor? Eine schwerstverletzte, beinah sterbende Frau, die nicht mehr als kriechen konnte, sollte laufen?
Draußen vor dem Zimmer hatte es ein leises Donnerwetter gegeben. "...wozu habe ich all die Dinge hiergelassen? Damit sie im Schrank verstauben? ... Folter... barbarische Zustände... ach so technifiziert... Bader keine Heilkundigen...." Alles verlief in einem sehr leisen Ton. Bis Sirgal drohte, umgehend einzuschreiten. Da kam Bewegung in die Leute. Der Heiler, der Blake operiert hatte, nahm sich der Sache an und kam wenig später zu Fox ins Zimmer. Sirgal kam mit. Sie blieb still, hielt sich im Hintergrund - aber sie war wie ein Racheengel hinter dem Heiler. Über den anderen Feldscher würde sie in Kürze mit Allister sprechen.
Mit langsamen schlappen Bewegungen nahm sie einen Schluck in den Mund und spukte aus. Ihr Blick traf Viktor's Gesicht und sie musste sich arg zusammenreissen, ihre Maske nicht fallen zu lassen- er sah furchtbar aus; erst der massive Sonnenbrand und dann die durchaus echte Prügelei hatten nicht unbedingt zu einem guten Aussehen beigetragen. Amira versuchte, mit einer Hand auf den Bauch gepresst, auf die Beine zu kommen und scheitere selbstverständlich. Sie fiel zurück in den Sand und schüttelte den Kopf. "...Kann...nicht...", flüsterte sie leise, "...lass' mich...hier..."
Pip hatte die leise 'Unterhaltung' gehört, liess sich jedoch nichts anmerken- ebenso wie Charly. Er blieb an Fox' Seite und würde sich von dort auch nicht wegbewegen. Aufmerksam schaut er dem Heiler auf die Finger...
Viktor war immer noch überzeugt, dass Amira die Pastilen geschluckt hatte und hatte eigentlich erwartet das es ihr gleich besser gehen sollte. Als das nicht eintrat, schaut er irritiert um und sieht die Pastillen im Sand liegen. "Verdammt." flucht er leise. Er sah sich Amira an "Ich werde dich nicht zurück lassen, noch sind wir nicht tot." Er weiss das er nicht mehr lange hat und wollte sich beeilen. "Warte kurz." Er erhebt sich und überlegt einen Moment. "Das wird schwierig und schmerzhaft.", murmelt er zu sich selbst. Er zieht seinen Mantel aus und legt ihn gerollt als Kissen unter Amiras Kopf und bindet ihn mit einem Verband aus ihrer Gürteltasche fest. Dann nimmt sein Hemd und bindet ihre Beine zusammen, er schält ihre Arme aus ihren Mantelärmeln, kreuzt sie in der Mitte ihres Körpers und schliesst den Mantel darüber um sie wenigstens etwas zu sichern. Dann zieht er auch noch seine Hose aus. Er schlauft die Hosenbeine in sein Hemd und nimm die Beine in je eine Hand über die Schulter. Dann fängt er an Amira durch die Gegend zu schleifen.
Als er an ihr herumhantiert, verzieht sie wie unter Schmerzen das Gesicht und wehrte sich nur schwach. Ihre Gedanken rasen allerdings- wie lange würde Viktor das noch durchhalten, bis er komplett zusammenbrach und garnicht mehr aufstand? Sie kannte die Wirkung der Pastillen und wusste, dass wenn er jetzt zu sehr übertrieb, er nach Ablauf der Wirkdauer wohl einfach tot zusammenbrechen würde. Innerlich bereitet sie sich auf diesen Fall vor, um noch rechtzeitig einschreiten zu können, rein äusserlich war davon jedoch nichts zu sehen...Rein äusserlich lag sie im Sterben...
Aufmerksam beobachtete Pip die Fortschritte, die die Reinigung machte und auch die Vorgehensweise. "Das hätten sie damals in Fellig genauso machen sollen...", ging es ihm durch den Kopf, als man Fox erst örtlich betäubte, ehe man Hand an die Wunde legte.
