RE: Das Haus von Yaru I - 9

Ry'Kah fand noch etwas.
Die Chaosmaterie war gewaltsam entfernt worden und die tiefen Risse im magischen Gefüge waren Wunden einer Art, die Tha'Risha nie zuvor erlebt hatte.
Ry'Kah streckte die immateriellen Finger aus und berührte sacht die ausgefransten Enden, um sie zu glätten und wieder so weit zusammenzufügen, dass die Magie nicht 'versickerte'.

Ihne Kommentar setzte Ry'Kah die schwierige Arbeit fort und wob neue Netze, dichtete Lücken und schloss Wunden im Magiegefüge.

Ry'Kah versorgte Tha'Risha zuende und prüfte sorgsam ihre Lebenszeichen.
Der Puls hatte sich beruhigt und auch der Atem war langsamer.
"Dalninil..." sprach die Priesterin sanft und strich ihr über die Stirn.
Sie hatte die Worte Yarus sehr wohl verstanden. Vierzehn Tage...

Tha'Risha öffnete die Augen nur einen Spalt weit. "Ich ... hab doch nur...," flüsterte sie.

"Ruhig..." Ry'Kah schloss sie in die Arme.

"Da... war...," begann sie. "...und dann hab ich... "

Ry'Kah hielt sie im Arm, strich ihr die wirren Haare aus dem Gesicht.
"Kannst Du aufstehen?" fragte sie leise und in so ganz anderem Tonfall als noch kurz zuvor.

Aufstehen? Tha'Risha war sich in dem Moment nicht mal sicher, ob sie überhaupt Beine hatte. Sie fühlte sich wie ausgelutscht und weggeworfen, völlig fertig mit sich und der Welt.
"Sicher...," meinte sie, öffnete die Augen ganz und schloss sie wieder. "Nau!" gab sie leise zu.

"Möchtest Du nach hause? Sonst nehme ich Dich lieber mit zu mir, Dalninil." Sie winkte Rel'nag zu sich.

"Hm?" Sie sah Ry'Kah an. Die Halbdrow war völlig alle.

"Rel'Nag - qualla."
Sie überließ es ihrem Mann, Tha'Risha aufzuheben und hinunterzubringen, in eine Kutsche zu setzen und dann mit zu sich zu nehmen.

"Sorge dafür, dass immer eine Kleinigkeit zum Essen da ist und befeuchte ihr zumindest den Schnabel." sagte Ry'Kah noch im Hinausgehen zu Ken.

Tha'Risha bekam kaum was mit.

Nalfein verbeugte sich leicht - auch ihm sah man die Erschöpfung an. "Xas, malla Jabbress. Ich sorge für sie."

"Pass gut auf - und informiere mich, was geschieht."
Damit verließ sie das Haus und wies den Kutscher an, sie alle nach hause zu sich zu bringen.


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