Und es war gut, dass er das tat- Amira hätte ihn energietechnisch wahrscheinlich ungewollt komplett leergesaugt, wenn er Kontakt hergestellt hätte...
"Was glaubst Du, wo wir hier sind?", fragt ihn Amira's Gestalt und ihr Blick und Stimme werden um ein Vielfaches eindringlicher, "Du bist gerade dabei zu sterben, Viktor, und ich weiss nicht, ob ich es schaffe uns beide wieder dorthin zu befördern, wo wir hingehören, wenn wir noch weiter abdriften...Also bitte...Hilf' mir ein wenig, ja?" Das Letzte klang wieder sanfter und wurde von weiterer Energie begleitet, welche sie ihm zukommen liess. Nach wie vor hielt sie ihm eine Hand entgegen. "Ich gehe nicht ohne Dich."
"Dann hör auf deine Energie an mich zu verschwenden!"gibt Viktor zurück. "Also da du ja sowieso nicht auf mich hören wirst, spare ich mir das lange Gelabber. Wo solls hingehn?" Viktor war wie man der Stimme anhörte einfach viel zu erschöpft um zu diskutieren.
"Dann hör' auf zu Labern und beweg' Deinen Arsch!", konterte Amira, überwand den letzten Schritt und griff mit aller Macht seine Hand, um ihn mit sich zurückzuziehen- im Moment war sie alles Andere als geduldig, "Sie warten auf uns." Da er sich kaum wehrte, fiel es ihr verhältnismässig leicht, den Rückweg zu finden, doch der Weg war lang...
Pip sah zu Sirgal auf, als diese fertig ist und dankt ihr mit leiser Stimme. "Das kann ich nie wieder gut machen..."
"Sie hätte es auch ohne meine Hilfe geschafft, nur so geht es schneller." sagte Sirgal sanft. Dann löste sie sich von dem Bett und trat ohne jedes Geräusch zu Blake. Die Bewegung, mit der sie ihm die hand auf die Brust legte, war so langsam und sanft, dass er es vielleicht erst bemerken würde, wenn sie die hand wieder wegnahm. Sacht 'lauschte' sie in ihn hinein.
Ohne Gegenwehr lässt Viktor sich mit ziehn, er merkt das Amira immer noch Energie an ihn abgibt und nutzt diese um mit ihr mithalten zu können. Ausserdem versucht er weiter ihrer Energiegeschenke zu blocken so das sie ihre Energie behält, aber er ist zu schwach um effektiv etwas zu tun.
So schnell sie es wagt, zieht sie Viktor mit sich zurück. Im Aussen sind die Erschöpfungszeichen ihrerseits nun mehr als deutlich- zwar blutete sie nicht aus Augen und Nase, doch wenn dies hier noch etwas länger gedauert hätte, wäre auch das eingetreten. Schweratmend schlägt Amira die Augen auf und schaut auf Viktor herunter...
Der Grünäugige schlief im Moment tief und fest. Sein Herz schlug gleichmässig und ruhig, ebenso wie auch sein Atem regelmässig und tief kam. Alles in Allem wirkte er sehr entspannt und schien keinerlei Schmerzen zu haben.
So sanft, wie sie die Hand dort hingelegt hatte, nahm sie sie wieder weg, berührte ebenso langsam seine Wange und wandte sich dann zum Gehen. Was das anging, reagierte er grade wie Allister - nämlich gar nicht.
"Falls irgend etwas sein sollte, lasst mich rufen. Ich bleibe heute Nacht in der Nähe." Sirgal wusste, dass das grade sonderbar gewirkt haben musste, doch dieser Fremde berührte sie ungewollt.
Viktor's Rückkehr ist zum grössten Teil unaufälliger als Amiras. Nur die Lebenszeichen setzen kurz komplett aus, um dann stärker als zu vor wieder einzusetzen. Die Anzeichen sprechen dafür das Viktor jetzt in einer "normalen" Erschöpfungsohnmacht ist und nicht mehr auf dem Weg in den Tod.
Als Amira sich löst, greif Falk fast zeitgleich zu und verabreicht Viktor das Elixier. Er überwacht ihn einen Moment und weist dann an: "Sie sind die letzten beiden. Nach Hause, aber schnell."
Amira atmet auf, als Viktor in einer 'normalen' Erschöpfungsohnmacht verbleibt, statt weiterhin auf Messer's Schneide zu tanzen. Sie hebt den Blick und lächelt schwach. "Hat geklappt.", meinte sie leise und fiel wie vom Blitz getroffen nach hinten um- sie war völlig k.o., aber ansonsten in gutem Zustand.
Blake hatte bis auf einen einzelnen leicht tieferen Atemzug nicht auf die leichte Berührung im Gesicht reagiert. Pip hatte sie stumm beobachtet und Charly nickte. "Wenn was sein sollte, gibt es sofort Bescheid.", antwortet der Mann in den Schlafklamotten und den schweren Stiefeln- offenbar hatte man ihn direkt aus dem Bett ins Lazarett geholt.
Dankend nahmen die Beiden sowohl Decken als auch Kaffee entgegen- keiner von beiden würde das Lazarett heute Nacht verlassen. Charly hatte bis zum nächsten Tag eh frei und auch für dann hatte er noch keine Befehle, geschweige Diensteinteilung erhalten und für Pip war eine Ablösung gekommen- sollte man ihn dennoch benötigen, würde man wissen, wo man ihn finden könnte.
Sie brachten Viktor und Amira zurück - und ebenso postwendend ins Lazarett. Sirgal hatte sich da schon zurückgezogen, bekam also nicht mit, dass die Freunde nun auch hier waren.
Man verbrachte Viktor ebenso in ein Bett, wie Falk veranlasste, dass Amira ein eigenes Zimmer bekam.
Sirgal kam tief in der Nacht noch einmal leise in das Zimmer von Blake und Fox.
Amira hatte noch eine Zeit lang ein seeliges Grinsen auf dem Gesicht, ehe sie erschöpft eingeschlafen war, kurz bevor sie das Tor nach Neu Igraine durchschritten hatten. Sie würde wohl bis zum nächsen Tag durchpennen, wenn man sie nicht wecken würde- abgesehen von einem leichten Sonnenbrand und etwas Ruhe, fehlte ihr praktisch nichts.
Blake lag nach wie vor auf dem Rücken, wie sie ihn zurückgelassen hatte, und schlief. Doch sein Schlaf wurde unruhiger. Er träumte wie es schien. Charly wachte aufmerksam daneben und Pip wachte nach wie vor auf seinem Posten neben Fox Bett.
Falk sorgte dafür, dass Viktor beste Pflege zuteil wurde. Der Mann, der sich Fox' angenommen hatte, kam zu ihm und betäubte und säuberte sein Gesicht, versorgte auch die Wunde am Oberschenkel gründlich. So würde er später einfach schlafen können.
Falk selbst blieb bei Amira, sah nach ihr und machte dann eine Runde, um sich einen Überblick zu verschaffen. Er war nicht sehr erstaunt, als er die drei Männer vorfand, die er von Blakes Trupp kannte. Auch nicht, dass einer zugedeckt weggebracht wurde.
Sirgal trat leise hinter Blake, schob die Arme unter seinem Körper hindurch und drehte ihn sacht auf die Seite. Eine gerollte Decke bekam er in die Arme und unter das eine Bein, dann blieb sie noch etwas dabei stehen, überwachte ihn wieder kurz.