Ihre Hand fand eine Nadel - es war zu dunkel, um sie zu sehen. Die zweite musste hier auch irgendwo sein... sie zog die Erste und steckte sie seitlich in die Sohlennaht ihres Stiefels. "Ich brauche bitte etwas Licht." Ihre andere Hand ruhte sanft auf seiner Brust, dort, wo Hals und Schulter sich treffen.
Der Heiler kniete sich neben sie. "was ist geschehen?" Dann hellte man den Ort mit den Lampen auf. Lucarde fand keine weitere Nadel. Stecken tat nur die eine am Nacken.
"Könnt ihr prüfen, ob das verabreichte Gegengift ausreicht? Ich bin mit der Reaktion einer andersartigen Körperstruktur nicht vertraut..." fragte sie als erstes. Der Patient ging immer vor! Sie war beruhigt, als sie keine weiteren Giftpfeile fand. "Er wurde von der Nadel eines Blasrohres getroffen. Scheinbar hat sich ungebetener Besuch hier eingestellt."
"Dazu bräuchte ich ein Labor... wir müssen ihn bergen und auf die Ruhestätte verbringen....Atmung und Puls überwachen...Ich.... ich werde weiteres Gegengift holen falls die Dosis nicht reicht. äm wo war der Einstich?"
'Verdammt', fluchte sie innerlich und bat augenblicklich dafür um Vergebung. 'Wo ist ein magisch begabter Heiler, wenn man einen braucht...' "Bergen? Guter Mann, wir brauchen ihn nur aufzuheben. Er ist nicht tot! Wenn die Herren von der Wache bitte behilflich wären?" Sie nahm die kleine Flasche an sich und gab ihn frei. "Bitte, legt ihn auf das Bett. Ich werde mich darum kümmern." 'Das soll ein heiler sein?' fragte sie sich.
Triss atmete noch immer, sein Puls war immernoch flach und er ließ die Augen zu. das enzigste was zeigte das er wohl noch annähernd bei Bewusstsein war war das hebenund senken eines Zeigefingers. Zu weich un drund als das es ein Krampf sein konnte. Die Wachen kamen und hoben den Alten auf. In dem Moment öffnete er kurz die Augen um sich zu orientieren. Der Heiler, wartete nicht lange. "qach egal ich .. hol weitere Mittel" und rannte wieder nach unten.
Lukrade folgte mit zu der Lagerstatt und bat, dass man eine Kanne mit heißem Wasser bringen möge, nebst zwei Bechern. "Oder besser drei. Der Heiler braucht etwas zur Beruhigung." Dann wandte sie sich wieder ganz Aly'Triss zu und nahm sich die Zeit, ihn genauer zu untersuchen. Sie lauschte auf Puls und Atmung, und dann tat sie etwas, dass ungewöhnlich in den Augen der Anwesenden sein musste. Sie streckte eine Hand, etwa vierzig Zentimeter über seinem Körper aus und sprach so gut wie unhörbar leise Worte. Es war eine Bitte um Schutz und Führung, und um jene Kraft ihres Gottes, die ihr das Folgende ermöglichen würde... Sie schloss die Augen und ließ die Hand, ihne ihn zu berühren, vom Kopf zu seinen Füßen hinunterstreichen. Lukarde pürte so, wo der Körper energetische Lücken hatte, was einen Rückschluss auf die Ausbreitung des Giftes zuließ.
Der Heiler kam nach kurzem Lauf nach unten wieder rauf gerand, ihm auf den Fuß folgend jemand weiteres.. der hatte ein Holzkästchen bei sich. "wo ist die Klinge?" fragte der andere Gleich un dnahm den Tisch mit dem Schachspiel zur Hand fegte die Figuren vom Tisch und stellte den Kasten ab.
Ihr Gott ließ nichst von sich hören. wenn sie zuvor je etwas gespührt hatte, wenn sie die Gebete sprach, so herrschte großes schweigen.
Lukarde ließ sich nicht beirren - das Schweigen kannte sie. Sie sah sich nur als ein kleines Licht am weiten Sternenhimmel. Sie spürte die 'dunklen, kalten Löcher' auf...
Und erst danach ließ sie die Hand wieder auf Aly'Triss' Schulter sinken, bevor sie dem Fragenden antwortete: "Hier", und die Nadel aus der Sohlennaht ihres Stiefels zog.
man nahm ihr das ding mit einer Pinzette aus der Hand. "langsam loslassen..." "tu es in das Reagenz und her damit.." kläschen klimperten und dan brannte Esbit. Triss machte kurz die Augen auf wollte irgendwo hin sehen, sah neblig mit trüben augen in die Leere und verdrehte die Augen.
