RE: Neues Jahr und Krieg! Jan 11-2 - 27

Der Ork humpelte den Gang entlang, schnaubte ab und an und spuckte blutig auf den Boden. Doch er setzte seinen Weg fort. Langsam kamen sie wieder in den Bereich der Zellen, und auch Schreie waren zu hören.

Die zellen... Sirgal suchte einen Weg hinaus.
Wo waren die Druchii geblieben?
Vorsichtig schlich sie weiter.

Die Druchii waren vorgegangen. Der Ork biegte dort ab, wo es leicht nach unten ging, blieb plötzlich abrupt stehen und schnüffelte nach hinten, Richtung Sirgal.

Sirgal presste sich dicht an die Wand.

Ein Schnauben folgte und ein Grummeln, dass eher weiblich als männlich klang. Der/die Ork ging weiter.

Sirgal wartete eine Weile, wagte nicht heruaszufinden, ob es jene war, die ihr geholfen hatte. Oder hatte sie ihr gar nicht geholfen?

Als es stiller wurde, nahm Sirgal die Verfolgung der Druchii wieder auf.

Die beiden Druchii gingen den Gang weiter, den mit den Zellen. Rechts erreichten sie dann einen größeren Raum. Die Tür stand offen. In dem Raum war ein Mensch an die Decke gekettet. Sirgal kannte ihn vom Sehen, er war oft in Gullminne gewesen und stets dem Land treu. Seine Füße berührten den Boden nicht, aber unter ihm war alles blutig. Seine Kleidung hing in Fetzen von ihm runter. Ein anderer Druchii kam mit einem glühenden Stück Metall geradewegs auf ihn zu.

Er hatte ihr oft im Winter Heu verkauft.
Sirgal biß sich auf die Lippe. Sie war unbewaffnet... und sie mußte herausfinden, wo sie war, und weitergeben, wer das Land bedrohte.
Mit Tränen in den Augen wandte sie sich ab.
Sie musste ihn seinem Schicksal überlassen.
'Hör nicht hin... Oh Grauer Vater, nimm Dich seiner an...'
Sie folgte den Druchii weiter. Das Bild jedoch hatte sich wieder einmal in ihr Gedächtnis gegraben - wie die Bilder von zu vielen Schlachtfeldern.

Weiter ging es den Gang entlang. Die Schreie des Bauern waren quälend und gingen in schmerzhaftes Wimmern über, was einen dank der Bauweise noch lange begleitete.
Der Gang edete an einer Treppe, die auf einen riesigen Innenhof führte. Der Himmel war bedeckt und es war allgemein trüb. Auf dem Innenhof waren unzählige Drcuhii, einige trainierten Formationen, andere kümmerten sich um die todbringenden Kriegsmachinen. Langsam sollte es auch Sirgal dämmern, wo sie war.
Noch etwas war seltsam. Etwas abseits war eine Rotte riesenhafter Gestalten. Das waren keine Oger mehr, dass waren Steintrolle, groß und gefährlich. Hier lagerte eine halbe Armee, bereit über Sel Tac'Zil herzufallen.
Am äußersten Ende des Hofes konnte man ein Tor ausmachen. Sicherlich gut bewacht.

Sirgal blieb wie vom Donner gerührt stehen, als ihr klar wurde, WO sie sich befand.
Diese Invasion kam aus dem Herzen Sel Tac'Zils... sie stand in der Strafkolonie Wildermoor!

Zaphod!
Da war etwas. Einer der unteren Gänge an der Außenwand... er war eingestürzt. Das Tor würde wohl unpassierbar sein. Der gang aber wohl repariert. Aber gab es andere marode Stellen?
All die Gedanken liefen in Bruchteilen in ihrem Kopf ab.

Da half wohl nur testen und ausprobieren.
Eine Hand legte sich auf Sirgals Schulter.

Sie fuhr herum, hob in der Drehung die Hand auf Brusthöhe und stieß ohne lange nachzudenken den Handballen grob und mit Wucht vor...

Der Körper taumelte einen Schirtt zurück. "Nicht!" knurrte die Orkin. Ihre Haut, schwarz, weiße Zeichnungen und helles langes Haar zu Zöpfen geflochten. Sie trug dunkle Kleidung und Rüstung aus Kette und Metall.

Sirgal war bereit gewesen, mit Füßen und Fäusten nachzusetzen, verhielt dann aber mitten in der Bewegung.
Es grenzte schier an ein Wunder, dass noch niemand aufmerksam geworden war - erst recht jetzt, wo sie ganz offensichtlich jemanden angriff.

Sirgal blieb stehen.
"Wer bist Du?"

Die Schwarzorkin griff nach Sirgal und drückte sie in eine Nische in der Wand, so dass die kleine Gruppe Druchii sie nicht sah, die gerade vorbeikam. "Schscht," sagte zur Botin.