Aus wenigen Bruchstuecken konnte ich herausfinden, dass nur jene, die zu der Glaubensgemeinschaft gehoerten, in der Lage waren, die Kraft des Kelches richtig anzuwenden – und dass jeder, der den Kelch, auch in dem Gedanken, Gutes zu tun, anwendete, den Tod brachte. Allerdings blieb mir auf meiner Suche immer verschlossen, wie dieser Kelch anzuwenden war. Ich fand weder Formel noch Gebet. Weder Anleitung noch Verbot...
"hm.." meinte er und schüttelte den Kopf. "ihr seit merkwürdig." sagte er noch bevor er weiter machte undden text nochmal las. "Das ist ein komisches Ding vondem hier die Rede ist. Klingt für michh nach einem magischen artefakt das Tötet."
"Es ist eine uralte Legende", sagte Lukarde und gemeinsam gingen sie den Text weiter durch...
So viele Jahre sind ins Land gegangen. Immer wieder kamen einige zu mir, die nach dem Weg fragten – und ihren Kelch suchten. Doch keiner hat ihn je aufgespuert. Die Wenigsten brachten mir Kunde von dem Wissen, das sie erlangten. Eines Tages kam eine junge Frau mit leuchtend rotem Haar zu mir. Auch sie war auf der Suche. Ich gab ihr das Wissen, dass ich sammeln konnte. Viele Jahre waren seit dem vergangen und sie kam tatsaechlich zurueck. Das Haar weiß wie Schnee und doch die Augen glaenzend und von einem kristallhellen blau. Ich wusste, dass sie ihn gefunden hatte. Ich konnte nicht herausfinden, was genau die Macht des Kelches ist. Ob es das Wasser, ein Metall, aus dem er gefertigt, eine alchemistische Reaktion oder ein Ritual, die Art der Verabreichung oder gar der Glaube ist, der die Wunder bewirkt. Die Frau indes, in deren strahlenden Augen der wahre Glaube und die Erkenntnis standen, konnte auch nur berichten, was geschehen war.
Calimar seufzte nur und machte weiter....er schriebund je länger er daran arbeitete desto eher konnte er die Schrift lesen, bis er schließlich den Text so herunter las.
Ein Kind hatte auf einem Heuwagen gesessen, als die Bauern die Ernte einfuhren. Durch ein Gewitter scheuten die Pferde und das Kind stuerzte ab, geriet unter die Hufe der nachfolgenden Pferde. Als man das Maedchen – es muss etwas neun Jahre alt gewesen sein – endlich barg, war kein Leben mehr in ihr. Das Ganze ereignete sich in der Naehe einer alten Burg. Jemand lief zum Herrenhaus hinueber. In all dem Trubel bemuehte sich ein Heiler um das Kind, konnte aber nichts mehr fuer das Maedchen tun. Von der Burg kam eine uralte Frau mit zum Ort des Geschehens. Man machte ihr selbstverstaendlich Platz, ohne dass sie es zu fordern brauchte. Es ging etwas von ihr aus, dass den Leuten Respekt und Achtung abrang. Sie war gross, hochgewachsen, und trotz ihres offensichtlich hohen Alters noch von ungewoehnlicher Beweglichkeit. Sie trug einen hellen Mantel und unter dem Tunika und Schwert! Die Frau schoepfte Wasser aus einer nahen Quelle mit einem Kelch von Kupfer und Gold... Sie gab dem Kind aus dem Kelch zu trinken und strich ihr ueber die wachsbleiche Haut, liess die Hand eine Weile auf ihrer Stirn liegen. Ploetzlich hob sich die Brust des Maedchens und nach Minuten kam sie zu sich. Einige schwere Atemzuege spaeter fragte das Kind, was passiert war – Nach einer Stunde war sie genesen. Nur an den Unfall und das, was ihr passiert war, konnte sie sich nicht wieder erinnern... Einer der Umstehenden, der das Wunder gesehen hatte, kam und war der Meinung, dieses Wunder auch fuer sich zu beanspruchen. Er entriss der alten Frau den Kelch mit dem noch restlichen darin befindlichen Wasser und trank es, wohl in dem Glauben, das ewige Leben zu finden. Das leise „Nicht!“ der alten Frau wurde mit einem Lachen abgetan... und der Mann lief mit dem Kelch davon in Richtung des Waldes. Die Alte kam auf die Fuesse und sah ihm nach. „Wollt ihr ihn nicht verfolgen, Herrin?“ „Nein. Er hat sich selbst gerichtet. Bringt mir nur den Kelch zurueck.“ Einige Maenner folgten dem Fluechtigen – und spaeter erzaehlte man, sie haetten den Dieb gefunden, wie er in grausamem Schmerz langsam starb. Sie brachten der Alten den Kelch zurueck, auf dass sie ihn verwahre und sie vor ihm beschuetze.
Dies und das Bild, dass ich nach der Erzaehlung der Frau machte, sind alles, was ich herausfinden konnte.
"Warte... da steht noch was..." sie deutete auf den Schluß. Sie brauchte einen Moment, um den verwaschenen Schlußsatz zu lesen und den Namen darunter zu entziffern... "Aber es besteht kein Zweifel - der Kelch des Lebens existiert! Gisbert von Hohenlohe, fünfter November... 238."
Er sah auf das Pergament und dachte nach. "ich weiß nicht. ich würde ihn.... entweder dem Haus der Heiler geben oder... Szor, damit er nachschauen kann ob der Kelch überhaupt nützlich ist...ich wieß ja nicht wer da die richtige Person ist von der man da spricht."