"Hm- ich glaube, das kannst Du besser beurteilen, als ich.", meinte er freundlich, "Ich bin mit ihm nicht halb so vertraut, wie Du, denke ich." Blake glaubte ein leichtes Zögern bei ihr wahrgenommen zu haben, doch er sprach Sirgal nicht darauf an.
Sirgal seufzte. 'Manchmal wünschte ich, er wäre offener...' dachte sie und meinte aber Allister. Sie wusste so viel von ihm, und doch war die Distanz sehr groß. Sirgal wusste ja, warum, und doch sehnte sie sich nach etwas anderem.
Dann sah sie Blake an. "Wie geht es Dir grade? Schmerzen?"
Aufmerksam mustert er Sirgal und machte sich so seine Gedanken. Was trieb sie bloss dazu, sich derart um ihn zu kümmern? Für seine Begriffe ging, das was Sirgal hier gerade tat, weit über eine 'gewöhnliche' Lazarettbehandlung hinaus. Nicht, dass Blake es in gewisser Hinsicht nicht genoss zur Abwechslung mal umsorgt, statt gescheucht zu werden...
"Es geht einigermassen, zwackt ein wenig im Hintergrund- wie gesagt ein wenig schlapp, aber sonst ist alles soweit in Ordnung.", antwortete er ehrlich.
Sie legte ihm die Hand wortlos erneut auf den Bauch - diesmal auf der Decke und schloß die Augen. Sirgal 'sank' für einen Moment wieder in den verletzten Leib und sah sich erneut um...
Ja, sie tat hier wesentlich mehr, als sie vorgehabt hatte, kam diesem Mann näher, als es geplant gewesen war. Sie schätzte ihn. Von seiner Sorte gab es nicht viele, und sie mochte klare Menschen.
Als Sirgal ihm die Hand auf den Bauch legte und sich erneut umsah, wurde Blake sofort entspannter und atmete ruhiger ohne dass ihm dies richtig bewusst war- auch wenn diesmal eine Decke und das Hemd einen direkten Hautkontakt verhinderten...Ganz anders, als sie das erste Mal Hand an ihn gelegt hatte und er bei Bewusstsein gewesen war...
Die Gefässe waren durch die vermehrte Belastung von eben zwar ausgereizt und motzten in der Nierengegend daher leicht Rötlich gefärbt, hielten jedoch dicht. Die Rippen sahen gut aus und der Rest von ihm war zwar mehr oder minder 'zerschlagen', in Anbetracht der Umstände allerdings in akzeptablem Zustand. Das Herz schlug langsam, ruhig und gleichmässig. Ziemlich kraftlos war er im Grossen und Ganzen noch, aber das war ja auch kein Wunder...
Erneut - und vorerst zum wohl letzten Mal - legte Sirgal Hand an ihn und dämpfte den Schmerz, bis Blake davon nichts mehr spüren würde. Wenn es bis jetzt einer so massiven Belastung standgehalten ahtte, würde nichts mehr passieren, außer jemand verletzte ihn absichtlich oder er stürzte unglücklich.
Nach einer Weile zog sie sich zurück, öffnete die Augen und sah ihn an. "Besser?" fragte sie sanft.
Blake öffnete die Augen wieder, als Sirgal ihn ansprach. "Ich spüre da garnichts mehr an Schmerz.", antwortet er wahrheitsgemäss mit leiser Stimme, "...Danke."
Blake lächelt warm, als er sie mustert. "Geh zu ihm.", meinte der Grünäugige irgendwann leise, "Ich werde nicht weglaufen..." "...Auch wenn ich zugeben muss, dass es mich in den Fingern juckt, mich in frische Uniform zu werfen und zwei gewissen Individuen einen kurzen Besuch abzustatten...", fügt er nach einer kurzen Pause hinzu.
Er lächelt leicht. "Na unserem Gouv'ner.", meint Blake, "Lass' Dich von mir nicht aufhalten...Du sagtest ja, dass Du, wenn Du mal hier bist, gern ein wenig Zeit mit ihm verbringst..."
Blake verzieht das Gesicht- in dieser speziellen Sache war er gerade nicht allzu geduldig. "Na ja, etwas Positives hat es ja.", meinte er schliesslich, "Das wären dann für den Moment drei weniger, um die ich mir Sorgen machen muss, dass ich durch die in der Nacht mit einer Klinge am Hals oder einer Pistole im Ohr aufwache..."