"Xas - und mein Fehler war, Hoffnungen in Dich zu setzten." Wie sehr Ry'Kah darunter litt, was geschehen war, würde ein anderes Licht schonungslos offenbaren. So aber - im Schutz der Dunkelheit, blieb verborgen, wie sie aussah.
Ihr liefen die Tränen über die Wangen. "Ich wusste, dass es schwer werden würde, ich wusste, dass ich viele treffen würde, aber ich dachte, dass du es vielleicht respektieren könntest."
"Ich lerne damit zu leben." Der Schmerz saß so tief, dass sie voller Bitterkeit und Vorwürfe war - und was sie sagte, zeugte noch von Beherrschung. Ry'Kah hatte sich hinter einer Mauer aus Kälte und Unnahbarkeit verkrochen.
Tha'Risha merkte, dass es keinen Sinn hatte. Sie wischte sich die Augen trocken und hob den Kopf. "Ich möchte nur, dass du ehrlich bist. Ich wollte zu meiner Schwester, nicht zur Ilharess!" Sie seufzte. "Gehe ich recht in der Annahme, dass ich mein Haus räumen muss?"
"Du kannst die Eine nicht ohne die Andere bekommen - genauso untrennbar, wie das ... das in dir!" sie spuckte die letzten Worte regelrecht aus, als widerten sie sie an. Über der linken, weißen Hand trug Ry'Kah einen Handschuh.
Tha'Risha sah Ry'Kah an. "Ich vermisse dich, Dalninil. Und ich wollte Dinge aus der Welt schaffen. Erklären, dass dein Weg nicht meiner sein kann. Ich wollte nie jemanden treten, doch ich konnte so nicht weitermachen. Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben. Egal, was du gerade denkst und fühlst. Und das weißt du..."
Ry'Kah beugte sich vor, stützte beide Ellenbogen auf dem Schreibtisch auf und vergrub das Gesicht in den Händen. Mit einem leisen 'pitsch' fiel eine Träne auf das Pergament.
Sie waren allein - und Ry'Kah fiel es schwer, noch Haltung zu bewahren. Sie legte die nasse Hand und die mit dem Handschuh in Tha'Rishas Hände - und ließ den Kopf sinken. Die Tage waren so lang gewesen. Sie war die ganze Zeit schon hier. Allein, hatte kaum etwas gegessen und sich in Pergamenten und Tränen vergraben.
"Ich aber nicht..." war die erstickte Antwort. Ry'Kahs Haare waren nicht ordentlich, Die Kleidung, die sie trug, zerknautscht. Sie trug weder Schmuck noch Ornamente und wirkte alles in allem ungepflegt.