Nermon drehte sich in Richtung der Priesterin als sie laut wurde. Er schüttelte nur den Kopf. 'Die arme Alissa, erst ihre Hand und jetzt glaubte sie ihre Schwester zu verlieren.'
Nermon ging zu Tristan, legte den Stab ab und ging dann auf Alissa zu.
Kar'Yann hatte den Körper des Magiers inzwischen stabilisiert und hielt das Feld aus grüner Heilenergie noch immer aufrecht. Mit einer Hand entnahm er seiner Tasche eine Phiole mit einer tiefblauen Flüssigkeit, entkorkte sie und ließ dem Bewußtlosen davon über die Lippen rinnen. Das starke Schmerzmittel würde ihn den Transport in das Haus der Heilung unbeschadet überstehen lassen - und auch die Prozedur des Lösens der verklebten Stofffetzen von der wunden Haut und der anschließenden Versorgung. Der Zauber der Körperheilung bewahrte ihn zwar vor schweren Schäden, auch vor einer vergiftung von innen heraus, aber manche Dinge sollten doch auch weiterhin mit der Hand gemacht werden. Mit seiner leisen, dunklen Stimme sagte er: "Bringt ihn in das Haus der Heilung. Ich werde in Kürze Folgen."
Vier Soldaten waren zur Stelle, hoben ihn vorsichtig aus der Kuhle und trugen ihn in das Haus der Heilung.
Mit fester Stimme: "Ich denke, Tristan ist besser in seinem Haus und seiner Frau aufgehoben. Schließlich ist sie Heilerin, sowie ich auch. Er gehört zur Familie und wird bei uns ausreichend versorgt werden!"
Nermon schien gestrafft und mit neuer Kraft dort zu stehn. Er wollte bestimmt keine Gegenantwort hören.
"Alissa, komm mit mir." Er winkte sie zu sich. "Ich muß mit dir sprechen!"
Barr'Estan sah Ry'Kah an und nickte. Sie hatte wohl Recht, wenn man es von dieser Seite betrachtete. Dann stutzte er und sein Kopf flog herum. Völlig entgeistert sah er die Priesterin an und stammelte: "Ist das dein...ich meine...ist...war..." Er brach ab. Dann schluckte er und fragte ein wenig steif: "Ist das deine Tochter?"
Der Heiler hatte noch erwiedert: "Das Haus von Tristan und Elaya ist doch jetzt Dein Haus, Heiler... zumal Tristan Sel Tac'Zil den Rücken gekehrt hat ... und Elaya ist so viel ich weiß derzeit anderweitig beschäftigt! Zumal die Darthirii das Haus der Heilung kennt." Dann waren sie auf seinen Wink hin aufgebrochen.
Ry'Kah sah derweil Barr'Estan an - und lachte herzlich. Mit leisem Kichern antwortete sie: "Ja, darf ich vorstellen - Iliah. Meine Tochter und die meines Partners Rel'Nag."
Nermon mußte sich geschlagen geben. Er ließ Tristan ins Haus der Heilung brngen. Er nahm den Stab auf und hoffte, dass Alissa ihm folgte.
Der Schutz war von innen heraus verfälscht worden. [Engergie von innerhalb des Tempels hatten sich in das Netz mit eingefügt.] 'Sollen sie sich doch mit ihren Problemen selbst beschäftigen. Sie werden genug zu tun haben.'
Er ging in Richtung des Hauses. Er wollte schlafen und das ganze vergessen. Er hatte noch Dinge zu tun. Er hatte ein Aufgabe und die Ahnen würden ihm Beistand geben.
Alissa war etwas verwirrt; freute sich, zweifelte, schämte sich (es musste sicherlich bescheuert aussehen, wie sie den Tempel angeschriehen hatte) und sah noch einmal kurz zu Ry'Kah und Barr'Estan. 'Sagt sie die Wahrheit? Ich hoffe es.' Sie ging Nermon hinterher. Sie musste auch noch mit ihm sprechen und außerdem zu den Gärten.
Barr'Estan wusste zunächst nicht, was er sagen sollte. Schließlich jedoch lächelte er breit und schloss Ry'Kah erneut in die Arme. Er sagte: "Ich freue mich für dich...für euch." Dann wandte er sich dem Kind zu und sagte weiterhin lächelnd: "Möge Archimonde stets schützend seine Hand über dich halten, kleine Iliah." Dann wandte er sich wieder Ry'Kah zu und fragte: "So schön diese Nachricht ist...Die gegenwärtigen Ereignisse verlangen sicherlich Eure Aufmerksamkeit. Wenn ich irgendwie helfen kann..."
Iliah streckte eine Hand aus und packte den Krieger lachend beim Kragen.
Ry'Kah schmunzelte erneut. "Danke, ussta abbil. Ja - ich werde mich wohl näher darum kümmern müssen... Bitte, halt sie mal!" Damit drückte sie das kleine Mädchen Barr'Estan in die Arme.
Zephron kam voller Neugier ebenfalls am Tempel vorbei. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als diesen Drow mit Ihlia sah. Er näherte sich langsam RyKah. "Seid gegrüßt malla Yathtallar. Wie ich sehe und rieche, gibt es hier Probleme? Wie kann ich euch behilflich sein?"
Die Hohepriesterin wandte sich dem Sprecher zu. "Ah - Zephron. Du kommst wie gerufen... kannst Du für mich herausfinden, was es mit diesem verflixten Nebel auf sich hat? Nermon und Tristan haben einen Bannkreis geschaffen, der davor ist, ausser Kontrolle zu geraten. Die Fluktuationen der Magie und der Energien sind wie Eruptionen, die jederzeit losbrechen können... Und dieses Gift da im Tempel ist tödlich. Sie die Dienerin!"
"Nix da!" Tha'Risha nickte Kar'Yann zu. "Bringt ihn ins Haus der Heilung. Sobald er genesen ist, lasst mich rufen..." 'Dann knöpf ich mich den vor,' fügte sie in Gedanken hinzu.
Sie sah Ry'Kah und Barr'Estan zu, doch verkniff sich jeden Kommentar.
Sie gesellte sich zu der Priesterin, als der Fearn das Feld betrat. Ohne überhaupt irgendeine Meinung abzuwarten, sagte sie :"Es sollte doch möglich sein, das Gift zu neutralisieren." Die Halbdrow hatte im grunde schon die Ärmel hochgekrempelt. Einzig die Tatsache, dass sie sich vorhin bereits im wahrsten Sinne des Wortes die Pfoten verbrannt hatte, hielt sie davon ab, sofort etwas zu versuchen. "Also?" Sie sah die beiden auffordernd an.
Zephron nickte und ging näher an den Tempel heran. Die Winde der Magie umspielten ihn, und hielten das Gift von seiner Lunge fern. "Nurgle, zeige mir ob deine Macht hier wirksam ist!" Zephron griff in den Nebel und holte eine kleine Wolke daraus hervor, welche er in seiner Hand hielt. Sein Blick wurde finster, als sich die Wolke kurz rot fäörbte und dann verschwand. Schnellen Schrittes ging er wieder zu RyKah zurück. "Malla Yathtallar. Es ist ein Gift, welches das Zeichen Khornes in seiner elfischen Abart trägt. Es ist mächtig. Sogar mächtiger als manche Seuche, welche ich von Väterchen Nurgle kenne. Dies ist das Werk von Drucchi, den Anhängern Khaines. Es gibt Mittel und Wege sie zu bekämpfen, doch sind sie sehr kräfteraubend. Seid ihr in Berührung mit diesem Gift gekommen?"