RE: Ein Brief an Ril'afay 10, 8-2 - 12

"Tha'Ya wird bleiben, wo sie ist und im Namen und im Angesicht der Göttin erzogen werden!"

Tha'Risha sah Ry'Kah in die Augen. "Wirst du sie erziehen?"

"Xas. Wie meine eigene Tochter - und meinen Sohn."

Sie sah zu Ril'afay, dann wieder zu Ry'Kah und schüttelte den Kopf.

"Was soll das heißen?" fragte Ry'Kah auf Tha'Rishas Geste hin.

"Das ist keine Lösung. Tha'Ya ist meine Tochter."

"Tha'ya ist das Kind, dass Du geboren hast. Deine Tochter hast Du abgelegt, als die Lockungen des Chaos obsiegten..."

"Das ist eine Lüge! Lediglich das Zugeständnis, dass ich wenig Zeit hatte, das mache ich dir, mehr aber auch nicht! Tha'Ya ist und bleibt meine Tochter!" sagte Tha'Risha in völlig ruhigem Tonfall. Innerlich war sie weniger ruhig.
'Ruhig!' mahnte sie sich in Gedanken.

Das, was Ry'Kah daraufhin sagte, war kalt.
"Lass Dir von Yaru helfen, das Kind zu vergessen. Und gewöhne Dich an den Gedanken. Du belügst nur dich selbst. Alle anderen wissen es."

"Dazu hast du kein Recht!" fauchte Tha'Risha. Ihr linkes Auge zitterte und allmählich verlor sie die Kontrolle. "Du verdrehst die Tatsachen, Ry'Kah! Und ich werde nicht einfach so aufgeben!" Die unterschwellige Drohung war unmissverständlich.

Ry'Kah öffnete ihre Sinne so weit, dass Yaru würde mithören können...

"Du willst also mir, der Ilharess des Quellar Arab'Ghym, drohen, die Hand gegen eines der Kinder meines hauses zu erheben, oder gar eines der Kinder zu entführen? Auch wenn es sich um ein der Göttin versprochenes Kind handelt?"

"Ich drohe nicht!" brachte sie zähneknirschend hervor. Ihr Blick ging zwischen beiden hin und her.