T'risslay kam dem gerne nach - sie hob sich mit einem lockeren Hüpfer auf den Behandlungstisch, schlug die Beine unter und saß dort im Schneidersitz. So hatte sie - da keine Wand zum Anlehnen vorhanden war - den sichersten und stabilsten Sitz. Sie atmete langsam und ruhig, um kein neues Husten zu provozieren. Keine leichte Aufgabe...
Ein heiler war gerade noch nicht frei. AlyT'riss seufzte. Da musste er wohl selber ran. er sah sich im Behandlungsraum um und ließ sich von dem Bediensteten auch ein Kontingent Tränke herbringen. Ansonsten bediente er sich an dem Besteck was da war. "Runter mit der Tunika." wies er an, während er für eine detaliertere Untersuchung alles vorbereitete. "Und wenn du husten musst, dann da drauf." er legte ihr ein weißes Tuch über die Schulter und war dann mit dem Rücken zu ihr gewand alles am zusammensuchen was er eventuell brauchen würde.
JETZT wurde es ihr mulmig. Was hatte der Sut'rinos vor? T'risslay erhob sich wieder, legte Waffengurt, Taschengurt und die schwarze Tunika ab, dann zog sie das darunter befindliche, dicke, völlig blutbesudelte und an viel zu vielen Stellen zerschnittene Wams und das geschnürte Hemd aus. Obenherum jetzt völlig entblöst setzte sie sich wieder. Ein Schauer ließ ihr die feinen Härchen am Körper, ebenso wie die Federn sich sträuben. Die tiefen Schnitte am Bauch und am rechten Arm hatten sich dank der Schamanin geschlossen, der Einschuss in der linken Schulter war feinst säuberlich vernäht. Eher grobe Stiche hielten die oberen beiden Schnitte an den Schultern im Rücken, die unteren beiden wiesen Brandspuren auf und waren ebenfalls an den Rändern eher zierlich vernäht. Scheuerstellen von Stricken an den Handgelenken und diverse kleinere Brandwunden von der Explosion vervollständigten das Bild - T'risslays Beine konnte er ja nicht sehen.
Er hatte sich die Hände gewaschen und trat nun hinter sie. "Nicht erschrecken." warnte er Trisslay vor, bevor er damit begann sie Abzuhorchen. Sanft und gezielt glitten seine Hände zu den entsprechenden Positionen auf ihrem Rücken. Und er ließ sie des öfteren ein und aus atmen.
Er nickte. "Nachtigall da tapst sie." murmelte er und seufzte. "Du hast innere Blutungen Trisslay, zumindest so hört es sich an." sagte er schließlich. Er sendete sich von ihr ab und wühlte in dem Trank kasten. "Hast du irgendwelche Konditionen gegen Tränke?" fragte er sie und sichtete das Kontingent.
Er packte sie unter den Ellbogen und holte hinter ihr stehend die Arme hoch, so das sich ihr Brustkorb öffnete. "Ruhig." griff er mit Worten mit ein. "Versuch nicht zu tief einzuatemn eher flach."
Sie hustete eher mehr, als die erhobenen Arme über die damit blockierte Schulter die Einatmung einschränkten. Zitternd rang sie nach Luft, schloss die Augen und zwang sich mit aller Kraft zur Ruhe. Von der Anstrengung zeichneten sich deutlich die Adern an Hals und Schläfen ab.
Er war da und hielt sie sanft. "ruhig... flach atmen." langsam ließ er ihre Arme sinken. "Ruhig. Du kriegst noch genug luft und gleich wird es besser." versprach er.
T'risslay schnappte ein paar Mal nach Luft und versuchte immernoch ihr hämmerndes Herz zu beruhigen. Es dauerte länger, als ihr lieb war. Schließlich stützte sie die Arme auf den Knien ab, senkte den Kopf und beruhigte sich. Weiteres Husten unterdrückte sie.
"Bwael." sagte er ruhig. "Dann trink das hier." er gab ihr über die Schulter eine Trankflasche die sauber und fein beschriftet war. Heiltrank Art und Rang zeichneten es als einen Heitrank der Stufe zwei aus. "Das wird die Inneren Wunden versorgen."