Der Svirfneblin tauchte ab. Obwohl man es ihm von Statur nicht zutrauen würde, so schien er doch trainiert zu sein und legte ein beachtliches Tempo vor. Der Zufluß hatte einen Durchmesser von gut anderthalb Metern und schien nicht nur natürlichen Ursprungs zu sein, denn dazu waren die Wände dann doch zu glatt. Der Tiefengnom schwamm vorneweg und machte seltsame Bewegungen mit seinem Hinterteil. Scheinbar aber die richtigen, denn sein Tempo war ganz gut. Plötzlich tauchte das Gesicht der Drow aus der anderen Höhle vor Alyt'riss auf - direkt vor seiner Nase. Sie schien ihm etwas sagen zu wollen, aber kein Laut verließ ihren Mund. Er glitt durch sie hindurch...
Er knurrte innerlich. Griff sich an den Stiefel und packte das Jagtmesser zwischen die Zähne. Als es durch den Tunnel raus und nach oben ging ließ er sich Zeit um zu sehen ob da jemand am Rand war, den es eventuell zu überwältigen galt. Vorsichtig und darauf vorbereitet schnell kämpfen zu müssen glitt er dem Swirfnebli hinterher, das Seil fest in der Hand.
Der Svirfneblin glitt zur Seite, knotete das Seil von seinem Bauch.
Etwas tropfte von der Decke, ein Zischeln und ein Rascheln folgte. Zwei der acht Beine tasteten sich nach unten. Ein fürchterliches Kreischen einer jahrhundertealten gequälten Seele erfüllte die Kammer und drang durch den Luftschacht auch in den anderen Raum. Der Unterleib einer Spinnee mit dem Oberkörper eines Drow ließ sich von der Decker herab. Ein füchterlich entstelltes Gesicht zeigte sich. Hier lagen Unmengen von Knochen... Langsam kam der Drider fauchend näher.
als hätte er es geahnt. AlyT'riss packte den Säbel hinter seinem Rücken hervor und hielt mit der linken Lei und Messer. er gab das Signal vor den Aelkri, das es Probleme gab. und raunte den Dreader an. "Zurück mit dir!!!!" Er hatte schoneinmal gesehen wie so ein Fieh sich bewegt und mit nur einem Säbel und nur mit dem Messer war das ein Problem. Jedenfalls machte er sich mit einem Geschmiedigen schwung dazu bereit das Fieh, wenn es sein musste, niederzustrecken.
"Ah ..." Er ließ das Seil los und es verschwand durch den Tunnel und kam leer bei dem Aelkri an. Schnell achtete er wieder darauf den Drieder im Blick zu haben.
Als der Druck plötzlich von dem Seil weg war, starrte der Krieger es verwundert an - holte es ein und betrachtete einen Moment lang erstaunt das leere Ende. Dann wandte er den Kopf und sah in Richtung der lagernden Gruppe. Was jetzt? "Wazag?"
Die Aelkri hob den Kopf und blickte zum See. Als sie den Krieger und das Seil sah, schaltete sie sofort. Sie sprang auf und lief zu ihm. Es folgte eine Schimpftirade in einer Sprache, die die anwesenden zum Glück nicht verstanden - und ein regelrechter Prankenhieb Wazags in Richtung des Kopfes des Kriegers. Schnell entstand eine kurze aber effektive Prügelei, aus der Wazag als Siegerin hervorging. Sie wischte sich das Blut von der Lippe. Was nun? Mindorl war eigentlich noch am ehesten zum Schwimmen im Stande - Faris und Rel'Nag eher nicht. Die dummen Männchen konnten nicht schwimmen... sie selbst auch nicht. Unruhig lief Wazag am Ufer auf und ab, während der Krieger sich schmollend auf einen Felsen zurückgezogen hatte.
Mit einem geschmeidigen Abroller genau auf den Dreader zu rollte er sich unter den Bauch der Kreatur und stach zu. Hier war die empfindlichste Stelle und dort ließ er den Säbel in den unterleib vorschnelle, bevor er den Säbel heraus Zog und mit dem Jagtmesser in die Flanke nachsetzte und die Beine zu einem Stoß anwinkelte.
Der Drow traf, aber der Drider wurde dadurch noch angestachelt. Er trampelte herum in der Hoffnung diesen Leckerbissen zu erwischen. Dann schnappte er nach ihm. Aus der Wunde trat eine ekelhafte Flüßigkeit heraus, die bei Hautkontakt ätzend wirkte.
Er trat mit aller Kraft die er hatte zu und rammte dem Dreader die Beine in den Unterleib, was ihm hoffentlich die Zeit gab unter ihm wieder Weg und in seinen Rücken zu gelangen. Die Ätzende Flüssigkeit brannte ihm auf seinem onehin nicht gerade glücklichen bein, auch wenn es nur ein Tropfen war.
"Skabrunt! Komm her, Du Idiot!" fauchte Wazag den Krieger an. "Nimm das Seil. Wenn der Jabbuk in der Kammer oder der Schwertmeister stirbt, fresse ich Dich bei lebendigem Leib! Nimm das verdammte Seil und halt es fest. Wenn ... Streng Deinen Kopf an. Ich gehe da rein!" Die Geräusche vom Kampf mit dem Dryder waren nicht zu überhören - weder das Klicken der Greifer, noch das Trippeln der Füße oder die Geräusche, die von AlyT'Riss kamen. Wazag fühlte sich auch verantwortlich... Letztlich war sie die einzige so gut wie unverletzte. Sie schob die Axt in eine Position auf dem Rücken, wo das schwere Metall sie nicht behindern konnte und band sich das Seil fest um den Leib. Sie hatte keinerlei Erfahrung mit Wasser - also ließ sie sich vorsichtig hineingleiten und erschauerte. Sie ließ sich tiefer sinken - und geriet in Panik, als sie unter Wasser nicht mehr atmen konnte. Sie stieß sich ab und schoß nach oben mit dem Kopf aus dem Wasser heraus. Schweratmend stand sie da, wie ein begossener Pudel. Die langen fast schwarzen Haare hingen ihr in Strähnen vom Kopf und sie keuchte. Aber es musste sein. Irgendwie hatte es der Alte ja auch gekonnt... Sie holte tief Luft und versuchte es noch einmal - besser. Unter Wasser konnte man sogar ein wenig sehen. Sie zog sich in die Richtung, wo unten der dunkle Eingang zu dem Tunnel zu sehen war. Erst in letzter Sekunde ließ sie das Ufergestein los und sank auf den Grund, wo sie schwerfällig losmarschierte. Es waren die längsten und qualvollsten Minuten ihres Lebens. Halb erstickt und voller Panik kam sie in der anderen Höhle an...
Der Drider taumelte zurück und kreischte erneut ohrenbetäubend.
Er holte zu einem weiteren Schlag aus.
Der Svirfneblin schob sich tiefer in die Nische, nicht um sich zu verstecken, sondern um an seine Armbrust zu kommen. Er legte den Bolzen ein und schon ihn auf AlyT'riss. Er zielte auf den Rücken.
In dem Augenblick, wo sich der Bolzen aus der Armbrust löste, kam Wazag aus dem steinernen Becken geschossen und rang nach Luft. Die Aelkri kam genau zwischen Bolzen und Trefferfläche von Aly'Triss Rücken nach oben... Sie trug weder Rüstung noch Gambeson - nur eine dünne dunkelgraue Stofftunika.