RE: Das Haus von Yaru II - 54

Er begehrte mit aller Kraft auf - Die Runen auf seinem Körper begannen so intensiv zu leuchten, dass ein helles Schein seine kleidung durchdrang, Schwert und Streitkolben waren in blendend helles, bläuliches Licht getaucht.
Der Schild aus Energie zischte und Knisterte, und von der Schieren Anstrengung, die jetzt auf seine Körperkraft und Lebensenergie zugriff, traten Rhûn dick die Adern an Schläfen und Hals hervor.
Der Krieger begann zu wanken, als ob ein ganzes Heer gegen seinen Schild rannte... noch hielt er...

Sie griff direkt in seine Lebensenergie hinein.
Die Kraft des Schwertes war untrennbar an seinen Körper gebunden. Minutenlang hatte er ihr standgehalten - jetzt versiegten seine Kräfte. Der Aufschrei, mit dem er von ihr in die Knie gezwungen wurde, war gequält und ging durch Mark und Bein - und endete in einer tiefen Bewußtlosigkeit.
Streitkolben und Schwert fielen erloschen zu Boden, als er einfach vornüber kippte und liegenblieb.

Tha'Risha unterdrückte den Drang, zu ihm zu laufen. 'Halt dich raus!', riefen ihre Gedanken. Sie ballte unbewusst die Faust und sah die anderen an. Für sie war das scheinbar normal, aber eben noch ungewohnt für die Halbdrow.

Schwärze. Stille. Schweigen.

Da war nicht der leiseste Funke - nur ein weißes Rauschen, wo sonst seine Präsenz war.

Bis auf die Energie, die die Kristalle an sich hatten, war das Schwert ebenso kalt und still, wie eine gewöhnliche Waffe.

Tha'Risha hob die Augenbraue. Irgendwas stimmte da doch nicht... Kritisch beäugte sie Yaru, die Fäuste immer noch geballt.

Er war absolut leer und ausgebrannt. Jeder Funke Energie hatte seinen Körper verlassen, deshalb konnte auch das Schwert in keinster Weise reagieren und war nur eine gewöhnliche Waffe mit ein paar grünen Kristallen im Griffband.
Das Herz schlug matt und sehr langsam, der atem hob kaum seine Brust.

Tha'Risha mischte sich jetzt doch ein - mental. Sie schloss die Augen und horchte erst vorsichtig nach, bevor sie die Spur von Yaru aufnahm. Erstens war sie zu neugierig, als dass sie einfach so daneben stand, und zweitens wollte sie wissen, was mit Rhun war.