Amira erstarrt, als sie Ry'Kah's Hand auf der ihren spürt- wäre sie ein Pferd, hätte sie wahrscheinlich gescheut; doch so sitzt sie da wie aus Stein gemeisselt. "...Also...ich hätte...zuerst meine Hand versorgt...hm...dann mein Gepäck reisefertig gemacht und eine Kleinigkeit gefrühstückt...Danach? Ich weiss noch nicht...Vielleicht ein bisschen Entspannung...in Form von Schreiben?", gibt Amira schliesslich Auskunft, "...Darf...darf ich fragen, warum...Ihr das gern...wissen möchtet, MyLady?..."
"Danke Sirgal, ich weiss deine hilfe sehr zu schätzen, ahh", das kalte gefühl in den augen war ein kleiner Moment lang etwa unangenehm, aber nach dem Hellen licht eine Echte wohltat.
"Weil Ihr hier sitzt, wie auf glühenden Kohlen und es Euch unbehaglich ist." stellte Ry'Kah ruhig fest. "Ich will Euch nciht abhalten, also geht Euren Beschäftigungen nach, meine LIebe. Ich will nur eine Einladung aussprechen - und die lautet ein stetes Willkommen in Sel Tac'Zil. Lasst Euch später von Sirgal eine Einreiseerlaubnis ausstellen. Sie wird Euch an den Grenzen helfen."
Als Allister mit Unwohlsein reagierte, legte Sirgal ihm wieder die Hände auf die Augen. "Es ist gleich vorbei..." sanfte Wärme und ein leichtes Prickeln ging von ihren Händen aus. Die Energie war fast greifbar, die ihre Hände auflud.
Bei Ry'Kah's Worten war es Amira, als höre sie für einen Moment lang wieder die Stimme ihres verstorbenen Meisters in ihren Gedanken. "Beherrsche Deinen Geist- beherrsche Deinen Körper.", hatte er ihr einmal während des Trainings gesagt. "Hör' gefälligst auf Dich wie ein verschrecktes Kind zu benehmen und reiss' Dich zusammen verdammt noch eins!", mahnt sie sich in Gedanken. Kaum merklich wird Amira's Atmung ruhiger und ist nicht mehr so gepresst und mühsam beherrscht; und auch ihre Haltung verändert sich- sie wirkt wesentlich entspannter, als sie anwortet; dennoch hält sie den Blick weiterhin gesenkt. "Es tut mir leid, ich wollte nicht unhöflich erscheinen...", meint sie entschuldigend. "Gestattet Ihr mir noch eine letzte Frage, malla Ilharess?", fragt sie nach einer kurzen Pause, "Nicht, dass Ich Euch für die Einladung nicht dankbar wäre- ganz im Gegenteil; es ist mir eine grosse Ehre bei Euch willkommen zu sein-, doch ich wüsste nicht womit ich mir dieses Privileg verdient hätte..."
Ry'Kah lachte leise. "Ihr dürft auch mehr fragen, meine Liebe. Es ist das, was ihr seid, und das was ihr tatet. Mehr nicht. Und ja, ich weiß um Eure Verbindung zu dem Unseligen."
"Was ich bin?", echot Amria unwillkürlich mit einem- für einen Moment lang- ungläubigen Unterton. "Nun...So wie ich das sehe, bin ich nicht viel mehr als ein Bastard, der unverschämtes Glück gehabt hat, noch am Leben zu sein.", fährt sie fort, wobei einen winzigen Augenblick lang ein Lächeln über ihr Gesicht huscht. "Und was das hier angeht...", mit einer knappen Geste deutet die Frau auf ihre eigene Augenpartie, "Das tat ich nicht, weil ich mir selbst einen Vorteil erhofft habe...Wie Allister schon ganz richtig sagte, dass er in diesem Punkt für Viktor's Taten durch das Gesetz Cygnars verantwortlich und an die zu tragenden Folgen gebunden ist, so betrachte ich beide als Freunde..." Amira atmet durch. "Zugegeben, so manch einer würde das als massive Schwäche auslegen und ich wage es mir nicht anzumassen zu spekulieren, wie Ihr dazu steht, malla Ilharess, doch ich für meinen Teil versuche meinen Freunden mit den mir gegebenen Mitteln beizustehen so gut ich es vermag- ungeachtet dessen, was es für mich im Endeffekt bedeutet..." Sie weiss, dass sie sich auf dünnem Eis bewegt und mehr von sich Preis gibt, als es womöglich gut für sie wäre, doch auf der anderen Seite denkt sie, sowieso nichts mehr verlieren zu können. Auf die Bemerkung, dass Ry'Kah wisse, dass zwischen ihr und dem Unglücksraben des Tages mehr wäre, geht sie nicht ein; nein, SOWAS würde sie um's Verrecken nicht zugeben, niemals.
Was sollte sie noch gross dazu sagen, ausser sowas wie: 'Kein Wunder- das macht ja auch einen Grossteil meines Blutes aus' oder etwas wie: 'Ich bin unter Menschen aufgewachsen- war doch klar, dass das irgendwann abfärbt.'? Doch statt etwas zu erwiedern, verzieht sie das Gesicht für einen Moment lang zu einem schiefen Grinsen...
" Kann man Magie überhaupt beschreiben?" fragte sie und stand ebenfalls auf. " Ist es nicht so, das jede Rasse ihre eigene Art Magie hat ? Oder ist es die Magie, die gleich bleibt und nur die Art der Nutzung von Rasse zu Rasse ist unterschiedlich?"
Ry'Kah musterte Amira. "Ihr ... seid meiner Schwester in macher Hinsicht ähnlich", sagte sie schließlich leise.
Sirgal meinte zu Allister: "Es ist mir egal, ob sie es für gut befindet. Du... musst sie ja nicht wissen lassen, dass Du weder Schmerzen hast, noch etwa nicht sehen kannst."
Amira runzelt einen Augenblick lang verwirrt die Stirn und wenn sie es gedurft hätte, hätte sie ihr Gegenüber fragend angeschaut. "Schwester?", fragt sie mit ebenfalls leiser Stimme.
"Ich bin ja eigentlich nur zu einem Viertel, wenn ich das richtig verstanden habe...", liegt ihr auf der Zunge, aber sie schluckt die Bemerkung herunter.
"Nun...In welcher Hinsicht ähnel ich ihr denn noch, nach Eurer Meinung, malla Ilharess?", fragt Amira stattdessen vorsichtig.
"ich denke es wird zeit dir das eine oder andere über unsere Art zu erzählen, hm? Auch ohne meine augen sind Leute wie Viktor und ich in der lage uns in der Welt zurechtzufinden, es liegt in unserer Natur und ist Tamars Erbe.."
beim namen Tamar war er etwas Leiser geworden,nachdenklicher.
"Wir finden auch ohne augen unsere Ziele und bestimmungen.."