Nach einigen vorsichtigen Bewegungen drehte sie sich schließlich und setzte sich zu ihm. "Wenn ich Bassrad irgendwann erwische, werde ich ihn töten." grollte sie einen Moment.
"Was macht Dein Kreislauf? Und viel wichtiger: Hast Du schmerzen in der Nierengegend?" fragte sie dann.
Auf ihre Bemerkung Bassrad betreffend, geht Blake nicht ein- hierbei schien es sich um etwas sehr Persönliches zu handeln und da würde er sich nicht ungefragt einmischen.
"Mir ist nicht mehr so extrem schwindelig, auch wenn ich momentan noch das Gefühl habe, kaum Kraft zu haben.", antwortet der Grünäugige ehrlich, "Ein ganz klein wenig schmerzt es noch im Hintergrund- aber es ist sehr dumpf und ich merke es eigentlich nur einigermassen, wenn ich mich voll darauf konzentriere."
Betreten schwieg er. Was hatte sie denn jetzt vor? Tragen würde sie ihn wohl kaum- nicht mit dem Knie und vor allem war Blake ein gutes Stück grösser als Sirgal...
Sirgal kam mit Hilfe, also zwei Männern und einer Trage zurück. "Er kann sich aufsetzen, darf nur nicht lange laufen. Bringt ihn hinüber und dann zurück. Ich bin hier, falls irgend etwas sein sollte", sagte sie ruhig.
Blake mustert die zwei genau und sein Blick wurde dabei zunehmend kälter, etwas was Sirgal nur schwerlich entgehen würde. Doch was sein musste, musste sein. Nur widerwillig begab der Grünäugige sich in deren Obhut; sein Vertrauen in andere Immorier- abgesehen von seinen Freunden- war offenbar tief erschüttert...
Sirgal sah es, und revidierte ihre Aussage sofort. Sie überwachte das Umsetzen von Blake und folgte dann ruhig und gelassen seinem Transport zu jenem stillen Örtchen. Dort blieb sie neben der Tür an die Wand gelehnt stehen und war ganz in der Nähe, als die Männer die Trage absetzten, einer Blake aufhalf und ihn begleitete. Es war nur ein einfacher Soldat, der hier als Helfer arbeitete - und der dennoch wusste, wer das war. Sie waren auf dem Weg zum Abort an dem abgedeckten Toten vorbeigekommen.
Sirgals Humpeln war im Augenblick deutlich sichtbar, doch sie ignorierte es. Der Schmerz im Knie war Teil von ihr geworden, den sie über die Jahre zu ertragen gelernt hatte.
Blake sagte während der ganzen Prozedur nicht einen Ton. Er war angespannt und auf der Hut, als der Soldat ihn begleitete- der Grünäugige traute ihm nicht im Geringsten. Den Toten im Flur hatte er registriert.
Auf dem Rückweg bat er darum, an der abgedeckten Trage kurz anzuhalten. Knurrend kam Blake in eine sitzende Position, von wo aus er an das verhüllende Tuch herankommen würde- es war anstrengend und er brauchte eine Weile, doch es ging irgendwie. Mit einer vorsichtigen Bewegung schlug er das Laken zurück und wurde direkt eine Spur blasser, als er den Mann erkannte. "Drei Dinge- wer hat das getan, wie kam es dazu und wo sind die anderen beiden?", verlangte er von den Trägern zu wissen- seine Stimme war kalt wie Eis und obwohl er im Moment ziemlich geschwächt war, brannte ein gewisses Feuer in seinen Augen...Blake wollte Antworten- nicht nur auf seine eben gestellten Fragen... Der Grünäugige wirkte gerade wie ausgewechselt- rein garnichts erinnerte jetzt an seine sanfte Seite von vorhin. Der Mann schaute die beiden Soldaten mit unnachgiebigem Blick an an. Er stand im Rang über ihnen, hatte seinen Fragen von eben allerdings nicht das typische 'Und das ist ein Befehl' angehängt, um eine Antwort zu erhalten- jedoch war diese Floskel mehr als deutlich in seinen Augen zu lesen...Sirgal würde wohl noch etwas Anderes erkennen können und zwar, dass er im Moment rein instinktiv seine momentane körperliche Schwäche vollständig zu verbergen sucht- etwas, was ihm erstaunlich gut gelang, wenn man bedachte, wie knapp es am Vortag für ihn gewesen war...
"Man hat sie verfolgt, als bekannt wurde, dass sie sich zu dritt an einem kameraden vergriffen haben. Wohl ein... bedauerlicher Unfall, Sir. Commander Zim ist deswegen zu Captain Caine unterwegs gewesen. Die anderen Beiden sind unter schwerer Bewachung noch in Behandlung. Es geht ihnen wohl nciht so gut. Sie warten auf ihre Verhandlung und aburteilung, Sir."
Sirgal war der Trage wieder schweigend gefolgt und beobachtete nur aus dem Hintergrund. Sie wusste inzwischen, dass es die Männer waren, denen Blake sein beinah-Ableben zu verdanken hatte.