RE: Ein Kind wird geboren... - 48

T'risslay hatte Winternägel besorgt, die Pferden auch das Laufen auf Eis ermöglichten, denn sie kannte das Wetter und den boden nur zu gut.
So würden sie auch hinaufreiten können - denn das wäre etwas geworden, wo sie Aly'Triss nicht lange hätte zu Fuß folgen können.

Das Pferd bedrängte ihn mehrfach sehr heftig, als es vorwärtssprang, um besser voranzukommen. Wenn es so weiterging, würde es den alten Drow über kurz oder lang umreißen.
T'risslay runzelte die Stirn und ließ ihr Pferd den besten Weg selbst suchen.

Der wildpfad schlängelte sich zwischen den Bäumen nach oben und mündete schließlich in einen Fußweg.
T'risslay folgte etwas langsamer, sie konnte das Pferd von Oben besser zurückhalten.
"Alles in Ordnung?" fragte sie ihren Ausbilder.

Vom Talgrund war hier von der höhe aus nichts mehr zu sehen, dazu standen die Bäume zu Dicht. Man konnte nur noch entfernt das Wasser des Baches hören.
"Ich habe nur ein kleines Verbandpaket dabei..." sagte T'risslay ruhig. Sie hatte ebenfalls für 'kleinen Einsatz' gepackt.

Jetzt hob T'risslay die Brauen, denn einen Heiltrank für wund und blau getretene Füße fand sie dann doch übertrieben.

Ein Gefühl, dass Beide teilten.
T'risslay ließ das Pferd Aly'Triss folgen. So würden sie mehr als die doppelte zeit brauchen, um den Erdrutsch zu erreichen.

Der Himmel nahm sonderbare Färbungen an. Tief unten an der Sichtkante des Horizonts verfärbte er sich tiefschwarz, weiter nach oben hin in ein krankes gelb.
Die Regenschauer, die dann kamen, peitschten ihnen so heftig um die Ohren, dass sie wie Messerklingen auf der Haut brannten.
T'risslay lauschte auch weiterhin und spähte ebenfalls in die Tiefe - doch von hier oben aus war kaum etwas zu sehen. Zu nah konnte man nicht an die Abbruchkante, denn es war ungewiss, was sich darunter verbarg.
Es hatte einen großen Teil des Bergrückens ins Rutschen gebracht, und viele Bäume hatten ihren Platz räumen müssen.
Weh dem, der da hineingeraten war...