Lukarde gab die Nadel ab, dann war sie wieder bei ihm. Ihre Hand blieb auf seinem Arm, seiner Schulter. Sie ließ sich auf der Kante des Bettes nieder, um den schmerzenden Rücken zu entlasten. Warum der weh tat, war grade egal. Lukarde überlegte nicht lange, sondern gab Aly'Triss auch die restliche Dosis des Gegengiftes - sie hatte es nur sehr sparsam dosiert. Es schien sich aber um ein potentes Gift zu handeln. Außerdem kam es als erstes darauf an, die Ausbreitgeschwindigkeit zu verlangsamen und den Körper zu schützen. Auch wenn das hier nicht das genau treffende Antidot war, so konnte es ihn doch vor dem Schlimmsten bewahren. Die Tatsache, dass er so die Augen verdrehte, erschreckte Lukarde mehr, als es eine Klage oder eine plötzliche Bewußtlosigkeit gewesen wäre. Dennoch schenkte sie Ruhe und karft - und betete in Gedanken für ihn.
Sie hatte gerad edie Flasche angesetzt als er sich darauf verbiss und zu krampfen anfing. Hinter ihr erklang ein. "Verdammt!" der andere hatte es bemerkt. "Beißholz und das Nadelbeseck... das muss direkt in's Blut!" wie ser an. "Schwester Lucarde!" könnt ihr nadeln setzen?"
Sie reagierte mit schnellen Handgriffen - klemmte das untere Daumengelenk zwischen die Zahnleisten des Drow und riskierte den Biss der harten Zähne, aber dass er das Glas zerbiß wäre viel schlimmer. Sie rang ihm das Glas ab und wartete, dass jemand ein Beißholz brachte - schweigend, den Schmerz kaum registrierend. Sie sprach sanft zu ihm: "Ruhig. Keine Sorge - das ist gleich vorbei..." Dann hob sie die Stimme etwas und gab nur klare Anweisung: "Ja, anreichen!" Als das Beißholz saß, und sie ihren zerbissenen Daumen aus seinem Mund befreite, ließ sie sich die hohle Nadel geben und schob den Ärmel der Tunika hoch. Die Armschiene brachte sie nur etwas zu drehen, dann konnte sie sie sogar als Stütze nutzen und setzte die Nadel etwas unterhalb der Ellenbeuge auf die Innenseite des Armes zwischen die Riemen der Schiene. Es war ein kleiner Kampf, den sie aber gewann, denn den Arm ruhig zu halten und dennoch das Blutgefäß nicht zu durchstechen, war eine Kunst - zumal auf der schwarzen haut rein gar nichts zu sehen war. Diesmal war es ein Vorteil, dass Aly'Triss sehnig und eher schmal gebaut war, denn Luka konnte die Ader gut tasten und die Nadel saß sofort. "Sitzt - weiter!" sie ließ sich das Antidot geben. "Haltet ihn!" Langsam infundierte sie das Mittel, was man ihr anreichte. Ihre Hände waren kalt geworden. Sie schob es auf die Anspannung. Sorgsam beobachtete Luka, was mit Aly'Triss geschah, ließ die Hand wieder auf seiner Brust ruhen.
Der arzt gab ihr ein mittel aus den Reserven, etwas das nach AlyTriss Rezepturen erstellt wurden war. Dann gab es noch etwas krampflösendes dazu. Während der Heiler an den Reagenzen das Gift fieberhaft analysierte. "Kümmere dich nun um die Verletzung." sagte er zu dem Heiler der zuerst gekommen war. "Ja werde ich." und er trat an Lucarde, wo er zuerst die Wachen ansprach. "Behaltet den Ankin im Auge und ihr," sprach er dann zu Lukade. "entspannt Euch und lasst etwas von ihm ab, damit ich Euren Rücken versorgen kann, sonst haben wir dort gleich zwei liegen."
"Rücken?" Lukarde war verwirrt. "Was ist damit?" Sie überwachte noch Aly'Triss, bis die Medikamente anschlugen, dann erst ließ sie etwas von ihm ab. "Oh - noch etwas. Jemand sollte den Raum absuchen. Ich habe zwei Schüsse des Blasrohres gehört, aber nur eine Nadel bei Sutrinos Aly'triss gefunden." So langsam kamen die gesprochenen Worte ganz in ihr Bewußtsein. Der Attentäter musste sie erwischt haben... jetzt dämmerte ihr, warum sie Schmerzen hatte - und jetzt, wo es ihr bewußt wurde, wurde der Schmerz auch heftiger. Sie drehte sich etwas, um über die Schulter zu sehen. Auf dem Boden war Blut. Es musste von ihr sein! Auch die warme Feuchte an der Flanke wurde plötzlich deutlich, und ihr schwindelte. "Oh nein..." Keine Schwäche! Nicht jetzt! Und schon gar nicht in Gegenwart des anderen Drow! Die Tatsache, dass der Heiler, der scheinbar unerfahren war, sie auch noch darauf aufmerksam gemacht hatte, ließ ihr die Knie weich werden. Nicht gut. Ihr schwand die Kraft.