"Kommt herein", sagte Sirgal ruhig, ohne sich groß umzudrehen. Dann stieß sie sich vom Tisch ab und wandte sich der Frau zu. "Was kann ich für Euch tun?"
Sie kam zögerlich näher. "ich.. weiß nicht aber..man sagt das hier.. jeder hilfe bekommt...nur ist es so..ich.. kann nicht zahlen! nicht mit Geld zumindest."
Sie kam mit dem Kind zu dem Tisch und weckte es. "Mirabella...." die kleine war benommen und schläfrig, schwitzte sichtbar und die haut war blass. "sie hatte einen Sturz gehabt und .. es will nicht heilen." sagte sie und legte das Kind auf den Tisch. als sie das Röckchen der kleinen zur seite schob und das Bein des Kindes zum vorschein kam war klar was da passierte. das bein stand nicht sehr gut. etwas war unförmig daran, dann war es ferfärbt lila und Gräulich.
"Wie lange ist der Sturz her und seit wann ist das schon so verfärbt?" fragte sirgal und strich ganz vorsichtig die Knochenkontur entlang. In gedanken ging sie bereits eine Notoperation durch.
"Eure Tochter wird das Bein verlieren, wenn sie nicht operiert wird. Wartet Draußen und lasst Euch etwas zum Essen und Trinken geben. Es wird dauern..." Sirgal untersuchte das Mädchen auf weitere verletzungen und verschaffte sich einen schnellen Überblick über ihren Zustand.
"Das kann ich erst sagen, wenn ich weiß, was da los ist." Sirgal war es gewohnt, allein zu arbeiten, und so machte sie sich daran, das Kind vorzubereiten. Als die Mutter hinausgegangen war, entkleidete sie die Kleine, deckte sie mit Tüchern zu und betäubte sie dann, um das schaurige Werk zu beginnen.
Jemand nahm sich der Mutter an, während Sirgal das Bein des Kindes aufschnitt...
Ein paar Stunden vergingen. Das Kind würde eine sehr lange Narbe dort am Bein behalten, und ob das Knie je wieder ganz beweglich sein würde, konnte nur die Zeit bringen. Aber das Bein war erhalten... Müde von der anstrengenden und hoch konzentrierten Arbeit ließ Sirgal das Mädchen in ein Zimmer bringen, wo schon andere Kinder lagen. Dann suchte sie die Mutter.
Sirgal hatte die Tunika gewechselt und setzte sich zu der Mutter. Schweigend sah sie sie kurz an. "Sie hat es überstanden, besser sogar, als ich dachte. Wir müssen jetzt sehen, dass die Entzündung sich nicht ausbreitet."