RE: Haus des 'Wildhüters' II - 62

Die Elbin sah auf.
"Selbstverständlich." So viel Freundlichkeit war sie von den Drow nicht gewöhnt. Sie kam mit zu Izz'dorl, sah den Stoff und lächelte.

"Ich werde hiervon etwas machen. Auch aus den anderen Farben?"

Izz'dorl nickte.
"Nicht zu hell..."

"Gern. Braucht ihr... Izz'Dorl?" E'lienn runzelte die Stirn und war schnell mit einem Stuhl zur Seite, wo sie die Schwangere hinsetzte.
"Was ist los?"

"Sie... tritt."

Daraufhin lächelte die Elbin wieder und legte der Drow die Hände auf den Bauch.
"Entspannen, ruhig atmen."
Die Hände wurden sehr warm und Izz'Dorl entspannte sich sichtlich. Sie atmete endlich aus.
E'lienn beruhigte Mutter und Kind, strich noch ein paar Mal über den Bauch und die straffen Bänder, die unangenehm spannten und meinte dann:
"Das kann jetzt öfter passieren, aber es geht recht schnell vorbei. Habt keine Angst und entspannt Euch gezielt, wenn es vorkommt."

E'lienns Blick fiel auf den angespannten Aly'Triss.

Die Elbin schenkte ihm ein Lächeln.
"Ich sehe, ihr seid in besten Händen."

E'lienn hatte schon ganz andere wegen geringerer Dinge fallen sehen. Sie war einfach nur vorsichtig. Hier wäre ein etwas unpassender Ort für eine junge Drow, ihr erstes Kind zu bekommen, und den Mann noch dazu mit versorgen zu müssen.

Izz'dorl griff nach Hinten und streichelte die Hand ihres Mannes.
"Schon gut - es ist weg." sie sah sich um und erhob sich.
"Gehen wir heim?"

E'lienn beobachtete die Beiden und freute sich über einen so besorgten Mann. Hoffentlich blieb er so, wenn das Kind ihn in der neunten Nacht in Folge zum dreißigsten Mal aus dem Schlaf riss...
Das was eben passiert war, musste den Drow erschreckt haben. Er war ihr zu sanft.

"Wünscht ihr Begleitung?" fragte sie vorsichtig, "oder soll ich jemanden Benachrichtigen?"

Izz'dorl lachte.
"Nein, lass uns gehen. So weit kommt es noch!"
Sie suchte drei Silber aus der Tasche und gab sie E'lienn als Anzahlung.

"Kommt gut heim", sagte die Elbin und verkniff sich die Anmerkung, dass man sie rufen solle, wenn es Probleme gab. Die Dunklen hatten ihre eigenen Heilkundigen.

"Hm? Oh... äh - nein. Bisher nicht. Ist das denn wichtig?"

"Aber wen soll ich deswegen fragen?" ratlos sah sie ihren Mann an.