RE: In Ry'Kahs Haus - Der Keller - 35

Tha'Risha hatte den Blick zu Boden gerichtet. Tausend Dinge gingen ihr durch den Kopf.

Als Khyl'Lian neben ihr stand sah sie ihn an, fast flehend wirkte sie. Seine Haltung machte deutlich, was in ihm vorging und ließ ihre Gegenwehr für den Moment verstummen.
Sie stand nur da - eigentlich brauchten sie Sargtline sie nicht mehr festzuhalten. Wider senkte sie den Blick und nickte.

Ry'Kah hörte die kaum wahrnehmbaren Worte und wartete.
Wie würde Tha'Risha reagieren?
War es jetzt endlich genug?

Jhan'afay und die Sargtline ließen die Halbdrow los.

Tha'Risha versagten fast die Knie, doch sie fing sich. Zögerlich trat sie einen Schritt nach vorne. Sie hatte noch nie vor jemandem das Knie gebeugt und es kam einem Versagen gleich - in ihrer Sicht der Dinge. Die Halbdrow ließ sich auf die nieder, den Kopf gesenkt.
Sie war körperlich erschöpft und moralisch hatte Ry'Kah sie in der Hand.
Tha'Risha wagte es nicht, aufzusehen. Leise sagte sie :"Malla Ilharess."

"Dalninil?" kam die Frage von Ry'Kah zurück...

Es war schon schwer genug diese beiden Worte zu formulieren. Und eigentlich dachte sie, es würde ausreichen.
Sie sah kurz auf und dann wieder zu Boden. "Ich..." Sie kniete doch schon vor ihr, was wollte Ry'Kah denn noch?
"Dos ph' lil ilharess."

"Bwael - dann solltest Du jetzt die formellen Worte sprechen. Sprich mir nach: 'Ich anerkenne Dich als die Ilharess des Hauses Arab'Ghym und schwöre Dir meine Treue bei meinem Leben und dem meines Kindes...'"

Die Halbdrow holte tief Luft und sah sich unsicher um.
"Ich....ich erkenne dich als Ilharess an."

Ry'Kah sah sie auffordernd an.
Das 'und weiter...' sprach sie nciht aus, um den Moment nicht zu zerstören, in dem Tha'Risha sich zum Sprechen entschlossen hatte.

Doch sie zögerte. "Mein Leben hast du schon und das meines Kindes auch."

Jhan'afays Hand wanderte zu ihrem Schwert.

"Nur von dem, was Du sprichst und tust, hängt das weitere Geschehen ab. Die Göttin ist bei uns - und sie wird das letzte Wort sprechen. So es IHR Wille ist, wird sie es auch durch den Mund eines Mediums Kundtun, damit Alle es vernehmen können.
Wie also lautet das, was Du sagen willst?"
Ry'kahs Stimme war kühl.
Einige weitere Tropfen ihres Blutes hatten einen schimmernden Fleck auf dem Boden entstehen lassen.
Ry'Kah winkte Shi'Nala zu sich.

Tha'Risha senkte wieder den Blick.
"Ich verspreche dem Haus und seiner Ilharess Treue, mein Leben und das meines Kindes..." Tränen liefen ihr über die Wangen und es kostete sie enorme Überwindung, dies auszusprechen.

Ry'Kah legte ihr den langen, schlanken Dolch in die Hände.
"So lasst uns denn vollenden, was wir begannen. Dalninil - erhebe Dich und tritt an meine Seite, um mit deinem Mann zusammen der Weihe Deines Kindes beizuwohnen.
Shi'Nala - ein Tropfen des Blutes von Tha'Ya fehlt in dieser Schale, die der großen Mutter zum Geschenk gereicht werden soll. Füge ihn hinzu. Solltest Du das Kind über die Maßen verletzen, wirst Du das Opfer für die Göttin sein!"