Faris hatte sich mal wieder der Küche angenommen und brachte Wazag am anderen Morgen - es war Samstag und eigentlich hatten sie frei - zumindest, was den Lehrgang betraf - einen duftenden Becher Schokolade. "Hey", weckte sie die Aelkri. "Zeit zum Aufstehen..."
Wazag hob den Kopf. "War Aly'Triss hier?" war ihre erste Frage.
"Nau - zumindest nicht, dass ich wüsste."
Er würde erst am Nachmittag kommen, um T'risslays Sachen zu holen - aber das konnten die Beiden Frauen nicht wissen.
Skabrunt kam allerdings - und der Anblick von Wazag unter der Decke am Feuer, mit der davor hockenden Faris und dem Becher Schokolade brachten etwas wie ein Schmunzeln in sein dunkles Gesicht.
Faris sah ihn an. "Magst Du auch? Ich habe noch was davon auf dem Herd..."
Er nickte und hockte sich zu Wazag.
Kurz nachdem sie ihm den Becher gebracht hatte, kam dann allerdings jemand ganz anderes herein. Rel'nag. "Faris?!"
"Xas Jabbuk?" Sie ahnte nichts gutes, als sie den Tonfall hörte.
"Mitkommen. Das da kann jemand anderes machen."
"Asanque..." sie legte noch das Handtuch weg, strich die Tunika glatt und folgte ihm.
Keiner würde sie an diesem Wochenende noch zu Gesicht bekommen.
Rel'Nag nehm Faris mit hinauf an die Heeresschule. Dort erhielt sie eine ganz besondere 'Trainerstunde' - eher Stunden, denn Rel'nag hielt sie den ganzen Tag schwer in Atem. Was er tat war gnadenlos... es gab ein altes Lied der Menschen, dass das gut beschrieb:
Der Waffenmeister hat kein Herz, eiskalt ist seine Haut, Die Seele ist so hart wie Stahl, so hat man mir vertraut. Sein einzig Streben ist der Kampf, er liebt nur sich allein - Das Herz von andren ist aus Fleisch, seins ist aus Marmorstein. ... Er reizt die Schüler bis zu Wut, er spart nicht mit der Pein; Er spottet und verhöhnt sie, wenn vor Schmerzen laut sie schrein. Er schindet sie, wenn sie geschafft, verzeiht nie ein Vergehn, Zerreißt sie noch in Stücke, wenn ganz blaß sie vor ihm stehn. ... Auf seinen Schultern ruht die Pflicht zum Kampf uns zu erziehn. Und welches Unheil unser harrt, nichts gibt den Hinweis ihm. Und sollte er versagen, zahlt nicht er, nur Du und ich - Und so stirbt er ein wenig, wenn die Totenglocke spricht.
Spät am Abend kam Faris in die Heeresquartiere zurück, ging direkt in ihr Quartier, sprach mit niemandem und ging sofort zu Bett, wo sie schlief wie eine Tote. Doch noch im Traum begleitete sie die Enttäuschung Rel'Nags und seine harte Stimme. Genau das tat ihr mehr weh, als alles andere.
Etwas nachdem Faris zurückgekehrt war brachte AlyT'riss die 'verschollene' Trisslay mit sich. Er steuerte den Aufenhaltsraum mit der daran angeschlossenen kleinen Wachstube an, überzeugte sich das sie allein waren und bat TrissLay herrein und sich zu setzen.
Sie war angestrengt nach dem Weg, der Kopf hämmerte vor Schmerzen und die Soldatin dachte nur: 'Jetzt kommts.' als er sie in die Messe der Sut'rinos' bat. Zögernd setzte sie sich, sah geradeaus und schwieg.
Er beobachtete sie weiterhin und schwieg. nach der unendlichkeit die verstrichen schien ergriff er jedoch das Wort. "Du bist also der Meinung, das es Falshc war Tha'Risha diesbezüglich zu Informieren und sie mit einzubeziehen?" fragte er ruhig und behielt sie weiterhin im Auge.
"Nau." sie schüttelte den Kopf. "Nicht, sie zu fragen, was ich tun kann - auch nicht, sie zu bitten, den Kontakt herzustellen. Es war falsch, mich nicht sofort und als erstes bei Euch abzumelden oder zumindest Nachricht zu hinterlassen, und es war gewiß falsch, Tha'Risha zu bitten, zu bleiben, weil ich... angst hatte." Sie brachte es nüchtern auf den Punkt.
Er beobachtete sie sorgfältig. wartete bis sie ihre Worte beendethatte, bedachte sie ließ einenige Augenblicke darüber verstreichen und meinte. "Und was wenn nicht alles davon Falsch war?"
"Trislay." seufzte er. "Ich werde keine Strafe für Euch finden." sagte er neutral und Kühl. "die Entscheidung Jalill Yaru aufzusuchen war Korrekt. Ich habe selbst sehen können was passiert wenn man mitd er Materie in Kontakt kommt. Und ThaRisha ist neben Ry'Kah die einzige Person die Yaru in dieser Hinsicht zu einem Handeln überreden kann. vondaher war es auch nicht flasch sie um Rat zu ersuchen und das Tha'Risha Euch nicht allein gelassen hat war ebenso eine Richtige Entscheidung!" sagte er weiter. "wer weiß was wie mit Euch angestellt hätte wenn Tha'Risha nicht dabei gewesen wäre!"
"Ihr ... erweckt in mir den Eindruck, als würdet ihr diese Yaru kennen. Sie hat sich.... also, als sie mich das erste mal sah, hat sich folgendes ereignet:..." T'risslay erzählte, dass Yaru auf sie wie auf ein neues Spielzeug reagiert hatte. "Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, Jabbuk. Sie - will mich. Sie strebt danach, mich zu besitzen... und sie verlangt eine Gegenleistung. Könnt ihr mir raten?"
Tha'Risha erreichte die Heeresquartiere, doch sie blieb vorerst draußen stehen. Sie wollte irgendwie die "Lage abchecken", wollte wissen, wer da war und welche Stimmung herrschte. Nicht, dass sie Angst hätte, es war nur vielmehr ein Abklopfen, was sie zu erwarten hätte.
Es war später Abend und in den Heeresquartieren war bereits Ruhe eingekehrt. Das Abendessen war vorbei, nur Wenige saßen noch im Aufenthaltsraum. Ein paar waren draußen und fröhnten dem Rauchkraut. Alles in Allem wirkte es ruhig und entspannt. Dass drinnen eine tief getroffene Faris schlief, hatte keiner bemerkt, ebenso wenig, wie es derzeit ein ernstes Gespräch zwischen T'risslay und Aly'Triss gab. Rel'nag saß im vorderen Arbeitszimmer am Schreibtisch und sortierte Berichte.
Er schob die Stirn in Falten und lauschte den Ausführungen um das was geschehen war. "Nun das sie so reagiert sieht ihr ähnlich, sie kann aber auch ganz anderst reagieren." erklärte er. "Ich kenne Yaru sogar mehr als du denkst und ich wage dir sie kann sehr hartnäckig sein wenn es darum geht jemanden in ihren Kreis zu ziehen. Ich habe mich damals dagegen entschieden und ich beräue es nicht! Andere haben sich dafür entschieden, ob sie damit wirklich glücklich und zufrieden waren vermag ich nicht zu sagen.Chedijoch war es jedenfalls gewesen aber das hatte auch eine tiefere Bewandniss." er musterte Trisslay und neigte den Kopf etwas zur Seite. "nun sie ist hinter dir her, das kann verschiedene Grüne haben. ANgefangen darin das du eine Drow bist und Yaru hat eine Schwäche für unser Volk!"