Tha'Risha hob die Augenbraue. Druchii - wurde sie diese Brut denn nie los. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und holte tief Luft. "Mir ist es egal, welcher von diesen Chaos-Dämonen dahintersteckt. Ich will dieses Zeug hier weghaben." Das war eindeutig.
Zephron zog hörbar die Luft ein. "Malla Yathtallar, wenn ihr erlaubt, werde ich überprüfen ob das Gift seinen Weg in euch gefunden hat."
Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten hob Zephron seinen Arm und hielt ihn nahe an RyKah´s Brust. "Nurgle, zeige mir ob deine Macht in dieser Person wirkt!" Zephron schien irgendetwas etwas in seiner Hand zu halten. Ein leichtes Glimmen erschien zwischen seinen Fingern und verschwand ebenso schnell wieder.
"Malla Yathtallar, das Gift befindet sich bereits in euren Körper. Wir haben kaum Zeit, bevor es seine volle Wirkung zeigt."
Barr'Estan hatte aus einem Reflex heraus zugegriffen und Iliah in den Arm genommen. Nun stand er ein wenig deplaziert in der Gegend herum und trat von einem Fuß auf den anderen. Es war eindeutig nicht sein Gebiet. Er bekam von den Gesprächen allerdings nichts mit. Als Zephron auftauchte, musterte er diesen argwöhnisch.
Eine weitere "alte Bekannte", die den etwas hilflosen Barr'Estan sah, näherte sich dem Krieger. Mit einem Lächeln nahm Faris ihm die Tochter der Yathtallar ab und fragte leise: "Besser so?" und nach einer Weile setzte sie hinzu: "Es ist mir eine Freude, Euch wiederzusehen, Barr'Estan."
Sie sah sich um und überlegte laut: "Vielleicht sollte jemand Elaya Informieren, was mit ihrem Mann passiert ist..."
Barr'Estan war einerseits dankbar, dass Faris ihm den Knirps abnahm, andererseits sah er sie mit gemischten Gefühlen an. Ihre letzte Begegnung war alles andere als freundlich gewesen. Daher nickte er Faris zunächst nur zu. Schweigend sah er ihr zu, wie sie mit der kleinen Iliah umging.
"Es gäbe Mittel und Wege dieses Gift aus euch herauszuholen. Die Magier meines Clans vollführen ein Ritual um sich und den Clandführer vor Giften und schlimmeren zu retten. Aber es bedeutet auch den Tod eines Freiwilligen. Ich kenne die Grundzüge dieses Rituals. Es wird die Seele des Freiwilligen eingetauscht gegen die Heilung des Erkrankten. Desweiteren würdet ihr die Hilfe eines Chaosgottes anehmen. Doch ich würde die Hauptlast tragen. Ich tausche einen Teil meiner Essenz, gegen den freien Umgang mit den Winden der Magie. Aber ihr solltet mir vertrauen, bei allem was passiert und ihr benötigt einen Freiwilligen. Es muss ohne Zwang erfolgen. Und wir sollten sofort damit anfangen." Zephron wusste wie weit er gehen würde. Er wusste, das er mit diesem Ritual eine unsichtbare Grenze überschritt. Er forderte etwas. Etwas das RyKah das Leben retten würde, aber ihre Hände auf ewig mit dem Blut des Unschuldigen benetzen würde. Und er drängte. Es musste nun alles sehr schnell gehen. Mit einem Blick auf den Drow zu seiner Seite, fragte er ihn:"Wärst du willig dich der Yathtallar RyKah zu opfern? Deine Seele für ihr Leben?"
Ry'Kah hob eine Augenbraue. "Zephron..." sagte sie langsam. "Ein wenig eilig, mein Guter!" Dann wurde ihre Stimme hart und klar: "Ins Haus der Heilung. Unterrichtet Kar'Yann. Iliah... Faris, Iliah muß mit - sie hat auf dem Boden gespielt, bevor ich sie aufhob! Ihr da..." sie wies ein paar Soldaten an, "... sorgt dafür, dass niemand in den Tempel geht. Eine Tote reicht. Zephron, Du wirst dich um das Gift kümmern - und zwar um das im Tempel! Ruf Dir zu Hilfe, wen du brauchst. Abmarsch!" Damit winkte sie Faris zu, wandte sich ab und schritt in nicht geringem Tempo auf das Haus der Heilung zu.
Als sie sich ein paar Schritte entfernt hatte, unterdrückte sie einen quälenden Hustenanfall. Es wurde Zeit!
Zephron wand sich von RyKah ab. Er wusste was diese Zurückweisung zu bedeuten hat. "Xas malla Yathtallar. Euer Wunsch ist mir Befehl."
