RE: Das Haus von Yaru II - 88

"Das glaubst du nicht," sagte sie. "In den Unterkünften der Priesterinnen der Lloth. Sie hat Ril'afay angegriffen. Ry'Kahs Novizin."

Yska verkroch sich hinter Tha'Risha und machte sich ganz klein.

"WAS?" Rhûn griff um Tha'Risha herum und packte Yska im Nackenfell. Ohne ein weiteres Wort schleifte er sie nach draußen in Richtung Hof...

Tha'Risha hob die Augenbraue und schmunzelte bösartig, als Rhûn Yska fortzog. Vielleicht sollte sie Yaru informieren? Hmm...
Sie folgte Rhûn.

Yska jaulte auf und versuchte, sich krampfhaft aus seinem Griff zu befreien.

Er packte nur noch fester zu und grub die Finger in ihr Nackenfell, gegen den Hals drückend.
Im Hof angekommen löste er seinen Gürtel und machte sie so kurz am Zaun fest.
"Sag mir einen Grund, warum ich dich leben lassen sollte." sagte er bedrohlich leise.
Er sah sich um und fand eine biegsame Gerte.

Sie sah ihn mit hasserfüllten Augen an. "Yaru!" sagte sie, wobei es eher kläffend klang.

Das war aber auch der wirklich einzige Grund, warum er sie draufhin nicht totschlug.
Die Gerte schlug feine Striemen, beißend und tief bei der Kraft, mit der er zuschlug. Zwanzig, dreißig Hiebe trafen das Hundewesen...
Er schrie nicht. Brüllte nicht. Er machte ihr keinen Vorwurf - denn sie wusste, was sie angestellt hatte.

Tha'Risha sah ungerührt zu.

Yska jaulte bei den ersten Schlägen auf und versuchte, nach Rhûn zu schnappen. Irgendwann fiepste sie nur noch, bis sie irgendwann besinnungslos am Zaun hing. Ihr Fell, sowie die nahe Zaun- und Bodenumgebung war blutgetränkt. Sie sah schlimm aus.

Rhûn ließ die Gerte sinken, wandte sich ungerührt ab und sagte zu Yaru:
"Der einzige Grund, warum sie noch lebt seid ihr, Dame Yaru. Warum die Strafe? Fragt Tha'Risha zu den näheren Umständen. Dieses Viech hat eine Novizin der Ilharess angegriffen."

"Er hat Recht, An'kin. Ich fand sie quasi auf der Novizin. Ril'afay war naja, verwundet wäre übertrieben gesagt, aber sie ist erstens schwanger und wurde von Yska doch soweit beeinträchtigt, dass es ihr überhaupt nicht gut ging."

"Ich hab nicht gezählt - irgendwas bei dreißig." war die ruhige Antwort.

Yska bewegte sich leicht, zumindest zuckte ihre Pfote und vorsichtig öffnete sie ein Auge. Als sie Yaru erkannte, fiepste sie leise.

"Wie wünscht ihr die Bestrafung?" fragte er, und hatte im Stillen damit gerechnet, dass er die Hiebe von ihr wiederbekommen würde, da man ihm Yska als Haustier Yarus avisiert hatte.
Als sie sich regte, zog er das Schwert und setzte es ihr nicht gerade sanft an die Kehle.
"Gib mir einen Grund!" knurrte er...