Der heiler war vorsichtig. Fox war so geschafft, dass sie nur kurz die Augen aufschlug, aber gleich wieder schloss. Der Schreck und die Sorge um Blake hatten sie noch eine Weile aufrecht gehalten, doch das Medikament, dass sie anfangs erhalten hatte, erlegte sie nun völlig.
Viktor zieht mit Amira los. In die Richtung des ursprünglichen Treffpunktes. Langsam schleift er sie hinter sich her. Sein Blick sucht dabei nach einer Möglichkeit sie im Schatten und sicher unter zu bringen. Unter einem grössern Felsen oder so. Findet aber in der Wüste nichts. Dann nach etwa 10 Minuten kommt er an die felsige Gegend die er durch queren muss um zum Treffpunkt im Tal dahinter zukommen und ihm ist klar wenn er Amira hier rüber zieht kann er sie auch gleich erschiessen.
"Ich muss dich kurz alleine lassen um Hilfe zu holen. Halt mir bloss aus!" er spannt mit einigen Felsen seinen Mantel über Amira als improvisiertes Dach auf, gibt ihr den Schlauch mit dem letzten Rest Wasser, schlüpft wieder in seine Hose und rennt weiter in die Felsen.
Widerwillig würgt sie das Wasser hinunter und versucht ihn noch festzuhalten. "...Nicht...", krächzt sie leise und da ist er auch schon davon. Innerlich flucht sie- das konnte nur schiefgehen...
Pip hielt wieder ihre Hand und wachte aufmerksam über sie. Kurz schaute er zu Sirgal auf, welche noch hinter dem Heiler ausharrte. "Danke.", raunt er leise.
Da man ihn zurück geschickt hatte, besah sich auch Falk das schauspiel Amiras nun. Er spitzte die Lippen und sprach eine leise Warnung aus.
Als Fox sich so gar nicht regte, trat Sirgal kurz an das Bett und berührte die Hand der anderen Frau. Wie schon bei Blake schloss sie die Augen und sprach kein Wort. Als sie aufsah, war ihre Stimme noch dunkler und sie fragte grollend: "Was hat man ihr gegeben?"
Pip zuckte die Schultern und sah den Heiler fragend an.
Amira lag auf dem Rücken, wie Viktor sie zurückgelassen hatte. Alles in ihr schrie danach ihm nachzugehen und ihn zu überwachen- es konnte nicht mehr lange dauern, bis sein Körper aufgab und Amira wusste das...
Der stammelte etwas und erklärte schließlich, was vorgefallen war. Dass Blake zurückgewichen und der andere heiler ihm nach war. Dass Fox die Waffe genommen und den heiler bedroht hatte, als sie sich noch in dem Test wähnte - und man sie entwaffnen und ruhigstellen musste. "So - musste man? Die Frau konnte sich nicht mal allein umdrehen." Leise begann Sirgal eine Formel zu sprechen, legte dabei eine Hand auf Fox Kehle, die andere auf deren Bauch.
Viktor rennt in das felsige Gelände und ist schnell ausser Amira's Sichtfeld. Er ist ungefähr weiter 10 Minuten unterwegs, als ihm kurz schwarz vor Augen wird, er knallt mit voller Wucht auf die Felsen und schürft sich die Brust böse auf. "Zu früh" schiesst es ihm durch den Kopf, aber er weiss, dass er aus irgend einem Grund die Wirkunsdauer des Energiefluids schneller als erwartet ausgeschöpft hat. Er weiss nur noch einen Weg Aufmerksamkeit zu erregen und er hofft, dass er nahe genug an den Treffpunkt gekommen ist. Er nimmt seine Restliche Pulverladung und ein Streichholz. Er fühlt sich als ob sen Gehirn in Watte gepackt ist und kann sich kaum noch konzentrieren. Er drückt das Streichholz in die Pulverflasche zündet es an und lässt es hinter einen Felsen fallen. Sich selbst in Deckung rollen, ist die letzte Handlung bevor sein Körper aufgibt, und er ist sich ziehmlich sicher, dass es das für ihn war.