Zephron sah auf den Tempel und wusste was zu tun sei. Er kniete sich vor dem Tempel nieder. Die Spitze seines Stabes hielt er aufrecht an seine Stirn gepresst. Er wand all seine Sinne nach innen. Leise murmelte er vor sich hin. "Winde der Magie, Götter des Chaos, steht mir bei. Ich will in eurem Namen Großes vollbringen. Trotzdem brauche und erflehe ich euren Beistand. Khorne, ich erflehe von dir den Mut und die Standhaftigkeit dies zu bewerkstelligen. Slaanesh, ich erflehe von dir die Ekstase und die Freude an den bevorstehenden Schmerzen. Nurgle, ich erflehe von dir den Schutz vor dieser Seuche, welche nicht deinem Geist entsprungen ist. Tzeentch, ich erflehe von dir das Wissen um die verschlungenen Pfade der Zukunft um dieses Werk zu vollbringen. Götter des Chaos steht mir bei, lasst das Chaos seine Macht offenbaren."
Langsam stand Zephron auf. Er hielt einen Glenn an. "Du, geh zum Haus der Magie und hole meine Vertrauten. Ich brauche Adept Kalón, Adept Ranulf, Adept Praiodan und Adept Lelldorin. Und spurte dich."
Einen augenbllick lang war der Soldat verwirrt - dann nickte er und meinte: "Ich bin gleich zurück..." Damit wandte er sich um und lief, die gewünschten Adepten zu holen.
Es dauerte nicht lange, und die sonderbare Prozession kehrte zum Tempel zurück.
Faris hatte den Ruf der Hohepriesterin gehört und folgte ihr schnell. Sie sah über die Schulter zu Barr'Estan zurück und meinte leise: "Es tut mir leid - vielleicht können wir uns später noch unterhalten?" Sie drückte das kleine Mädchen liebevoll an sich und senkte schnell den Blick, um Barr'Estan gegenüber nicht unhöflich zu sein. Faris schien nicht die zu sein, die Barr'Estan vor einiger Zeit in Ner'Zuhl getroffen hatte. Auch die schweren Verbrennungsnarben, die sich von ihrer linken Wange den Hals hinunter zogen, waren damals noch nicht da gewesen. Insgesamt wirkte die Soldatin ruhiger - aber auch eingeschüchterter.
Zephrons Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Es hatte sich gelohnt, etwas Ausbildung in diese Adepten zu investieren. Zephron wand sich an die Adepten: "Adepten des Reiches. Ich habe euch rufen lassen, damit wir das Problem dieses Giftes lösen können. Ihr fangt an einen Bannkreis um den Tempel zu ziehen. Es darf keine Magie nach außen dringen. Es wäre zu verherend. Ich brauche eure magischen Kräfte um mich und die Stadt zu schützen. Ihr nehmt Aufstellung an den Positionen der Großen Vier. Ich vertraue euch. An die Arbeit." Zephron stand vor dem Tempel und sammelte seine Energie. Er hatte dies schoneinmal gemacht. Bei seiner Zeitreise war er gesättigt von Magie und er wusste wie er sie beziehen konnte. Er wartete geduldig bis die Adepten den Bannkreis gezogen hatten. "Adepten. Ich werde mich nun in das innere des Tempels begeben um die Ursache des Übels zu finden. Ihr haltet hier draußen den Kreis aufrecht. Bei allem was passiert, es darf von nun an..." Zephronb trat diesen Worten in den Bannkreis hinein, "... keine Magie und kein Gift mehr nach außen dringen." Zephron drehte sich zum Tempel. Er fiel auf die Knie und breitete die Arme aus. „Winde der Magie steht mir bei. Götter des Chaos, nun ist unsere Zeit gekommen. Wir werden beweisen, welche Macht in uns wohnt. Khorne, verleihe mir Mut. Slaanesh, verleihe mir Schmerzunempfindlichkeit Tzeentch, verleih mir Macht Nurgle verleih mir Immunität“ Zephron fing an, in einem fauligem Grün zu leuchten. Leichter Geruch nach Fäulnis und Krankheit machte sich breit. Nurgle verlieh ihm Schutz durch seine eigene Seuche. Er ging langsam in das Innere des Tempels. "Winde der Magie und Götter des Chaos steht mir bei. Khorne, aruk ko ren. Slaanesh, aruk Slaa ren. Tzeentch, aruk Tzee ren. Nurgle aruk Nu ren do. Dein Schutz ist mir gegeben. Winde der Magie und Götter des Chaos, leitet mich zur Quelle des Giftes." Zephron hielt seinen Stab wie eine Art Kompass vor sich und spürte die Veränderung in seiner Vibration, wenn er in Richtung des Ursprungs wieß.
Barr'Estan sah dem geschäftigen Tun Zephrons zu und schauderte, als er hörte, wen er alles anrief. Er kam zu dem Schluss, dass er hier überflüssig war und beschloss, Ry'Kah zu folgen. Das führte ihn an das Haus der Heilung...