Das Geräusch ließ Sirgal aufhorchen. Die Stute stand schon neben ihr und knabberte am Stroh - sie musste doch etwas gedöst haben. Die Botin stand auf und bediente sich dabei der Hilfe des Pferdes, dass sie am Mähenkamm hochzog. Gut... wenn er wach war? Sie sah sich im Stall nach etwas Werkzeug um und nahm dann der Stute die Eisen ab. Sie würde sie nicht brauchen, und so konnte sie keines verlieren. Sirgal zog die Nägel heraus, löste die Eisen und legte sie zu einem sauberen Stapel zusammen und mit dem Werkzeug zur Seite. Irgend jemand hatte sogar an Sattel und Zaumzeug gedacht. 'Wenigstens etwas', dachte sie. Still begann sie, die Stute zu putzen...
Er blieb ein weilchen so stehen wie er da war, dann frohr es ihn zu arg, so das er sich patschnass zurück zog. Neben der Türe stand sein kleiner Rucksack. er schnallte ihn auf und holte ein Dünnes Handtuch hervor, wenigstens daran hatte man gedacht. Er lauschte, hörte das da jemand im Stall war und ging, sich die Tunika im gehen überstreifend in das Stallgebäude. "Sirgal?" er klang nur leicht überrascht.
Er schmunzelte kurz und fuhr sich dann mit den Händen durch die Haare, bis er seinen Nassen Schopf eingefangen hatte. Dann schnürte er das Lederband darum. "Hatte Alaun'Lynn noch etwas gesagt?" fragte er mit zubinden beschäftigt.
Er nickte. "Nagut, dann sind wir endlich entlassen." er atmete tief durch. Seine Augen waren etwas zu stumpf, seine Haltung etwas zu gedrückt. alles nur Nuacen, aber wer ihn kannte, sah diese. "Sehen wir zu das wir heim kommen....oder?"
Er neigte den Kopf zu seite. "Sirgal wir waren 3 Tage weg.. wir sollten Beide nach hause gehen...." sagte er sanft. Dann seufzte er. "Ich komm schon klar. Bleib nicht zulange Weg hörst du?"
Sie sattelte die Stute. Dann kam sie mit ihr am Zügel zu ihm. Lange sah sie in seine roten Augen, sah die tiefen Linien in seinem Gesicht – und der Schmerz in ihr wurde mehr. Sie konnte nichts sagen. Kein Danke, kein Wort des Abschieds, kein auf bald. Sie führte die Stute hinaus, saß auf und blickte nur kurz über die Schulter, so als ob sie das Bild nie wieder vergessen wollte...
Er sagte noch. "Pass auf dich auf und stand mit unterschlagenen Armen in der Stalltüre. Das sie so wegritt war ihm nicht geheuer, aber irgendwie ahnte er das sie dies scheinbar brauchte... warum auch immer... oder teuschte er sich. Sorgenvoll erwiederte er ihren Blick. Diese Reise war keine Gute Reise gewesen.
"Sag... ihm, dass ich später komme." meinte sie mit gebrochender Stimme und lenkte das Pferd in Richtung der Strafkolonie und in die dahinterliegenden dichten Urwälder. Zurück blieb unberührtes Essen im Korb, eine Giftkapsel auf dem Tisch und ein fein säuberlicher Stapel Hufeisen im Stall.