Shi'nala schluckte leicht, aber sie riss sich am Riemen. Die Mutter Spinne war keine Einfache gottheit, aber sie verehrte sie über alle Maßen und sollte es ihr Schicksal sein, so würde sie eben das Opfer werden...
Sie trat an Tha'Ya heran und lächelte leicht. "gib mir deinen Finger meine Liebe." sie nahm die der Mutter entgegen gestreckten Hände in ihre eine und lächelte. "wir geben der Göttin ein kleines Dankeschön... die Malla Yathallar hat es auch getan, aber von dir will sie nicht so viel, nur ein ganz kleines." Die Kleine schien keien Angst zu haben. 'sehr tapfer' dachte sich Shi'Nala und nahm vorsichtig eine finger der Kleinen, mit einem kleinen stoß, Ritzte sie mit der spitze des Dolches die Fingerkuppe und ein kleiner tropfen bildetet sich. das Kind sog erstaunt die Luft ein , hielt aber still. Shi'nala drückte leicht und ließ den Tropfen in die Schale mit dem Blut der Malla Yathallar fallen, dann strich sie dem Kind über den Kopf. "gut gemacht.." Die Novizin ließ von dem Kind und reichte die Schale wortlos aber ehrerbietig an Ry'kah.
"Nimm sie in die Arme, Tha'Risha!" wies Ry'Kah sie an. Dann begann sie: "Große Mutter. Hier also stehen wir und geben Dir als Geschenk die Essenz unseres Seins. Nimm dieses Blut von mir und deiner Tochter..." Sie wartete bis Shi'Nala den Tropfen Blut des Kindes hinzugefügt hatte. "Reiche die Schale der großen Mutter - stell sie auf den Altar." Ry'Kah hob erneut die Hände. Noch immer sickerte Blut ihren Arm hinunter. "So weihen wir dieses Kind Dir, Mutter, geben sie Dir zur Kriegerin - auf das sie ihre Bestimmung erfüllen möge!"
Tha'Risha ließ sich das kein zweites Mal sagen und nahm Yanni auf den Arm. Sie drückte das Kind zitternd an sich. Die Kleine gab ihrer Mutter einen Kuss und brabbelte vor sich hin. Die Halbdrow hörte Ry'Kah nur mit halbem Ohr zu - die Freude ihr Liebstes im Arm zu haben überwog.
"Sie, der einmal bestimmt sein wird, Herrin des Kampfes für die große Mutter zu werden, soll am heutigen Tage ein Kind der Göttin sein! Empfange ihren Segen, Tochter des Hauses Arab'Ghym!"
Ry'Kah nahm ihre Kette ab, trat zu Tha'Risha und legte dem Kind das Spinnensymbol auf die Stirn. So aus der Nähe waren die vom Schmerz tief in Ry'Kahs Gesicht gegrabenen linien klar zu erkennen, auch wenn sie nichts sagte.
Ry'Kah huschte ein Lächeln über die Lippen. Sie überließ Tha'Ya die Kette, die sie dem kind um den hals legte. "Nimm dies als ein Geschenk der Göttin..." dieser Satz richtete sich nicht nur an das Kind, sondern auch an die Mutter. Hoffentlich verstand Tha'Risha, dass all dies nicht nur Ry'Kahs Idee gewesen war...
Die Hand der Priesterin zitterte leicht, als sie sie sinken ließ. "Kehre nun in Dein Haus zurück, ... Sargtlin. Und wenn Du Dich bewährst, der Göttin gut dienst, dann wird sich ein Weg für Dich finden."
Tha'Risha ging einen Schritt zurück und sah Ry'Kah an. Leise sagte sie fragend, so dass es nur jemand ganz in der Nähe der Halbdrow hören konnte. "Sargtlin...?"
Ry'Kah nickte. "Xas - so lange, bis ich sicher bin, dass Du ernst meinst, was du gerade geschworen hast. Diene der Göttin und deiner Ilharess treu und Du wirst in deinen alten Posten zurückkehren. Bis dahin bist Du Soldat - im Rang eines Sutrinos. Khyl'Lian wird solange die Führung des Heeres übernehmen, bis Du dich gefangen hast." Von einer plötzlichen Schmerzwelle getroffen streckte Ry'Kah den Rücken und schwieg.
Ry'Kah, die die Präsenz sehr genau spürte, stöhnte hörbar. Fast etwas ängstlich zog sie den Kopf ein wenig ein und sagte: "...Im Rang eines Sutrinos, Dalninil. Kein einfacher Soldat."
Plötzlich verschwamm das Bild der Göttin an der Wand, es sah aus, als entstand eine Art Tor. Das Raunen im Raum wurde lauter und bedrohlicher. Ein Fauchen schloss sich an. Aus dem wabernden Tor, dass aus reinster Energie zu bestehen schien, trat eine Gestalt mit schnellen Schritten heraus. Die Gestalt war groß, überragte alles und jeden in dem Raum. Am Gürtel, der um einen körperbetonenden Panzer aus feinstem Adamantium bestand und mit silbernen Spinnenemblemen verziert war, hing ein Streitkolben, auf dem Rücken sah man ein edles und kunstvoll gearbeitetes Schwert. Seine Augen glühten gefährlich und sein langes weißes Haar war ähnlich dem von Khyl'Lian geflochten. Er war es, Lloth erster Krieger. Seine Kirche stellte in den Unterreichen die Inquisition Lloth dar. Mit schnellen Schritt war er bei Tha'Risha und umfasste ihre Kehle, hob sie ein Stück hoch und drückte sie erbarmungslos gegen die Wand.
Yanni hatte sie vorher auf den Boden gelassen. Die Halbdrow umgriff mit beiden Händen das Handgelenk des Hünen, ihre Augen waren geweitet und sie versuchte krampfhaft zu atmen.
Er schaute ihr in die Augen. "Ginge es nach ihr, würdest du als Sklavin leben! Nimm die Gnade an, die man die gewährt!" Er drückte weiter zu, duldete keine Gegenwehr. Dann drehte er den Kopf zu Ry'Kah:"Sie beobachtet dich genau!" Sein Blick schweifte durch den Raum. "In den Staub mit Euch!"
Verzwifelt versuchte Tha'Risha, sich aus dem Griff zu lösen. Sie hatte keine Chance, der Druck auf ihre Kehle wurde stärker.
"Wie kannst du es wagen, Sterbliche!" Er griff nach der Peitsche an seinem Gürtel. Der Hieb traf Ry'Kah über den Bauch. Er sah sich um, alle Sargtline auch Khyl'Lian knieten. "Warum schickt sie mich, Ry'Kah?" Die Frage kam donnernd und durchdringend.
Khyl'Lian war der ersten, der reagiert hatte. "Meister..." Er sank auf die knie und senkte den Kopf. In der langen Zeit seines lebens war er den Göttern noch nie so nah gewesen.