Ihre Augen hatten sich an das Zwielicht gewöhnt und jetzt konnte sie sich trotz Dunkelheit Problemlos orientieren. "Warum bist Du nur so ein Mistkerl..." grollte sie und war schnell auf den beinen. "Habt ihr für den Fall eines Falles wenigstens irgendwas hiergelassen? Oder darf ich mir was ausdenken?" Ihr ton war mehr als ernst. Der heiler hatte wieder mal die Oberhand.
"Wenn du das von mir denkst.. bitte" zuckte er mit den Schultern. "Auf dem Tisch steht ein Korb mit etwas essbarem. Naja es ist heiß. Einen Heiltrak oder ähnliches wirst du denke ich nicht benötigen. Ansonsten sind wir bis zum Morgengrauen da. danach seit ihr Auf Euch gestellt. Donnerhall und deine kleien Stute sind im Stall." er öffnete die Türe und wollte nun gehen.
Sie konnte es nicht lassen... "Sei kein Idiot", sagte sie leise. "Denk mal über Freundschaft nach, du ..." sie verbiß sich den Ausdruck 'Strohkopf'. "Danke für Deine Hilfe - ich schulde Dir viel." Und das meinte sie völlig ernst. Sirgal hatte sehr leise gesprochen - das hier musste Triss nun wirklich nicht hören. "Falls... Du weißt, wo Du mich findest."
Sie wandte sich abrupt ab und trat zu dem viel zu vertrauten Tisch, um den Korb zu inspizieren.
Er drehte sich um. "Kannst du dich mal entscheiden?" rummelte eer. "entweder du verfluchst mich und dann bietest du mir Schuldigkeiten deinerseits an? ...wie passt den das aufeinander?"
"Angemalt mit schwarzer Farbe?" grinste sie. "Da kenn ich noch einen. Sagt Dir der Name Bassrad was? Wenn Du ihn erwischst, dann von mir bitte gleich noch mal nachtreten." Sie senkte die Stimme. "Kein Scherz - ich bin Dir, ob Du willst oder nicht, verpflichtet. Nicht dem Orden, nicht der Rose. Dir." sie zuckte die Schultern. "Das Wort Kodex kennst Du aber, oder?" Drei Gesten folgten - 'Hilfe', 'Schutz' und 'Ich warte'. Dann ließ sie ihn stehen, nahm den Korb, etwas Geschirr und kletterte behende die Leiter hinauf.
Sie stellte erst nur den Korb nach oben und sah nach, wie er versorgt war, ob es genug Decken gab ... und was sonst noch fehlte holte sie von unten. Vor allem einen Krug Wasser und zwei Becher. Dann kletterte sie ganz hinauf und ließ sich bei ihm nieder.
Sirgal versorgte ihn noch mit einer weiteren Decke, trank dann noch etwas und baute sich ebenfalls ein Nest, in dem sie sich zusammenrollte. Schlafen wollte sie eigentlich nicht - denn sie ahnte, mit was sie es zu tun bekommen würde. Und auch, dass der Schlaf alles andere als ruhig sein würde. Es waren die ersten Minuten wirklicher Ruhe, die einkehrten, und je länger sie dauerten, desto unruhiger wurde Sirgal. Sie lauschte Triss' Atem und dem Rascheln seines Körpers im Heu, starrte in die Dunkelheit. Jedesmal, wenn sie etwas wegsackte, war sie bald darauf wieder hellwach. Nicht hier - nicht jetzt. Nicht in seiner Gegenwart - niemals! 'Genug last und Schuld. Genug Schmerzen, die Du ihm zugemutet und angetan hast...' und Sirgals Entschluß stand fest.
Irgendwann als sie allzu heufig erwachte und neben ihr raschelte meinte er ruhig. "Schlaf Sirgal... schlaf." schlaftrunken und erschöpft rollte er sich auf die Seite zog ein bein an und schlief selber den schlaf der Erholung die er dringend nötig hatte.
Sie hatte sich nicht bewegt - nur ihre Atmung konnte sie verraten haben... "Ja", sagte sie aber leise, Zog seine Decke höher - und verließ den Heuboden. Unten legte sie etwas Holz nach und blieb am Tisch sitzen. Sie hatte den Kopf mit offenen Augen auf den verschränkten Armen auf dem Tisch abgelegt und sah durch das Fenster in den tiefblauen Nachthimmel. Schlafen würde sie nicht.
Die Bilder holten sie immer und immer wieder ein - nicht nur die, die man ihr vorgegaukelt hatte. Vielmehr ein Aly'Triss, der qualen litt, durch etwas, dass er nicht vertrug, die Schmerzen, die er hatte, als sie wieder erwacht war, und dieses 'Echo' dass er erlebt hatte... Sirgal war leider viel zu gut in der Lage, nachzuvollziehen, was man ihm da angetan hatte.
Das erste Licht des Tages war noch nicht zu sehen, als sie in den Stall hinüberschlich. Sie setzte sich zu Ardanwen in die Box, die nur den Kopf hob und ihr die Nase zuschob. Dort im Stroh blieb sie sitzen und sah dem schlafenden Pferd zu. Sie war ehrlich. Reell. Würde nichts tun, nur um Sirgal zu gefallen, würde sie nicht hintergehen oder ihr etwas antun. Sie nicht erpressen oder unter Druck setzen. Sie war einfach nur da. Sirgal verdrängte die Tränen mit aller Macht. Würde sie dem jetzt nachgeben, wäre Er oben auf jeden Fall wach. Sie wartete. Stunden vergingen.
Was, wenn Sirgal Aly'Triss nicht allein lassen konnte? Was, wenn er noch Hilfe brauchte? Irgendwann musste sie schlafen. Dann aber wollte sie ihn weit weg und außer Reichweite wissen...
Sie hatte in dieser Nacht viel, sehr viel Zeit zum Nachdenken.
Es war zur 6ten Stunde als er schließlich erwachte. Er fühlte sich sehr schlapp und träume hatten ihn in der Nacht gejagt. Er mochte Träume nicht besonderst, sie bedeuteten irgendwie immer Ärger. In der Nacht selber hatte er nocheinmal in den Träumend as erlebt, das ihm dort wiederfahren war das was sie ihm zugefügt hatten war auf Magischer Ebene geschehen. er kannte siese Qualen Ry'Kah hatte ihn auf die Art auch schon geprüft nur das sie irgendwann abgebrochen hatten wo die die intensität beständig erhöt haben. Warum konnten sie nicht einfach darauf vertrauen. Verdammmt. warum ließen sie ihn nicht in Ruhe! Eines war sicher. Er würde den Orden nicht mehr kontaktieren. Dort zog er einen noch deutlicheren noch dickeren Schlusstrich drunter.
Als er sich umsah war es für ihn sehr verwirend. und hätte er nicht die Kleider getragen die er trug, würde er denken aus einem sehr langen realen Traum zu erwachen. Noch etwas wacklig auf den Beinen kam er die Treppe herunter gekrabbelt und tapte nach draußen wo er das Wasserfass und den Brunnen wusste. Das Fass war leer, also zog er sich etwas frisches aus der Tiefe des Brunnens nach oben. Ersteinmal nur etwas in das Gesicht, bevor er den Oberkörper entblößte und sich den Ganzen Eimer übergoss. Es war bitter kalt.