"Große..." brummte die Orkin, ging aber unberührt durch den langen dunklen Tunnel.
Währenddessen kam oben Bewegung in die Truppen der Druchii. Sie rüsteten sich. Andere hatten schon den Schutz der ehemaligen Festung verlassen und bewegten sich heimlich im Schutz von magischer Tarnung auf die Stadt der Hundert Türme zu. Dort hatte ein größeres Kontingent Sel Tac'Ziler Streitkräfte unter dem Kommando von Jhan'afay Stellung bezogen.
In Gullminne saß Tha'Risha noch auf Leth Rücken.
Im Haus, vor dem die Sargtline standen, polterte es und ein seltsames Knurren war zu hören. Bedrohlich wuchs es heran.
Ratten liefen ihr durch die Füße und irgendwas stank hier furchtbar. Muffig, modrig, verwesend. Klackklack... Seltsame Geräuche hinter ihr. Klackklackklack.... Verfolger! Aber das klang nicht nach Stiefeln. Hier und da fielen Lichtstrahlen in den Gang, seitliche kleine Löcher hatten sich im Laufe der Zeit gebildet. ... Klackklackklackklackklack... Dann ein Zischen hinter Sirgal, ein Fauchen. Weiter vorne konnte man einen hellen Schein erkennen. Ein möglicher Ausgang. "KOmm. Nicht mehr weit!" wies die Orkin an.
Einen Momentlang wie betäubt lief es Sirgal eiskalt den Rücken herunter. Sie wollte gar nicht wissen, was da hinter ihr war - nur wie nah. Sie warf einen Blick über die Schulter...
In einem kleinen Lichtkegel, so etwa fünf Meter hinter ihr, sah sie lange behaarte Beine. Das Geräuch begann schneller zu werden. Klackklackklackklack....
Was auch besser war, denn hinter hier her war einer der Drider, der nur blind vor Schmerz und Pein über sein Schicksal, einfach alles tötete, was er in die Klauen bekam. Da hinten war wirklich ein Ausgang. Sirgal musste nur noch über die Trümmer klettern und nach oben. Die leichte Grasnarbe war schon zu sehen. Frische kalte Luft strömte herein.
Sirgal tat es. Ohne Rücksicht auf die schmerzende Schulter, mehrmals abrutschend und den Halt verlierend, kraxelte sie hinauf und flüchtete, so lange sie laufen konnte in Richtung eines Unterholzes, in dem ein steiler Abhang war. Sie sprang nicht, fiel vielmehr hinein, rollte ein Stück und blieb dann zitternd und mit Übelkeit kämpfend liegen.
Was aus der Orkin geworden war, hatte sie nicht mitbekommen.
"Jetzt reichts!", knurrte die Alte und riss mit Gewalt einen Weg zu ihr, als sie merkte, wie Sirgal schneller wurde...da musste was nicht stimmen...sie flüchtete...Und noch ahnte die Alte nichtmal wovor, auch wenn sie auf so ziemlich alles gefasst war...
In Bodennähe knapp nach dem Weg in den Untergrund würde ein sanftes Flimmern im Tageslicht entstehen...Ein unsichtbarer Wind brachte die Energien in Bewegung...
Sirgal konnte noch das Brüllen des Driders hören, welches aber bald verstummte. Die Orkin hatte das getan, was sie eigentlich beachsichtig hatte. Sirgal zu helfen war nicht ihr oberstes Ziel gewesen, sondern nach Hause zu ihrer Sippe zu gelangen. In der Zwischenzeit gingen an sechs verschiedenen Orten in der Stadt der Hundert Türme Sprengladungen hoch. Vorher platzierte Pechfässer wurden umgeworfen, ebenso wie gezielt eingerichtete Eimer mit Laternenöl. Dann gab einer der Druchii ein stummes Zeichen und unzählige brennende Pfeile fanden ihr Ziel. Binnen Augenblicken stand die Stadt in Flammen.