RE: NC - ...und Wunder gibt es doch - Teil 2 - 81

"Komm ruhig rein", meinte Fox. Sie hatte sich entkleidet und gewaschen, war grade dabei die haare zu entwirren und zu bändigen.

Seine Hände auf ihrer nackten Haut ließen ihr kleine Schauer überlaufen.
"Ich komm mir zwar hundert Jahre älter vor, aber so weit gehts mir gut", meinte sie lächelnd.

"Ja. Das vergeht... Du hast mir etwas zum Anziehen mitgebracht?" Sie fror, zitterte leicht in seinem Arm.
Als er ihr die Kleidung gab, zog sie sich an.
"Ich lass Dich einen Moment allein."

Fox verließ den Raum und schloß die Tür hinter sich. Dann trat sie in den Wohnraum.

Sirgal hörte sie und öffnete die Augen.

Fox winkte sie mit einem Finger zu sich...

Vorsichtig machte Sirgals sich von Blake los und stand auf, um zu Fox zu humpeln, die den Schwachpunkt registrierte und wegspeicherte.
'Linkes Knie also.'
Sirgal trat zu ihr und fragte:
"Alles in Ordnung?"

Fox winkte sie hinaus, weil sie Blake nicht stören wollte und Sirgal nahm sie mit in den Behandlungsraum vorn.

Dort ging dann alles sehr schnell - und Fox Hand schnellte vor, drückte Sirgal an die Wand neben der Tür, die sie mit einer Hand schloß.
"Was ist das für ein Spiel?" zischte sie die andere an.

Sirgal versuchte ruhig zu bleiben. Nur ihr Herz schlug wild und erschrocken unter der Hand der gleichgroßen Frau, die sie an die Wand drückte.
"Was für ein Spiel, Lieutenant?" fragte sie zurück. "Wovon reden Sie?"

"Blake! Lady, sie sind doch die Gespielin des Gouverneurs, wenn ich mich nicht irre?"

"Ich bin bitte was?" Sirgals Stimme wurde sehr ruhig und dunkel.

Fox augen senkten sich mit stechendem Blick in die Sirgals.
"Ich habe sie an der Seite des Gouverneur gesehen - sehr vertraut, sehr nah. Ich bin nicht blind, wenn er sie ansieht, Lady. Warum spielen sie also mit Blake?"

Daher wehte also der Wind.
Sirgal atmete aus. Sie hielt dem Blick stand.
"Ich schätze den Mann dort drinnen sehr - wie es scheint im gegensatz zu vielen anderen. Ich habe ihm einen sicheren Ort angeboten, an dem er wirklich ausruhen kann. Ich darf mich glücklich schätzen, dass er mir vertraut. Vertraut auch bei sehr persönlichen Dingen. Dass er nicht Maske machen muß, sich fallen lassen kann. Er weiß, dass nichts, was hier geschieht, dieses Haus verlassen wird. Er weiß auch, dass Captain Caine an meiner Seite steht, wenn sie das meinen, Lieutenant."

Fox hielt den Druck noch eine Weile, bevor sie etwas nachgab.
"Lady, wenn sie ihm wehtun, haben sie ein Problem. Mit mir!"

Sirgal nickte.
"Ich weiß. Mit Euch allen."

"Dann verstehen wir uns ja."

Wieder nickte Sirgal.
"Ja."

Fox ließ sie los, woraufhin die andere erst einmal tief Luftholte.
Schweigend verließ Fox den Raum und ging nachdenklich nach oben zurück.

Sirgal blieb neben der offenen Tür stehen, legte den Kopf nach hinten an die Wand und schloß die Augen.
Wo würde das hinführen?

Fox war oben mitten im Flur stehengeblieben und hing ihren Gedanken nach.



Sirgal verließ den kleinen Behandlungsraum und ging in die Küche hinüber, wo sie sich etwas gönnte, was sie nur äußerst selten tat. Sie versetzte den Kakao, den sie sich machte, mit Sahneund mit einem Schuß schwerem Rum.
"Tote Tante" nannten sie es im Norden an der Küste...

Der Becher knallte mit lautem Geräusch auf die Holzarbeitsplatte der Küche.
Sirgal wirbelte herum und war mit wenigen schnellen Schritten im Wohnzimmer und bei ihm.
"Blake?" Sie ließ sich neben ihm auf ein Knie nieder, griff nach ihm und suchte den Blick seiner Augen.


Fox wollte Pip grae antworten, als sie es auch hörte und Sirgal laufen sah.
"Blake!" Fox würde nicht schnell sein, aber Pip!

Sirgal nahm seinen Kopf in beide Hände, hob ihn etwas an.
"Dae! Sieh mich an!"

"Scheint irgendwas mit Blake..." sagte Fox ernst und gab den Weg frei.




Sirgal sagte leise:
"Vergib mir."
Dann langte sie ihm herzhaft eine links und eine rechts.
"Blake! Sieh mich an, verdammt noch eins!"