Sirgal löste sich vorsichtig von ihm, nachdem sie die Schale weggestellt hatte. Diesmal benutzte sie Decke und Kissen dafür, um ihm ein aufrechtes Sitzen zu ermöglichen, Halt zu haben und doch weich gelagert zu sein. Dann setzte sie sich so zu ihm, dass er ihr problemlos in die Augen sehen konnte.
"Verratet ihr mir Euren Namen?" fragte sie dann, obwohl Zim ihn ihr bereits gesagt hatte. Sie hatte die Hände offen im Schoß liegen, war eigentlich geneigt, ihn zu berühren, unterließ es aber zunächst. Sirgal saß so, dass ihre linke Hüfte seine berührte.
"Und wie soll ich Euch ansprechen?" Sie hielt dem Blick stand, gab ihm Gelegenheit, sie zu studieren. Wieder wirkten Sirgals Augen schwarz in dem Dämmerlicht. Sie sprach ebenfalls leise, um die Frau im Nebenbett nicht zu wecken.
Aufmerksame, klare Augen mustern ihr Gesicht. "Nun...Da Sie keine Angehörige...unseres Militärs sind...überlasse ich das Ihnen...", antwortet er mit ruhiger, leiser Stimme; er war nach wie vor ziemlich k.o., was sich auch in seiner leisen Stimme und der zuweilen unterbrochenen Sprechweise zeigte, "...Suchen Sie sich was aus..."
Seine Miene bleibt ruhig und gelassen. Er neigt kurz zustimmend den Kopf. "...Wenn Sie möchten...Ich habe nichts dagegen...", antwortet er und schaut nun auch seinerseits fragend, "...Und selbst?"
"Ich bin Sirgal." sagte sie schlicht und hielt sich nicht mit irgendwelchen langen Anhängseln auf. "Ich will nicht lange um den heißen Brei reden, Blake - dazu seid ihr mir zu müde." Sie legte ihm nun doch eine Hand auf seine. Die Rechte mit dem blauen Stern lag nach wie vor in ihrem Schoß. "Wenn es irgendwelche Probleme gibt, oder ihr in Schwierigkeiten seid, bitte lasst es mich wissen. Was auch immer ihr von mir denken müsst... ich sage es mal so. Allister vertraut mir."
Blake überlegte, entschied sich dann aber doch für das offene Gespräch, auch wenn es ihn in Teufels Küche bringen könnte... "Sie wollen, dass ich...offen spreche, Sirgal...", stellt er ruhig fest und schaut sie unverwandt an, seine Hand blieb ruhig liegen wo sie war und hatte auch nicht irgendwie gezuckt, als sie ihn berührt hatte, "...Dann will ich auch offen sein...Sowas wie heute ist bisher nicht passiert...das hatten sie sich bisher nicht getraut..." Er wartet ihre Reaktion ab, ehe er weiterspricht...
"Ich hbe von Anfang an geplant...eines Tages hierher zu kommen...wie das Schicksal es so wollte...wurde ich hierher strafversetzt...", entgegnet er nach wie vor ruhig, "...Man hat mich zum Sterben hergeschickt..."
Sirgals Augen verengten sich ein wenig, als sie seinen Worten nachlauschte. "Zum Sterben? Also in die böse Fremdwelt, in der ohnehin nichts überleben kann." sie lächelte. "Na wunderbar. Und dann fallt ihr mir in die Hände."
Ein kurzes Schmunzeln kriecht über sein müdes Gesicht. "So in etwa...ja...", entgegnet er, "...Na ja...zumindest glauben die das auf der...anderen Torseite..."
"Das ist auch gut so, und muss so bleiben." ihr Blick war sanft, als sie in sein müdes Gesicht sah. "Blake, Ihr vermutet sicher schon, dass ich Kind dieser Welt bin - das ist richtig. Und ich bin wohl für den, der diese Garnison hält, so etwas wie eine Freundin. Sonst hätte er mir hier nicht ein Heim gegeben..." Sirgal machte eine Pause. "Ich will Euch nichts böses, nicht Schaden. Im Gegenteil. Bei unserem kennenlernen habe ich John Zim wohl ziemlich erschreckt." Sie schmunzelte. "Naja, ich denke mal, er traut mir. Zumindest ein bisschen. Ihr seid sehr ... hm. Erschrocken, wenn es um die Anwendung von Magie geht." Wieder sah sie ihm grade in die Augen. "Ich habe genug geredet. Hier ist etwas, dass Euch leichter schlafen lässt, ohne Euch regelrecht auszuschalten." Sie gab ihm das kleine Fläschchen in die Hand und schloss seine Finger darum. "Es sei Euch überlassen, ob ihr es nehmen wollt. Aber heute Nacht und hier wird Euch nichts geschehen." Sie sprach das 'ich bin hier' nicht aus.
Aufmerksam hört er ihr zu und blickt dann auf die Phiole und anschliessend wieder in ihr Gesicht und schien zu überlegen. "...Was genau ist das?", erkundigt er sich und dreht das Fläschchen in der Hand, in welche sie es ihm gegeben hatte.
Es war eine schlichte kleine Glasflasche mit Korken und einem klein aber lesbar beschrifteten Etikett, das den Inhalt als Schlaffördernd auswies. Es war eine kleine Auflistung von Kräutern angefügt und die Angabe: 1 Portion.
"Es ist eine Mischung von Kräutern dieser Welt. Einfache Pflanzen, die fast überall wachsen. Es ist ein Absud, der haltbar gemacht ist - ähnlich einem mit etwas Alkohol versetzten, kalten Tee."